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TB73-Sanierung in Düdenbüttel: Arbeiten hängen im Zeitplan hinterher

Die Umrisse der „Nase“ sind am Ortseingang Düdenbüttel fertig, die Bordsteine gesetzt. Eine Ampelschaltung leitet den Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbei - noch weitaus länger als geplant.

Die Umrisse der „Nase“ sind am Ortseingang Düdenbüttel fertig, die Bordsteine gesetzt. Eine Ampelschaltung leitet den Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbei - noch weitaus länger als geplant. Foto: Klempow

An der B73 wird gebaut - aktuell in Düdenbüttel, und in Burweg sollen Fußgänger und Radfahrer sicherer über die Straße kommen. Zu beiden Projekten gibt es Neuigkeiten.

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Von Grit Klempow
Montag, 15.09.2025, 05:50 Uhr

Burweg. Seit Anfang August laufen die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in Düdenbüttel. Die Fahrbahn ist dafür einseitig gesperrt. Die besonders breite Straße bekommt Verkehrsinseln, extra Fahrradstreifen, Parkbuchten und neue Bushaltestellen.

Die gute Nachricht: Der erste Bauabschnitt ist fertig. Die nicht ganz so gute: Es fehlen noch acht - bis November mit den Bauarbeiten durch zu sein, wird nicht klappen.

November als Schluss-Termin ist nicht zu halten

Der letzte und neunte Bauabschnitt sind die Asphaltierungsarbeiten. Dafür wird die Bundesstraße voll gesperrt. Bis dahin wandert die Baustelle halbseitig durch den Ort, der Verkehr wird per Ampelschaltung daran vorbeigeleitet. Zwar müssen dafür Wartezeiten eingeplant werden, insgesamt fließt der Verkehr aber.

Die Vollsperrung war für November zum Abschluss geplant. Auf TAGEBLATT-Nachfrage zum Stand der Bauarbeiten teilt Falk Salomon, stellvertretender Leiter der Niedersächsischen Straßenbaubehörde mit Sitz in Stade, mit, dass die Arbeiten im Verzug sind.

Erster Bauabschnitt von neun ist abgeschlossen

Im ersten Bauabschnitt vom Ortseingang aus Richtung Stade wurde seit August in Fahrtrichtung Himmelpforten gebaut. Der Abschnitt endet an der Einmündung Wischhof. Fertig sind dort einseitig die barrierefreie Bushaltestelle und die Borde der Verkehrsinseln, sogenannte Fahrbahnteiler, die das Überqueren der B73 für Fußgänger und Radfahrer erleichtern sollen.

Im zweiten Bauabschnitt wechseln die Bauarbeiter nun auf die andere Straßenseite. Auch dort steht der Bau einer barrierefreien Bushaltestelle an - und die dafür nötigen Pflasterarbeiten sind immer etwas aufwendiger.

Aufwendige Arbeiten

Damit liegt auf der Hand: Bis November ist die Ortsdurchfahrt auf keinen Fall fertig. Auch wenn die folgenden Bauabschnitte zunächst weniger arbeitsintensiv sind. Zum Ende folgen aber auch noch Abschnitte mit Bushaltestellen und Fahrbahnteilern.

Die Ortsdurchfahrt Düdenbüttel wird auf einer Strecke von 1,1 Kilometer erneuert, kosten wird das Projekt rund 1,7 Millionen Euro. Wie lange sich die Bauarbeiten hinziehen werden, ist noch unklar.

Auch in Burweg ist die B73 Thema. An drei Stellen sollen Fußgänger und Radfahrer dort künftig sicherer über die Straße kommen. Eine Querungshilfe will die Gemeinde am Ortseingang aus Richtung Himmelpforten kommend bauen. Für das Projekt sind Zuschüsse aus der Dorferneuerung beantragt. Die Aussichten, diese auch zu bekommen, stehen laut Bürgermeister Matthias Wolff gut.

Sicherer über die B73 in Burweg

Geplant ist eine Querungshilfe auch am anderen Ende der Ortsdurchfahrt in Richtung Hechthausen. Hier ist die niedersächsische Straßenbaubehörde zuständig. „Das haben wir im Zuge der Ostebrücke so mitgeplant“, berichtet Falk Salomon. Zurzeit gibt es rechts und links der Fahrbahn unter der Eisenbahnbrücke bei Burweg eine schmale Spur für Radfahrer. Wird die B73 dort erneuert, fällt ein Streifen weg. Im Gegenzug wird der verbliebene breiter und auch sicherer. Aber die Radfahrer müssen entsprechend sicher die Seite wechseln können.

Ein Fahrbahnteiler in der Mitte soll künftig das Überqueren der B73 in Düdenbüttel erleichtern.

Ein Fahrbahnteiler in der Mitte soll künftig das Überqueren der B73 in Düdenbüttel erleichtern. Foto: Klempow

Die dritte Querung mitten im Ort ist besonders. Sie gilt als Modellprojekt und wird deshalb auch komplett von der Straßenbaubehörde bezahlt. Sie wird nicht speziell gebaut, aber anders geplant. „Das ist unser Pilot-BIM-Projekt“, erklärt Salomon.

BIM steht für Building Information Modeling. Eine digitale Plattform vernetzt alle Bereiche der Planung und der Gewerke. Verändert ein Planer ein Bauteil, werden dadurch die Auswirkungen auf Bauzeit und Komponenten transparent für alle. BIM soll für Infrastrukturprojekte des Bundes Standard werden.

Behörde übt mit neuer Plattform

„Außerdem wird in 3D geplant“, sagt Salomon. Das ist zwar aufwendiger, „der Vorteil ist aber, dass jedes Bauteil, jeder Bordstein, jede Schraube, in der Planung definiert ist“. Im Idealfall liegt bei Knopfdruck damit eine fertige Ausschreibung vor, und das System meldet später auch Wartungstermine - unerlässlich vor allem bei Brückenbauwerken.

Die Querungshilfe im Bereich zwischen den Einmündungen Blaue Straße und Hüßlohstraße ist ein BIM-Übungsprojekt der Stader Straßenbaubehörde. „Wir wollten bewusst mit etwas Kleinem, Unkomplizierten, anfangen“, sagt Falk Salomon.

Ob über BIM geplant oder nicht - die Gemeinde sieht die Querungshilfe durchweg positiv. In der jüngsten Ratssitzung wurde der neueste Entwurf vorgelegt. Der Rat will aber eine zusätzliche Straßenbeleuchtung.

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