TAusgezeichneter Teenager: Sie mischt in Issendorf und Harsefeld überall mit
Svenja Mohnen ist die diesjährige Preisträgerin des Paul-Reisener-Preises, den der Lions Club Harsefeld an engagierte Jugendliche verleiht. Foto: P. Meyer
Sie engagiert sich in der Feuerwehr und im Tischtennisverein, bei den Schützen und im Spielmannszug: Willkommen in der Welt von Svenja Mohnen. Wie packt sie das alles?
Issendorf. Sie ist überall gleichzeitig. Jedenfalls wirkt es so. Kaum eine Woche, in der Svenja Mohnen nicht zwischen Musikprobe, Jugendgremien, Feuerwehr oder Schulprojekten pendelt. Ihr Terminkalender ist fast so voll wie der Veranstaltungskalender der Samtgemeinde Harsefeld. Für dieses vielseitige Engagement wurde die 18-Jährige jetzt vom Lions Club Harsefeld mit dem Paul-Reisener-Preis gewürdigt.
Selbstverwaltung
Mehr Geld für kommunale Ehrenämter möglich
Als Svenja Mohnen erfuhr, dass sie ausgezeichnet werden soll, war die Schülerin erst einmal sprachlos. Ihre Tanten hatten sie ohne ihr Wissen vorgeschlagen. Und die Jury musste trotz anderer guter Vorschläge nicht lange überlegen. Svenja ist keine, die zuschaut. Sie gestaltet. Sie plant. Sie organisiert. Und sie übernimmt eine Menge Verantwortung. Für die Issendorferin ist ihr Engagement kein Pflichtprogramm, sondern Herzenssache.
Anerkennung für engagierte Jugendliche
Der Paul-Reisener-Preis, benannt nach dem früheren Lehrer, Realschulrektor und langjährigen Harsefelder Ehrenamtlichen, wird seit 2024 an junge Menschen vergeben, die sich in der Samtgemeinde engagieren.
„Wir wollen über Vorbilder reden, damit auch andere motiviert sind“, sagt Lions-Präsident Jens Papke. „Und damit jeder, der im Ehrenamt etwas tut, das Gefühl hat, dass das auch Anerkennung findet - gerade die jungen Menschen.“

Preisträgerin Svenja Mohnen mit dem Präsidenten des Lions Club Harsefeld Jens Papke. Foto: Lions Club Harsefeld
In einigen ihrer Vereine ist Svenja praktisch groß geworden. Ihre Eltern sind selbst Vereinsvorsitzende. Die Motivation, sich zu engagieren, kam aber immer aus eigenem Antrieb. „Ich mag es, Dinge zu planen und voranzubringen“, sagt Svenja Mohnen. Und wer ihre Wochenpläne sieht, weiß, dass das nicht übertrieben ist.

Svenja Mohnen bei der Arbeit mit Kindern. Foto: privat
Im Tischtennisclub TTC Issendorf steht Svenja Mohnen längst nicht nur selbst an der Platte. Schon mit zwölf Jahren sprang sie als Trainerin ein, heute betreut sie bis zu 18 Kinder. Aktionen wie Kinderfasching oder die Idee zur Halloween-Party laufen über sie. Gemeinsam mit ihrem Vater bietet sie ein Programm an, bei dem Kinder Tischtennis und Lichtpunktschießen abwechselnd trainieren.
Querflöte kam per Post: Ohne Instrument ging es nicht
Auch im Schützenverein übernimmt Svenja Mohnen Verantwortung: als Jungschützensprecherin, im Festausschuss, als Planerin des Jungschützenballs, aktuell als Jungschützenkönigin und sogar als Samtgemeinde-Jungschützenkönigin. Für das Kinderschützenfest belegte sie extra einen Schminkkurs im Rahmen ihrer Juleica-Ausbildung. Svenja Mohnen hofft, dass noch mehr Jugendliche ihren Weg ins Ehrenamt finden: „Es braucht viel mehr Engagierte. Besonders für die Arbeit mit Kindern.“
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Die übernimmt Svenja Mohnen auch im Spielmannszug, in dem sie seit dem sechsten Lebensjahr Querflöte spielt und seit einigen Jahren auch Unterricht für Nachwuchsmusiker gibt. Dass Svenja Mohnen ihre Engagements und Hobbys fehlten, merkte sie besonders während ihres halbjährigen Austauschs in Irland. „Meine Eltern mussten mir irgendwann meine Querflöte nachschicken“, erzählt sie lachend.
Seit ihrem 16. Lebensjahr ist die Issendorferin außerdem in der Feuerwehr aktiv. „Leuten helfen, das klang gut“, sagt sie schlicht. Zudem ist sie Tutoriatssprecherin am AGG, und in der Kirchengemeinde Bargstedt ist sie inzwischen berufene Kirchenvorsteherin, übernimmt Lektorendienste, begleitet Kinderfreizeiten und gestaltet Aktionen.
Ein Organisationstalent mit Händchen für Kinder
Wie sie all das schafft, weiß Svenja Mohnen auch nicht genau. „Aber man ist ja nie allein.“ Das Wichtigste sei die Unterstützung ihrer Familie, aber auch die gegenseitige Hilfe in den Vereinen: Wenn der Schulstress mal dazwischen kommt, springt jemand ein. So wie sie selbst auch für andere einspringt.
Svenja Mohnens große Stärke ist ihr Umgang mit Kindern. „Sie begegnet ihnen auf Augenhöhe und nimmt jeden an, wie er ist“, sagt ihre Mutter Melanie Mohnen. „Wenn man mit Kindern arbeitet, muss man manchmal auch eine kleine Rampensau sein“, erklärt Svenja Mohnen. Nur so können auch die Kinder aus sich herauskommen.

Für ihre Ehrenämter belegte Svenja Mohnen einen Kurs im Kinderschminken. Foto: privat
Diese Offenheit habe sie im Ehrenamt gelernt. Und das Engagement habe sie auch in ihrer Berufswahl bestärkt. Sie möchte Grundschullehrerin werden, gerne für Deutsch, Englisch und Religion.
Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro will Svenja Mohnen für das Studium zurücklegen. Oder für einen Urlaub mit ihrer besten Freundin - schließlich muss man sich von seinen ganzen Engagements auch mal erholen.
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