TAlte Wache: Abrissbagger schaffen Platz für Wohnen und Gewerbe in Horneburg

Baubeginn 2025: Vor der Alten Feuerwache steht bereits ein Werbebanner von Hofschröer Projektbau. Foto: Vasel
Es geht voran mit der städtebaulichen Aufwertung des Horneburger Ortskerns. Im Herbst will Hofschröer Projektbau das alte Feuerwehrgerätehaus abreißen, 2027 soll der neue Wohn- und Gewerbekomplex stehen. Das sind die Details.
Horneburg. Vor dem alten Gerätehaus der Ortsfeuerwehr Horneburg hängen im Schatten der Liebfrauenkirche bereits drei Werbebanner am Bauzaun. Diese zeigen erste Visualisierungen des Büros sop architekten aus Düsseldorf. 2025 soll der Grundstein für den Wohn- und Gewerbekomplex gelegt werden.
Bislang wird vor allem Papier bewegt. Unter anderem mussten Schadstoffgutachten eingeholt werden, des Weiteren wird der Bauantrag vorbereitet. Außerdem muss der Bebauungsplan angepasst werden, sagt der Gemeindedirektor des Flecken Horneburg, Knut Willenbockel. Er begrüßt als Samtgemeindebürgermeister wie Flecken-Bürgermeister Jörk Philippsen (FWG AUE) das Projekt. Bereits in diesem Jahr werden die Arbeiter anrücken.
Abrissbagger sollen im Oktober anrücken
Im Oktober will Hofschröer Projektbau aus Lingen das alte, 1950 erbaute Feuerwehrgerätehaus abreißen. Dieses hatte Ende 2021 mit dem Neubau am Schützenweg seine Funktion verloren. Während der Sanierung der Kirche fanden hier Gottesdienste statt. Vereine wie die Familieninitiative Kunterbunt nutzten die Fahrzeughalle als Lager.

Blick in den Innenhof des geplanten Wohn- und Gewerbeobjektes in der Straße Bleiche in Horneburg. Foto: Vasel
Etwa zwei Drittel der Abrisskosten, bis zu 90.000 Euro, werden Land und Bund über die Städtebauförderung übernehmen. Beim Abbruch und beim Bau sollen möglichst regionale Unternehmen zum Zuge kommen, sagte Hofschröer-Projektleiter Ralf Hüsing dem TAGEBLATT. Vom Neubau solle auch die örtliche Wirtschaft profitieren, so Hüsing. Sollten die alten Klinker in Ordnung sein, werden diese zum Teil wiederverwendet.
Medizinische Versorgung
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Hofschröer Projektbau hat sich das Grundstück im Zuge des Investorenauswahlverfahrens von 2022 im vergangenen Jahr gesichert. 20 Firmen hatten ihr Interesse bekundet, zwei Investoren gaben schließlich ein Angebot ab. Der Flecken Horneburg knüpfte den Verkauf des 3632 Quadratmeter großen Grundstücks an der Bleiche an mehrere Bedingungen - insbesondere Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Letztlich spielte der Kaufpreis deshalb nicht die entscheidende Rolle. Der Mindestkaufpreis beim Investorenauswahlverfahren lag bei 473.000 Euro. Knapp 650.000 Euro zahlen die Emsländer für das Grundstück.

Blick auf den Lageplan. Rechts liegen Bleiche und Pfarramt, unten ist das Dach von Edeka-Drewes zu sehen. Foto: Hofschröer Projektbau
Beim bezahlbaren Wohnraum sollen die Durchschnittsmieten 7,50 bis 10 Euro pro Quadratmeter betragen. Im Fokus stehen Familien, Singles und Senioren. Ein Drittel der Wohneinheiten ist dafür vorgesehen, der Flecken Horneburg hat ein Vorschlagsrecht für die Belegung. Generationsübergreifendes Zusammenleben ist eines der Ziele. Als weitere sind die Sicherung medizinischer Nahversorgung, Nachhaltigkeit und regenerative Energieversorgung. Im Gespräch sind unter anderem Photovoltaik und Geothermie. Auf der Nordseite seien Gründächer angedacht. Im Sommer soll der Kaufvertrag unterzeichnet werden.
Wohnen und arbeiten im Herzen Horneburgs
Im Zuge von Marktanalyse, Bebauungsplan und Feintuning bei der Gestaltung könnten auch Wohnungsgröße und -zahl angepasst werden. Das gelte auch für die Gewerbeflächen. Aktuell sind 30 Eigentumswohnungen (35 bis 150 Quadratmeter groß) und bis zu vier Gewerbeeinheiten (100 bis 550 Quadratmeter groß) angedacht. Hofschröer Projektbau und sop architekten war es wichtig, dass der Neubau in den Ort passt und sich städtebaulich einfügt. Laut Hofschröer-Projektleiter Ralf Hüsing sei die Resonanz auf das Vorhaben groß.
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In der Tiefgarage soll es Platz für 34 Pkw geben, auch E-Autos und Lastenfahrräder haben die Architekten im Blick. Jede Wohneinheit wird mindestens einen Balkon haben, Bewohner des Obergeschosses werden einen Zugang zur Dachterrasse erhalten. Das Quartier wird sich nach außen öffnen, Fußgänger werden durch das Gebäude mit seinem begrünten Innenhof flanieren können. Hausbewohner und Gewerbetreibende könnten den Hof gemeinschaftlich nutzen, Urban Gardening und Nachbarschaftsfeste seien denkbar.
Hofschröer rechnet mit einer Bauzeit von 20 bis 22 Monaten. 2027 sei mit der Fertigstellung zu rechnen, so Hüsing. Wenn die Kommune ausreichend Geld in der Kasse hat und noch Städtebau-Mittel fließen, soll auch der Rest der Straße - wie vor der Kirche und am Auedamm - neu gestaltet werden, so Gemeindedirektor Willenbockel. Für ihn handelt es sich um ein „Leuchtturmprojekt“.