TAufatmen in Buxtehude: Hier können Kinder endlich wieder schwimmen lernen
Sie nehmen das Lehrschwimmbecken wieder in Betrieb: Stadtwerke-Prokurist Daniel Berheide, Bäder-Chefin Sonja Koch und Geschäftsführer Stefan Babis (von links). Foto: Wisser
Ein kleines Schwimmbecken, aber für Buxtehude von großer Bedeutung: Nach anderthalb Jahren ist das Bad in Neukloster wieder geöffnet. Warum das für den Stadtwerke-Chef besonders ist.
Buxtehude. Seit dem 1. August 2025 betreiben die Stadtwerke Buxtehude die Lehrschwimmhalle in Neukloster, die zuvor über sechs Jahrzehnte lang in der Verantwortung der Stadt Buxtehude stand.
Die traditionsreiche Schwimmhalle am Standort der Grundschule gibt es bereits seit 1961. Sie ist ein fester Bestandteil des schulischen Schwimmunterrichts und des Vereinssports. Viele Menschen haben hier Schwimmen gelernt.
Das sind die Gründe für Ausfälle und Schließungen
Umso härter war der Verlust, als die veraltete Technik im Bad immer öfter zu Ausfällen führte und Anfang 2024 gar nichts mehr ging. Die alte Technik und schwer zu bekommende Ersatzteile führten zu einer Diskussion, ob das Schwimmbecken geschlossen werden müsste. Zuletzt verhinderten eine defekte Schwallwasserpumpe und Bauteile der Lüftung das Schwimmen in Neukloster.
Das ist jetzt Geschichte: Am Donnerstag und Freitag dieser Woche gibt es für die Lehrkräfte und die Verantwortlichen in den Vereinen Einweisungen für die erneuerte Schwimmhalle. Am kommenden Montag können die Schüler und die Vereine das Becken zum ersten Mal nutzen. Neben den Grundschülern aus Neukloster nutzen auch diejenigen aus Hedendorf und Altkloster das Becken.
Dritter Bäder-Standort für die Stadtwerke Buxtehude
„Das wäre sehr schade gewesen“, sagt Stefan Babis, Geschäftsführer der Stadtwerke Buxtehude zur drohenden Schließung Anfang 2024. Jetzt ist das Becken nach dem Hallenbad Aquarella und dem Heidebad in Altkloster der dritte Bäder-Standort der Stadtwerke. „Es profitiert jetzt von dem Wissen und den Fähigkeiten, die wir über Jahrzehnte gewonnen haben“, so Babis.
Die Stadtwerke haben zum Beispiel ein Bereitschaftsteam, das sofort eingreift, wenn es bei den Bädern technische Schwierigkeiten gibt. Es wird mit dem Neustart in Zukunft zudem tägliche Kontrollen durch Stadtwerke-Beschäftigte geben.
Stadtwerke-Chef ist hier als Schüler geschwommen
„Hier soll kein falscher Eindruck entstehen, das Schwimmbad war in einem guten Zustand. Wir waren bei der Ortsbegehung auch überrascht“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer. Die Stadt hat noch alle Reparaturen ausgeführt.
Hier soll kein falscher Eindruck entstehen, das Schwimmbad war in einem guten Zustand. Wir waren bei der Ortsbegehung auch überrascht.
Stefan Babis, Stadtwerke Buxtehude
Für Stefan Babis ist es das zweite Zusammentreffen mit dem Lehrschwimmbecken. Er ist dort Ende der 1970er-Jahre geschwommen - als Schüler der Grundschule Neukloster.
Das sind die Gründe für die Übernahme
Im Zuge der Trägerübernahme wurden alle Nutzungsverträge überarbeitet und die Lehrschwimmhalle in die Betriebsprozesse des Buxtehuder Bäderteams integriert. Mit der Zusammenführung aller drei Schwimmbäder unter dem Dach der Stadtwerke können Fachwissen gebündelt und Synergien genutzt werden - ein zentraler Grund für die Übergabe.

Die Kabinen und die Duschen beim Lehrschwimmbecken in Neukloster sind in einem guten Zustand. Foto: Wisser
Mit einer Wassertemperatur von konstant 32 Grad bietet das Lehrschwimmbecken besonders gute Bedingungen für Babys und Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit Gelenkerkrankungen - ein Ort, an dem das Wasser zum Wohlbefinden beiträgt.
Wenige freie Zeiten sind noch zu haben
„Es gibt noch wenige freie Zeiten, die wir gern vergeben würden - Vereine oder selbstständige Schwimmlehrer können sich bei Interesse gern unter info@aquarella.de melden“, sagt Sonja Koch, Leiterin der Bäder-Abteilung der Stadtwerke.

Das ist der unscheinbare Eingangsbereich zum Lehrschwimmbecken in der Grundschule Neukloster. Wie lange es die Schule noch gibt, ist offen. Aktuell wird über eine Schließung in einigen Jahren diskutiert. Foto: Wisser
Das bisherige Nutzungskonzept bleibt unter neuer Leitung vollständig erhalten. Sonja Koch von den Stadtwerken bestätigt: „Die Auslastung und das erprobte Konzept waren sehr gut - daran wollen wir nichts ändern.“ So wird die Lehrschwimmhalle weiterhin wochentags von 8 Uhr bis 21 Uhr zur Verfügung stehen.
So groß ist das Becken an der Grundschule
Vormittags profitieren die Schulen vom Bewegungsangebot im Wasser, nachmittags nutzen zahlreiche Vereine das Becken für Kinderschwimmkurse, Reha-Angebote und Wassergymnastik.
Die Schwimmhalle verfügt über ein Edelstahlbecken mit einer Größe von 6,60 mal 10,40 Metern. Die Wassertiefe liegt zwischen 70 Zentimeter und 1,30 Meter - ideal für Anfänger und Reha-Kurse.
Warum Schwimmen lernen lebenswichtig ist
Schwimmen zu können ist eine lebensrettende Fähigkeit - besonders für Kinder. Hier zeigt sich seit Jahren eine rückläufige Entwicklung in der Schwimmfähigkeit unter Kindern in Deutschland.
Studien belegen, dass weniger als die Hälfte der Zehnjährigen sicher schwimmen kann. Dabei stärkt Schwimmen Selbstbewusstsein und die motorischen Fähigkeiten. Die Lehrschwimmhalle bietet dafür den idealen Rahmen - wohnortnah.

Das Lehrschwimmbecken hat genauso viel Technik wie die großen Bäder. Es ist alles nur etwas kleiner. Foto: Wisser
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