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Verkehrswende

TAuch dank Raisa und Fredenbeck: EVB für besonderen Preis nominiert

Ein historischer Moment: Nach mehr als 15 Jahren hat die Raisa eG in Zusammenarbeit mit der evb Infrastruktur die Beschaffung für diesen Standort auf die Schiene umgestellt.

Ein historischer Moment: Nach mehr als 15 Jahren hat die Raisa eG in Zusammenarbeit mit der evb Infrastruktur die Beschaffung für diesen Standort auf die Schiene umgestellt. Foto: evb / Ingo Heine

Mehr Schienenverkehr, weniger Lkw auf den Straßen: Die EVB geht neue Wege, auch in Fredenbeck. Für die Initiative gibt es bundesweite Beachtung.

Von Redaktion Montag, 21.10.2024, 14:02 Uhr

Bremervörde/Landkreis. Es war ein historischer Moment ohne roten Teppich oder Musik: Im Rahmen der erfolgreich angerollten EVB-Initiative „Schienengüterverkehr in der Fläche“ wurde jetzt der erste Düngerzug an der Ladestraße in Fredenbeck abgefertigt. Nach mehr als 15 Jahren sei die Beschaffung auch für diesen Standort auf die Schiene umgestellt worden, berichtet EVB-Sprecher Christoph Nagel. Es war ein Projekt der Stader Raisa eG in Zusammenarbeit mit der EVB-Infrastruktur.

Rangieren in Deinste und Zustellung in Fredenbeck reibungslos

Zugteilung und Rangieren einiger Wagen in Deinste sowie die Zustellung in Fredenbeck liefen reibungslos, und auch die Entladung konnte bereits am frühen Nachmittag beendet werden. Den Transport übernahm in diesem Fall nicht die EVB Logistik, sondern die Firma Raildox aus Erfurt. Mit der unternehmenseigenen Infrastruktur arbeitet die EVB mit unterschiedlichen Verkehrsunternehmen zusammen.

Beobachtet wurde die Entladung von einigen Zaungästen.

Pro Schiene verleiht Preis am 4. November in Berlin

Zehn Monate nach dem Start des Projektes kann die EVB aber nicht nur zahlreiche neu gewonnene Verkehre wie in Fredenbeck vorweisen, sondern auch die Nominierung zum Verkehrswendepreis des Vereins Allianz Pro Schiene. Die Preisverleihung findet am 4. November in Berlin statt. Er wird mit Spannung erwartet.

Ausdrückliches Ziel des vom Umweltbundesamt geförderten Preises ist es, „die Umsetzung der Verkehrswende zu beschleunigen“. Vor diesem Hintergrund wolle man erfolgreiche Vorbilder vorstellen, an denen sich andere „orientieren können und die zur Nachahmung anregen“, heißt es von der Allianz Pro Schiene.

Neben der EVB haben 16 weitere Projekte den Schritt in die finale Auswahl geschafft.

EVB will Akteure vernetzen und sich als Vermittler betätigen

Mit ihrem im Januar 2024 angestoßenen Projekt möchte die EVB den Beweis antreten, dass auch abseits der Ballungszentren signifikante Verkehre von der Straße auf die Schiene transferiert werden können - und helfen, CO2 zu sparen.

Die EVB agiert dabei nicht nur als Transporteur und Infrastruktur-Anbieter mit 235 Kilometern eigenem Streckennetz. Das Unternehmen betätigt sich auch als zentraler Ansprechpartner, der Akteure vernetzt und Unternehmen bei der Erstellung von Förderanträgen sowie der Reaktivierung oder Neuerstellung von Gleisanschlüssen unterstützt.

Nach zwei Jahrzehnten Lkw-Verkehr auf die Schiene zurück

Zu den neu gewonnenen Partnern der EVB zählt das Landhandelsunternehmen Raisa eG aus Stade.

„Nach zwei Jahrzehnten reinem Lkw-Verkehr hat sich die Raisa entschlossen, den Transport auch auf der Schiene wieder aufzunehmen“, sagt Ingo Heine, Inhaber der 2023 neu geschaffenen Position für den Vertrieb der EVB-Infrastruktur, der auch in Fredenbeck beim historischen Moment dabei war.

Hansa Landhandel bereits als Kunden gewonnen

Erste Düngemittelzustellungen und -entladungen am Bahnhof Bremervörde waren zuvor erfolgt. In Zukunft sollen sowohl Dünge- als auch Futtermittel in Bremervörde und weiteren Zielbahnhöfen auf dem Streckennetz der EVB zugestellt werden. Dazu zählen neben Fredenbeck, Selsingen und gegebenenfalls Osterholz-Scharmbeck und Gnarrenburg.

Bereits Ende Juli nahm mit der Hansa Landhandel mit Sitz in Heeslingen ein weiterer EVB-Partner den kombinierten Verkehr mit Düngemittel-Ganzzügen auf. „Nur wenige Betonteile mussten bei der Hansa entfernt werden - schon stand die Verbindung zwischen dem Hansa-Betriebsgelände in Sittensen und den Gleisen der EVB-Infrastruktur“, schildert Ingo Heine.

Ein Teil der Ladung wurde mittels Transportband direkt in die Lagerräume vor Ort befördert - der Rest ging per Lkw in Richtung weiterer Niederlassungen. Zustellungen in Weertzen und Geestenseth sind in Planung. Nach dem Auftakt mit einem gut besuchten Symposium in Zeven im Januar hat sich bereits viel entwickelt. In naher Zukunft erwartet die evb weitere Abschlüsse: „Unser Konzept ist klimafreundlich, wirtschaftlich und flexibel, und das auch außerhalb der großen Ballungsgebiete“, betont Ingo Heine. Ein Beispiel, wo die Rückkehr auf die Schiene erfolgreich ist.

In Fredenbeck wird der erste Güterzug seit vielen Jahren umrangiert.

In Fredenbeck wird der erste Güterzug seit vielen Jahren umrangiert. Foto: evb / Christoph Grimm

Beim Entladen des Güterzugs in Fredenbeck lief alles reibungslos.

Beim Entladen des Güterzugs in Fredenbeck lief alles reibungslos. Foto: evb / Ingo Heine

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