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Fußball-Landesliga

TTrainer-Rücktritt vor Derby: Mandel trifft auf seinen früheren Co-Trainer Quadt

Dennis Mandel (knieend) sieht eine fußballerische Weiterentwicklung bei A/O.

Dennis Mandel (knieend) sieht eine fußballerische Weiterentwicklung bei A/O. Foto: Jörg Struwe

Wenn A/O am Freitag (20 Uhr) Stade empfängt, trifft Dennis Mandel auf seinen Ex-Club und auf seinen damaligen Co-Trainer Matthias Quadt, der gerade wieder den kriselnden VfL Güldenstern übernommen hat. Warum die Trainer ihre Teams gewappnet sehen.

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Von Jan Bröhan
Freitag, 17.11.2023, 12:00 Uhr

Ahlerstedt. Als Dennis Mandel die aus der Oberliga abgestiegene SV Ahlerstedt/Ottendorf vor dieser Saison übernahm, betonte er, dass es eine Findungssaison werden würde. „Wir haben einen neuen Trainer mit einer neuen Spielphilosophie - das braucht seine Zeit“, sagte der sportliche Leiter Niklas Nissen.

Kurz vor der Winterpause steht A/O auf Platz drei, hat mit dem Zweiten Lindwedel-Hope und Hagen/Uthlede aber noch zwei starke Gegner. Wie beurteilt Mandel also die bisherige Saison?

„Dafür, dass wir noch in der Findungsphase sind, läuft es schon sehr gut“, sagt Mandel. Für die Mannschaft sei sein Spielansatz „eine krasse Umstellung“ gewesen, ein „ganz anderes Spiel“ - „und das machen sie gut“, so Mandel. Der Trainer sieht eine fußballerische Weiterentwicklung. Und er sieht noch Entwicklungspotenzial, mannschaftlich wie individuell.

Mandel fordert noch mehr Fokussierung

Der neue Trainer erkennt in der Entwicklung der Mannschaft noch ein grundsätzliches Manko - die mentale Stärke. „Sich mental weiterzuentwickeln ist ein größeres Problem als im fußballerischen Bereich“, sagt Mandel. Das beste Beispiel dafür sei die unnötige 2:3-Niederlage gegen den TuS Harsefeld, als A/O schon 2:0 geführt hatte.

„Da haben wir sehr guten Fußball gespielt“, sagt Mandel, „aber nach dem 2:0 sind dann zwei, drei Prozentpunkte abgefallen und schon waren wir nicht mehr bissig und kompakt genug.“ Die Mannschaft müsse über 90 Minuten konstant bleiben und lernen, fokussiert zu bleiben.

Immer wach zu sein, das sei die mentale Stärke. Ob die Mannschaft mit dem Ball oder gegen den Ball arbeitet. Das sei ein Lerneffekt. „Aber wir können nicht alles auf einmal ändern“, sagt Mandel. Er sei grundsätzlich zufrieden. Ein, zwei Spiele, drei, vier Halbzeiten hätten ihm bisher nicht gefallen.

Das Derby unter besonderen Bedingungen

Gegen den kriselnden VfL Güldenstern Stade ist Gastgeber A/O der Favorit. „Aber die werden da alles reinhauen“, sagt Mandel. Das gilt umso mehr nach dem Trainerwechsel während dieser Woche. Matthias Quadt hat seinen alten Job vom zurückgetretenen Jörn Augustin übernommen.

Nachdem Quadt 2018/19 und 2019/20 Cheftrainer beim VfL war, wurde er in der Folgesaison Co-Trainer von Mandel. Als der VfL in der Saison 2021/22 im Abstiegskampf steckte, löste Quadt Mandel als Cheftrainer wieder ab - und schaffte den Klassenerhalt.

Nach acht Niederlagen in Folge ist dies nun wieder der Auftrag. Am Donnerstag leitete Quadt die erste „lockere“ Trainingseinheit mit der Mannschaft. Im Derby könne kein Wunder erwartet werden. „Das alles war jetzt mega kurzfristig“, sagt Quadt bezüglich des Rücktritts von Augustin am Wochenende und seiner Rückholaktion bis Dienstag.

Mit Herzblut wieder in Stade dabei

Quadt war zuvor schon beim MTV Hammah für die kommende Saison als Trainer im Gespräch. Die Gespräche mit MTV-Teammanager Marcus Wendt seien „sehr gut“ gewesen, so Quadt, und man sei sich schon sehr nah gewesen. „Doch dann habe ich kalte Füße bekommen“, sagt Quadt. Nachdem er 2022 in Stade aufgehört hatte, wurde er Trainer beim SC Hemmoor. „Das stellte sich als falsche Entscheidung heraus“, sagt Quadt, das habe er im Hinterkopf behalten.

Als ihn Niels Gramkow, sportlicher Leiter beim VfL, nun konkret anfragte, musste Quadt nicht lange überlegen. „Da ist noch viel Herzblut drin“, sagt er. Der Kontakt zum Team sei sowieso nie abgebrochen. Spiele hat er sich auch noch angeschaut, wenn es passte.

„Ich gehe jetzt sehr positiv an die Aufgabe ran“, sagt Quadt. Jörn Augustin und Carsten Junge hätten gute Arbeit geleistet. Augustin hatte betont, dass er eine intakte Mannschaft hinterlasse. Das ist auch Quadts Eindruck. „Ich glaube, dass ich weiß, was die Mannschaft jetzt braucht, um wieder Sicherheit zu kriegen“, sagt Quadt.

Die entscheidenden Spiele kommen nach dem Derby

„Grundsätzlich stehen wir noch über dem Strich“, sagt Quadt. Da zu bleiben, ist das Ziel. Vor der Winterpause haben die Stader mit Soltau, Cuxhaven und Elstorf noch Abstiegskandidaten als Gegner, die im besten Fall besiegt werden sollten. In dem Derby jetzt gegen A/O kann sich die Mannschaft dafür ein gutes Gefühl holen.

A/O will natürlich nicht als Aufbaugegner daherkommen. Mandel sieht genau diese Spiele als Lerneffekt für seine Mannschaft. „Die Frage ist, wie gehe ich so ein Spiel an. Bin ich bei nur 98 Prozent oder bin ich 100 Prozent fokussiert“, sagt Mandel. Er erwartet einen Gegner, der alles geben wird. A/O müsse dagegenhalten und soll es dann aber „fußballerisch lösen“.

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