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AfD-Veranstaltung

T1500 Demonstranten machen sich vor der Halepaghen-Schule für Demokratie stark

Rund 1500 Teilnehmer demonstrierten am Freitagabend in Buxtehude gegen die AfD.

Rund 1500 Teilnehmer demonstrierten am Freitagabend in Buxtehude gegen die AfD. Foto: IsoluxX Fotografie

Eigentlich hätte die AfD die große Halepaghen-Bühne für ihre Wahlkampf-Veranstaltung gar nicht gebraucht: Nur rund 120 Besucher waren da. Dafür war die Gegendemonstration mit 1500 Teilnehmern gewaltig.

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Von Anping Richter
Freitag, 12.04.2024, 23:13 Uhr

Buxtehude. Schon ab 16.30 Uhr beginnt sich der Platz zwischen Hallenbad und Halepaghen-Schule mit Demonstranten zu füllen. Viele haben Transparente und selbstgebastelte Schilder dabei - allen voran die Omas gegen Rechts. Sie haben die Kundgebung angemeldet, die von einem breiten Bündnis unterstützt wird. „Wir sind hier, um unsere Demokratie mit aller Kraft zu verteidigen. Für uns, unsere Kinder und Enkelkinder“, sagt Heide Wehling-Keilhack bei der Eröffnungsrede.

Auch die Fahnen und Pullover des Bunten Blocks Buxtehude sind bei vielen zu sehen. „Wir sind eine unmilitante Gruppe aus der Mitte der Gesellschaft“, sagt Michael Brinkmann, der die Aktionen des Bunten Blocks bei der Demo vorstellt. Eine davon ist der Zählomat: Er erfasst jeden Besucher des AfD-Vortrags - Brinkmann spricht von „Desinformationsveranstaltung“ - und dokumentiert das mit einem Strich auf einer Tafel.

Für jeden Besucher wird eine bestimmte Summe an das gemeinnützige Medienhaus Correctiv gespendet, das das Potsdam-Treffen aufdeckte, an dem mehrere AfD-Mitglieder beteiligt waren, darunter auch Maik Julitz aus Buxtehude, der Kreisvorsitzende der AfD. Die während der Veranstaltung gesammelten Spenden beliefen sich auf 4195 Euro und sollen öffentlichkeitswirksam übergeben werden.

AfD-Besucher füllen unfreiwillig die Correctiv-Spendenbüchse

Ein von Bläsern gespielter Tusch und Krächzen aus dem Lautsprecher machen auf das steigende Spendenbarometer für Correctiv aufmerksam - mit einem lauten „Krah“. Eine Anspielung auf Maximilian Krah, den Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, der als Redner für die Veranstaltung angekündigt war.

Krah ist nicht gekommen, wird aber trotzdem ausgebuht - jedes Mal, wenn das Spendenbarometer krächzt oder am Rednerpult sein Name fällt. Auch, als Dorte Stürmer-Brauer von den Omas gegen Rechts eine frisch von der Deutschen Presse-Agentur eingeholte Nachricht bekannt gibt: Krah ist an diesem Tag gar nicht in Münster vor dem Oberverwaltungsgericht aufgetaucht. Das hatte die AfD eigentlich als Grund für die kurzfristige Absage seines Wahlkampfauftritts in Buxtehude genannt.

Für jeden Besucher der AfD-Veranstaltung gab es einen Strich auf Zählomat-Tafel des Bunten Blocks Buxtehude.

Für jeden Besucher der AfD-Veranstaltung gab es einen Strich auf Zählomat-Tafel des Bunten Blocks Buxtehude. Foto: Richter

Demonstranten sagen: Krah traut sich nicht nach Buxtehude

Im Verfahren der AfD gegen den Bundesverfassungsschutz müsse er den erkrankten Roman Reusch vertreten. Krah sei laut AfD so weit eingeschränkt, dass die Veranstaltung in Buxtehude aus gesundheitlichen Gründen für ihn nicht zusätzlich vertretbar gewesen wäre. Krah hat sich nicht nach Buxtehude getraut, sagen viele. Clemens Ultsch (Die Partei) spricht es auf der Bühne aus - in seinem frei nach Goethe umgetexteten Krah-Gedicht „Schampuskönig“.

Nun hat Krah einen ziemlich unbekannten Vertreter geschickt. Viele Besucher scheint er nicht zu ziehen: Die Polizei - aus Lüneburg ist zur Verstärkung der Buxtehuder eine Hundertschaft angerückt - spricht von mehr als 100, der menschliche Zählomat Reiner Sprenger ermittelt 121 Menschen, die begleitet von Trillerpfeifen den scharf bewachten Besuchereingang passieren. Aus dem Bereich der Gruppe hinter dem Banner „Offenes Antifa-Treffen Hamburg“ sind Schmährufe wie „Nazi-Schweine“ zu hören, andere stimmen einen Kanon an: „Wehrt Euch, leistet Widerstand, gegen braunen Sumpf in diesem Land.“

Demo gegen AfD-Veranstaltung in Buxtehude

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude.
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude. Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

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AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

AfD-Gegendemonstration in Buxtehude
AfD-Gegendemonstration in Buxtehude Foto: Jan Iso Jürgens

Ein Stück weiter erklären Eltern und Schüler den Demonstranten, weshalb sie gegen die Veranstaltung protestieren. Er wolle, dass die Schule frei von politischer Agenda bleibe - und zwar nicht nur die Unterrichtsinhalte, sondern auch die Räume, sagt Halepaghen-Schülervertreter Rasmus.

„Nicht jeder kann auseinanderhalten, dass das keine schulische Veranstaltung ist“, erklärt Schülervertreterin Erika. Ihre Schule sei Unesco-Projektschule und Europaschule und stehe für Demokratie, erklärt sie und betont: „Alles, was nach 17 Uhr stattfindet, lässt keine Rückschlüsse auf die Werte der Halepaghen-Schule zu.“ Milo vom Gymnasium Süd, wo im Sommer ebenfalls gegen eine AfD-Veranstaltung im Forum Süd protestiert wurde, sagt: „Eine AfD-Veranstaltung in der Schule sendet ein verharmlosendes Zeichen an die Schülerinnen und Schüler.“

Elternvertreter fordern Buxtehuder Politik zum Handeln auf

Nur in Buxtehude sei eine solche Veranstaltung in einem Schulgebäude möglich, sagt Elternvertreter Heiko Stammer: „Wir rollen denen den roten Teppich aus.“ Elternvertreter Sebastian Lenk spricht sich gegen einseitig von Parteien organisierte Veranstaltungen in Schulen aus und fordert die Buxtehuder Politik auf, ihre 2019 beschlossene Regelung zu überdenken.

SPD-Europakandidat Gerrit Steffens und Amalien Meyer, Ortsverbandssprecherin der Grünen, lobten Anzahl und Engagement der Demonstranten. Demokratie brauche Auseinandersetzung, sagte Meyer. Ihr Appell: „Engagiert Euch! Nehmt Euch Zeit zum Nachdenken und Prüfen von Informationen! Geht wählen! Dann wird unsere Demokratie stark.“

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