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Kunstrasen

TAnpfiff im Oktober: Ahlerstedter machen mächtig Tempo beim Sportplatzbau

Beim Blick vom Dach der neuen Begegnungsstätte ist weit hinten die sandige Fläche zu sehen: Im Oktober sollen die ersten Tore auf dem neuen Kunstrasenplatz der SV Ahlerstedt/Ottendorf bejubelt werden.

Beim Blick vom Dach der neuen Begegnungsstätte ist weit hinten die sandige Fläche zu sehen: Im Oktober sollen die ersten Tore auf dem neuen Kunstrasenplatz der SV Ahlerstedt/Ottendorf bejubelt werden. Foto: Fehlbus

Das Projekt kostet insgesamt satte 2,7 Millionen Euro - und es ist ein Meilenstein für die Gemeinde Ahlerstedt und den Sportverein A/O. Das ist der Stand beim Stadion am Auetal.

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Von Miriam Fehlbus
Freitag, 16.08.2024, 08:47 Uhr

Ahlerstedt. Es ist noch nicht lange her, da hatten auf der Fläche die Archäologen das Sagen. Gegraben wurde mit Kelle und Pinsel. Jetzt gehen Planierraupen und Bagger in Ahlerstedt deutlich unsanfter über die sandige Fläche am Sportgelände: Es entsteht der neue Kunstrasenplatz. Die Arbeiten gehen auf die Zielgerade.

Noch rollen die Bagger, aber bald wird eine Fläche aus Kunstrasen hier liegen. Es wird eine Premiere: Ahlerstedt bekommt den ersten Platz der Firma Weitzel ohne Füllstoffe.

Noch rollen die Bagger, aber bald wird eine Fläche aus Kunstrasen hier liegen. Es wird eine Premiere: Ahlerstedt bekommt den ersten Platz der Firma Weitzel ohne Füllstoffe. Foto: Fehlbus

„Wir haben hier alles an einer Stelle“, stellt Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt (Freie Wählergemeinschaft) die Vorzüge des Bauprojekts heraus. Schule, Schwimmhalle, Bikepark, Sportplätze und Turnhallen bilden eine Einheit. Für Radler, die keine Berge mit Sprüngen nehmen wollen, wird eine neue Anlaufstelle geschaffen: die Bürgerbegegnungsstätte mit E-Bike-Ladestation und öffentlichen Toiletten liegt auf dem Sportgelände, aber auch am Radweg durch die Natur.

A/O bekommt ersten Platz dieser Art in Deutschland

Thorsten Wahlers vom Fußballverein SV Ahlerstedt/ Ottendorf ist in Sachen Kunstrasenplatz zuversichtlich. Viel wird hier im Ehrenamt gemacht, die Arbeitsdienste liegen voll im Zeitplan. Im Oktober werde das erste Tor auf dem neuen Kunstrasenplatz fallen, sagt Wahlers, „die Rahmenbedingungen sind geschaffen“.

Dank Klemmtechnik braucht der Kunstrasen keine weitere Sandschicht zum Beschweren. Er besteht den ersten Tritttest als angenehm weich.

Dank Klemmtechnik braucht der Kunstrasen keine weitere Sandschicht zum Beschweren. Er besteht den ersten Tritttest als angenehm weich. Foto: Fehlbus

Die Firma Weitzel aus Pinneberg ist angereist. Ein kleines Stück Kunstrasen haben die Planer mit im Gepäck. Alle wollen einmal über den natürlich aussehenden Rasen streichen, einmal den Fuß darauf setzen. Wenn die Fläche ausgelegt ist, wird sie durch ein spezielles Klemmsystem gehalten.

Bürgermeister Uwe Arndt ist zufrieden, der Rasen wird weniger Arbeit machen und dem Verein eine dauerhafte Trainingsfläche für 1200 Fußballer sichern.

