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Handball-Bundesliga

TBSV kassiert Packung beim Tabellenführer - Youngster feiern erste Tore

Maj Nielsen war mit sieben Treffer, drei davon per Siebenmeter, die beste Werferin des BSV.

Maj Nielsen war mit sieben Treffer, drei davon per Siebenmeter, die beste Werferin des BSV. Foto: Jan Iso Jürgens

Stark ersatzgeschwächt ist der Buxtehuder SV zum Tabellenführer nach Ludwigsburg gereist. Doch bei der deutlichen Niederlage war nicht alles schlecht.

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Von Tim Scholz
Donnerstag, 13.02.2025, 21:12 Uhr

Buxtehude. Die Vorzeichen standen nicht gut. Der Buxtehuder SV musste am Donnerstag gleich auf vier grippekranke Leistungsträgerinnen verzichten und mit einer sehr jungen Mannschaft beim denkbar schwersten Gegner antreten.

Denn die HB Ludwigsburg ist eine europäische Spitzenmannschaft, stand in der vergangenen Saison im Finale der Champions League - und hat sich auch in diesem Jahr bereits vorzeitig für die Play-offs der Königsklasse qualifiziert.

Maj Nielsen beste BSV-Torschützin

Doch der BSV wehrte sich, zeigte vor 911 Zuschauern in der MHP-Arena eine selbstbewusste Leistung, unterlag aber mit 24:42 (12:16). Damit bleibt Buxtehude als Tabellenachter auf dem letzten Play-off-Platz.

„Wir müssen uns schon sehr ärgern, weil wir in der ersten Halbzeit viele gute Chancen liegen gelassen haben und in der zweiten Halbzeit auseinandergebrochen sind“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. Kapitänin Isabelle Dölle sprach von einer „ordentlichen Packung“. Beste Buxtehuder Werferin war Maj Nielsen mit sieben Treffern.

Beim BSV fehlten Laura Kuske, Levke Kretschmann, Isa Ternede und Lotta Heider (alle Grippe) sowie weiterhin die verletzten Jolina Huhnstock und Maja Schönefeld. „Die Rollenverteilung ist jetzt noch deutlicher“, sagte Leun vor dem Spiel.

Mit Ylva Tants, Lilli Frey, Aida Mittag und Leonie Stolle kamen vier Spielerinnen aus dem Juniorteam zum Einsatz. Mittag und Stolle krönten ihr Bundesliga-Debüt gleich mit ihren ersten Treffern. „Es war motivierend, die Youngster dabei zu haben“, sagte Dölle. „Das hat auch mich motiviert, dass wir hier einen guten Eindruck hinterlassen.“

Buxtehude hält den Anschluss

Der BSV wollte das Beste aus der Situation machen. Das gelang zunächst vor allem dank einer aktiven Deckung und einer starken Sophie Fasold. Acht ihrer dreizehn Paraden zeigte die BSV-Torhüterin im ersten Durchgang.

Probleme hatten die Gäste dagegen im Angriff. Übertritte in den Kreis, Pässe ins Aus, Stürmerfouls, Fehlwürfe und einige Aluminiumtreffer verhinderten ein besseres Ergebnis. Tabellenführer Ludwigsburg spielte nicht am Limit, agierte teilweise zu hektisch und ungenau. Nach elf Minuten stand es 4:5 aus Buxtehuder Sicht.

BSV meistert erneut Unterzahl-Phase

Danach geriet der BSV in Unterzahl. Doch wie zuletzt beim Heimsieg gegen den VfL Oldenburg bereitete diese Phase den Buxtehuderinnen keine Probleme. Mit einem Doppelschlag verkürzte Yougster Lin Lück auf 8:9 (19.).

In der Auszeit erklärte HBL-Trainer Jakob Vestergaard seiner Mannschaft, dass „die 51“, Lücks Rückennummer, eine gute Shooterin sei. „Wir müssen aggressiver werden“, sagte der Däne.

Gute Erinnerungen an die HB Ludwigsburg

Bereits im November hatte Lück im Pokal gegen Ludwigsburg ihr Pflichtspieldebüt für den BSV gegeben und ihr erstes Tor erzielt. Zuletzt sammelte die 18-Jährige auch beim Partnerverein Buchholz in der zweiten Liga Spielpraxis.

Aida Mittag verkürzte wenige Minuten vor der Pause zum 10:13.

Aida Mittag verkürzte wenige Minuten vor der Pause zum 10:13. Foto: Scholz

Kurz vor der Pause feierte Aida Mittag ihr Bundesliga-Debüt. Die Linkshänderin warf dreimal aufs Tor von Nicole Roth (16 Paraden) und verkürzte auf 10:13. Der BSV ließ Ludwigsburg nicht davonziehen. „Das war heute kein Topspiel von uns“, sagte Ludwigsburgs Linksaußen Antje Döll.

BSV mit zu vielen Ballverlusten

Erst in der zweiten Halbzeit machte sich das Fehlen der Leistungsträgerinnen bemerkbar. Der BSV verlor den Anschluss. Ludwigsburg führte nach einem 6:0-Lauf mit 23:16 (38.). In der Auszeit machte Leun seinem Team klar, woran es lag: Zu viele Ballverluste durch schwache Anspiele an den Kreis und daraus resultierende Kontertore.

Die HB Ludwigsburg, die im Schnitt 34 Tore pro Spiel erzielt, ließ sich nicht mehr aufhalten und baute den Vorsprung auf dem Weg zum 16. Saisonsieg auf zehn Treffer aus. Vier Minuten vor dem Ende fiel sogar die 40-Tore-Marke.

17-jähriges Talent sorgt für Ergebniskosmetik

In der 50. Minute kam auch die 17-jährige Leni Stolle zu ihrem Debüt und sorgte mit ihrem Treffer zum 23:38 für Ergebniskosmetik. Leun hatte im Vorfeld von einem „Lernspiel“ gesprochen: „Da können die A-Jugendlichen mal sehen, wo die Messlatte liegt.“

Trotz der Niederlage bleibt der BSV Achter. Verfolger Frisch Auf Göppingen hat allerdings zwei Punkte und zwei Spiele weniger auf dem Konto. Am kommenden Mittwoch reist der BSV zum Tabellendritten Thüringer HC.

Die Statistik zum Spiel

Spielverlauf aus BSV-Sicht: 2:4 (7.), 6:9 (17.), 9:13 (24.), 12:16 (Halbzeit), 16:19 (35.), 18:27 (43.), 21:36 (52.), 24:42 (Endstand)

Buxtehuder SV: Tants (0 Paraden), Fasold (13 Paraden); Kroepel, Nielsen 7/3, Stolle 1, Hampel 5/2, Dölle 3, Frey, Mittag 1, Kähr 3, Reiche 1, Hartstock, von Prittwitz 1, Lück 2

HB Ludwigsburg: Bundsen (0 Paraden), Roth (16 Paraden); Thomaier 4/1, Gassama 2, Döll 7/2, Klemencic, Johansen 4, Hvenfelt 1, Smits 4, Behrend 6, Nestaker 9, Carlson, Faluvégi 5, Malá

Siebenmeter: BSV 5/5 (Nielsen 3/3, Hampel 2/2) - HBL 3/4 (Döll 2/3, Thomaier 1/1)

Zeitstrafen: BSV 1 (Hampel 1) - HBL 3 (Hvenfelt, Smits, Malá)

Zuschauer: 911

Schiedsrichter: Nico und Leon Barmann

Nächstes Spiel: Thüringer HC - BSV (Mittwoch, 19. Februar, 19.30 Uhr)

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