Zähl Pixel
Flugzeugbau

TAirbus-Werk in Stade extrem aufgewertet – Wichtige Aufgabe

Julius Biermann (rechts) zeigt Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und der Landtagsabgeordneten Corinna Lange (SPD) einen Prototypen für den Wasserstofftank. Im Hintergrund Airbus-Chef André Walter.

Julius Biermann (rechts) zeigt Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und der Landtagsabgeordneten Corinna Lange (SPD) einen Prototypen für den Wasserstofftank. Im Hintergrund Airbus-Chef André Walter. Foto: Strüning

Flugzeugbauer Airbus stärkt den Standort Stade. Am Dienstag wurde das neue, europaweit inzwischen fünfte Entwicklungszentrum für den geplanten Wasserstoff-Flieger offiziell in Betrieb genommen. In Stade wird ein entscheidendes Bauteil des Projekts entwickelt.

author
Von Lars Strüning
Mittwoch, 10.01.2024, 00:10 Uhr

Stade. Airbus nennt die Standorte ZEROe-Entwicklungszentren für Wasserstoff-Technologien. ZEROe steht für das CO2-freie Fliegen. Die neuen Zentren heißen im internationalen Sprachgebrauch des Flugzeugbauers ZEDC. Hinter den gewöhnungsbedürftigen Abkürzungen und Bezeichnungen steht aber vor allem die mögliche Zukunft des Fliegens.

Airbus will 2035 seinen ersten Wasserstoff-Flieger serienreif haben. Das ist eine enorme Anstrengung. Flieger müssen neu konzipiert werden, die Forschung dafür läuft auf Hochtouren, die Produktion muss in Teilen umgestellt werden. Die große Herausforderung, vor der das Werk Stade steht: Es soll im Verbund mit dem CFK-Valley Tanks aus dem Leichtbaustoff herstellen, die den bei 253 Grad minus tiefgekühlten Wasserstoff in flüssiger Form halten können.

So sieht Zukunft aus: ein Konzeptmodell eines ZEROe-Fliegers von Airbus.

So sieht Zukunft aus: ein Konzeptmodell eines ZEROe-Fliegers von Airbus. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Die Tanks für den flüssigen Wasserstoff sind deutlich größer

Das stellt nicht nur höchste Ansprüche an das verwendete Material, sondern auch an die Konstrukteure, die neue Flugzeuge entwickeln müssen. Die Tanks für den Wasserstoff-Betrieb fallen deutlich größer aus als die bisherigen fürs Kerosin. Das ZEDC Stade soll die bestehenden Aktivitäten der Airbus-Standorte in Bremen, Nantes (Frankreich), Madrid (Spanien) und Filton (Großbritannien) ergänzen.

Airbus-Managerin Nicole Dreyer-Langlet, Leiterin Forschung und Entwicklung, sagte, die Transformation der Luftfahrt sei geprägt von Hindernissen und Forschungserfolgen. Dass jetzt auch in Stade am Wasserstoff-Flieger geforscht und gearbeitet werde, mache den Standort zukunftsfähig.

Für Dr. André Walter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Airbus Deutschland, ist Stade das Zentrum für die CFK-Technologie in Deutschland und für Airbus. Das CFK-Valley in Ottenbeck direkt neben dem Airbuswerk biete ein besonderes Öko-System, das Forschung und Serienproduktion umfasse. Darauf hob auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) ab.

Luftfahrt im Land bietet hochwertige Jobs

Er sprach vom integrierten Denken und dachte dabei auch an die hochwertigen Arbeitsplätze, die die Luftfahrt im Land biete. Dazu gehöre eben auch das CFK-Valley im 20. Jahr seines Bestehens. Den Tank für tiefgekühlten und deswegen flüssigen Wasserstoff aus CFK zu bauen, hält er für eine „hervorragende Lösung“. Airbus sei gut beraten, heute damit zu beginnen, die Lösungen für morgen zu finden.

Das ZEDC in Stade wird durch öffentlich geförderte Projekte unterstützt und soll auch mit dem geplanten Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) in Norddeutschland verknüpft werden. Inwieweit der Bund tatsächlich die Mittel in Höhe von 200 Millionen Euro für die Wasserstoff-Forschungszentren in Hamburg, Bremen und Stade (zum Thema Schifffahrt) bereitstellt, ist derzeit allerdings noch offen.

Weitere Artikel