Bürgermeister Uwe Arndt ist zufrieden, der Rasen wird weniger Arbeit machen und dem Verein eine dauerhafte Trainingsfläche für 1200 Fußballer sichern. Foto: Fehlbus

A/O bekommt deutschlandweit den ersten Platz mit dieser Innovation. Das Grün wird nicht mit Sand oder Kork und schon gar nicht mit Kunststoff aufgefüllt und beschwert, sondern hält allein durch die besondere Verlegung. Auch wegen der nahen Naturschutzgebiete und der Aue ist das wichtig.

Schon vor 3000 Jahren ein Ort für die Gemeinschaft

Oberhalb der Aue wurde, wie berichtet, durch die Archäologen eine Kette von Feuerstellen aus der Bronzezeit freigelegt - in West-Ost-Ausrichtung.

Für A/O-Projektleiter Jan Ehlen ist es eine Bestätigung, dass sich dieser Ort schon immer für die Gemeinschaft geeignet hat und etwas Besonderes ist. Dabei erwähnt er, dass der Verein auch Geld sparte, weil er sich mit Kreisarchäologe Daniel Nösler frühzeitig in Verbindung gesetzt hatte und das Team mit ehrenamtlichen Ärchäologie-Helfern arbeitete.

Kleiner Wettkampf zwischen den Dörfern fördert Ideen

Ahlerstedt profitiert von der sozialen Dorfentwicklung, ein Modellvorhaben des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. 2018 wurde die Gemeinde Ahlerstedt in das Förderprogramm aufgenommen, dessen Basis Dorfmoderatoren vor Ort bilden. Es sind Menschen, die etwas für ihr Umfeld bewegen wollen und sich deshalb als Moderatoren ausbilden ließen.

Richtfest mit Gästen und Politik: Die Bürgerbegegnungsstätte auf dem Platz der SV Ahlerstedt/Ottendorf hat ein fertiges Dach und ist auch sonst weit fortgeschritten.

Richtfest mit Gästen und Politik: Die Bürgerbegegnungsstätte auf dem Platz der SV Ahlerstedt/Ottendorf hat ein fertiges Dach und ist auch sonst weit fortgeschritten. Foto: Fehlbus

„Sie reden hier viel miteinander, es ist fast ein kleiner Wettkampf zwischen den Dörfern“, sagt Lienhard Varoga aus der zuständigen Geschäftsstelle des Amts für regionale Landesentwicklung bei seinem Besuch am Sportgelände anerkennend. Es gehe in der Gemeinde Ahlerstedt dabei nicht gegeneinander, sondern darum, wer die nächste gute Idee hat. Auch die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Verwaltung und Vereinen sei bemerkenswert.

Richtfest: Große Feier erst nach der Fertigstellung

„Wir haben alle Beschlüsse immer einstimmig gefasst“, unterstreicht Bürgermeister Uwe Arndt. Und dabei ist längst die Phase, in der auch die Kommune etwas finanziell beisteuern muss, erreicht. Das Projekt auf dem Sportplatz am Auetal kostet 2,7 Millionen Euro, mit Bürgerbegegnungsstätte, die so am Naturrasenplatz steht, dass demnächst die Zuschauer auf der Tribüne davor nicht nass werden.

Das Dach der Bürgerbegegnungsstätte hat eine Besonderheit: Es geht bis zur Bande des bestehenden Fußballplatzes und bekommt durch ein paar Stufen Tribünencharakter.

Das Dach der Bürgerbegegnungsstätte hat eine Besonderheit: Es geht bis zur Bande des bestehenden Fußballplatzes und bekommt durch ein paar Stufen Tribünencharakter. Foto: Fehlbus

Ohne die Förderung und ohne den Rückhalt der Gemeinde, die für 1,2 Millionen Euro einsteht, würde es das so nicht geben. Das Richtfest der Bürgerbegegnungsstätte bleibt ein Zwischenfest. Richtig gefeiert wird mit der Fertigstellung.

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