TAuf dem Ankerplatz in Stade tut sich was: Bauarbeiten gestartet

Wiebke Wilkens von der Ankerplatz-Crew freut sich über den Startschuss für den Container-Ausbau. Foto: Stehr
Am Dienstag hat ein Unternehmen aus der Region mit den Arbeiten rund um den wichtigsten Container für das Stader Ankerplatz-Projekt begonnen. Die Zeit drängt.
Stade. „Heute ist ein besonderer Tag, weil endlich der Innenausbau unserer Keimzelle beginnt“, sagt Wiebke Wilkens. Die Erleichterung ist der hauptamtlichen Ankerplatz-Mitarbeiterin deutlich anzumerken.
Kein Wunder, denn die Transformation des tristen Platzes Am Sande zum hippen Ankerplatz, einem urbanen Dorf aus Seecontainern, lässt seit dreieinhalb Jahren auf sich warten.
Planbude mit Bühne, Sanitär- und Jugendcontainer
Seit Dienstagmorgen tut sich endlich was auf dem Platz neben dem Kreishaus. Mitarbeiter der Navitas Umweltservice GmbH aus Sauensiek haben mit dem Ausbau der sogenannten Keimzelle begonnen: der Planbude, in der Wiebke Wilkens ihr Büro beziehen soll.
Auch der Bühnencontainer, der für Veranstaltungen wichtig ist, gehört dazu, ebenso ein Sanitärcontainer. Zum Teil auch noch der Jugendcontainer mit Dachterrasse, sagt Wiebke Wilkens.
„Momentan sind die zweieinhalb Container einfach nur ein großer Stahlkorpus, doch wir machen daraus jetzt einen Raum“, sagt Ben Smarsly von Navitas. Zunächst wurden Stromkabel verlegt, später werden die Container unter anderem verschweißt und damit wasserdicht gemacht. Am Ende sollen sie von außen noch farblich neu gestaltet werden.

Wiebke Wilkens mit Ben Smarsly von der Navitas Umweltservice GmbH. Foto: Stehr
„Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen sind, hoffentlich noch vor Weihnachten“, sagt Wiebke Wilkens. Sie wird von jetzt an so gut wie täglich auf dem Ankerplatz zu finden sein, für Gespräche zur Verfügung stehen und gerne Fragen beantworten.
Warum es so lange gedauert hat, bis der Ausbau endlich starten konnte, hatte Stades Stadtrat Lars Kolk erst kürzlich im Stadtentwicklungsausschuss erklärt.
Stadtentwicklung
T Warum es mit dem Ankerplatz in Stade nicht vorangeht
Aufgrund von bürokratischen Vergabe- und Ausschreibungsverfahren durfte die Stadt nicht einfach Handwerksbetriebe aus der Region ansprechen, sondern musste den Auftrag zunächst auf einer kostenpflichtigen - und deshalb von den meisten lokalen Betrieben nicht genutzten - Online-Plattform ausschreiben. Nach zwei erfolglosen Ausschreibungsrunden war diese Vorgabe aber hinfällig und die regionale Navitas GmbH konnte ins Boot geholt werden.
Fördermittel wären Ende des Jahres verfallen
Auf den letzten Drücker, könnte man sagen. Am Ende des Jahres wären die öffentlichen Gelder, die für den Ausbau zur Verfügung stehen, nämlich verfallen. Mehr als 570.000 Euro stehen aus den Förderprogrammen „Zukunftsräume Niedersachsen“ und „Perspektive Innenstadt“ für die Projektumsetzung zur Verfügung - der Eigenanteil der Stadt liegt bei rund 200.000 Euro. Eine halbe Million Euro hat das Ankerplatz-Team zudem aus Fördertöpfen, Preisgeldern und Spenden einwerben können.
Aus der Region
Die Stader Ankerplatz-Crew macht jetzt auch Podcasts
Wenn die Keimzelle fertig ist, dürfte es endlich dauerhaft lebendiger auf dem Ankerplatz werden. Denn dann wird Wiebke Wilkens als Ansprechpartnerin täglich vor Ort sein. Sobald dann noch alle Container nutzbar seien, könne der Ankerplatz mit Möglichkeiten für Sport, Musik, Events, Gastronomie, Kochen und Gärtnern, Bauen, Basteln und Bürgerbeteiligung so richtig durchstarten, sind sich die Akteure einig.
Was auf dem Ankerplatz bereits genutzt wird
Bereits genutzt werden die Palettenlounge, die Hochbeete, die Ökotoiletten sowie Spielgeräte und Außenmöbel. Weitgehend fertiggestellt und in Betrieb ist der Urban-Gardening-Container. Geplant sind neben dem Multifunktionsraum (Planbude) mit Sanitär- und Bühnencontainer zudem noch ein Fitnesscontainer und ein Kochstudio.