TBSV muss gegen Pokalsieger Metzingen bis zur letzten Sekunde zittern

Isa Ternede erzielte fünf Tore gegen Metzingen. Foto: Jan Iso Jürgens
Der Buxtehuder SV hat am Sonntag einen Punkt gegen die TuS Metzingen geholt. Der Trainer sprach von einem gewonnenen Punkt. In der Schlussminute wurde es dramatisch.
Buxtehude. In der Schlussminute wurde es ganz dramatisch. Der BSV lag wenige Sekunden vor dem Ende mit 29:30 zurück. Dann zog Mie Elen Rakstad aus der Distanz ab, Ausgleich. Doch die Zeit war noch nicht abgelaufen.
Julia Behnke warf den Ball vom Mittelkreis auf das leere Buxtehuder Tor, die Halle schien den Atem anzuhalten, doch der Ball verfehlte sein Ziel. Wie zum Auftakt in Dortmund holte der BSV auch beim 30:30 gegen Metzingen einen Punkt.
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Ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? „Ein gewonnener Punkt“, sagte Trainer Dirk Leun bei der Pressekonferenz. „Aber ich bin nicht sauer oder enttäuscht. Die Mädels haben alles reingeworfen und sich den Punkt verdient.“ Beste Werferin war Maj Nielsen mit sieben Toren.
Matchwinnerin sitzt zunächst auf der Bank
Wie gegen Dortmund setzte Leun auf einen Angriff-Abwehr-Wechsel und ließ Matchwinnerin Levke Kretschman, die am ersten Spieltag noch ein „Bombenspiel“ gezeigt hatte, auf der Bank.
Zunächst erwischte der BSV einen schwachen Start. Isabelle Dölle warf und wurde geblockt, Lotta Heider versuchte, den Ball über Metzingens Torhüterin zu heben, vergeblich. Metzingen führte 3:0 (6.).
BSV – Metzingen: Die Bilder zum Spiel
Die BSV-Fans standen und warteten auf den ersten Treffer. Erst nach einem Dölle-Tor nach über sechseinhalb Minuten konnten sie sich setzen. Torhüterin Laura Kuske verhinderte mit ihren Paraden einen höheren Rückstand.
Leun tauscht kompletten Rückraum aus
Metzingen hatte in der vergangenen Saison noch sensationell den DHB-Pokal gegen Bietigheim gewonnen. Doch seitdem hat sich einiges getan: Sechs Abgänge, fünf Zugänge, dazu ein neuer Trainer mit Dr. Peter Woth, Doktor der Rechtswissenschaft. Im Supercup gegen Meister Ludwigsburg, ehemals Bietigheim, konnte Metzingen den Erfolg nicht wiederholen.

714 Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel in der Halle Nord. Foto: Jan Iso Jürgens
Nach dem 2:6 (13.) nahm Leun seine erste Auszeit. Kurz zuvor hatte Kuske einen Kopftreffer von Nele Franz kassiert, der jedoch nicht geahndet wurde. Die Torhüterin signalisierte, weiterspielen zu können.
Leun wechselte den kompletten Rückraum aus und belebte damit den Angriff. Spielmacherin Isa Ternede ließ ihre erste Möglichkeit zwar liegen, erzielte wenig später aber das 3:6 (15.). Auch die eingewechselten Mie Elen Rakstad und Levke Kretschmann trugen sich in die Torschützenliste ein.
BSV hat Metzingen im Griff
Nun geriet Metzingen in eine Phase, in der vorne wenig gelang. Die Gäste fanden kaum noch einen Weg in die Tiefe oder Kreisläuferin Julia Behnke, die zuvor einige Siebenmeter herausholte.
Der BSV holte auf. Ternede traf zum 8:10 (24.), Rakstad mit einem Schlagwurf-Hammer zum 9:10 (25.) und Kretschmann schließlich zum 10:10 (26.). Die drei Eingewechselten sorgten bis zur Pause für sieben der elf BSV-Tore.
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Leun setzte sich auf einen Stuhl am Spielfeldrand, schien mal kurz durchzuatmen, stand aber gleich wieder auf. Metzingen legte nach dem Ausgleich einen 4:0-Lauf hin und ging mit einer 14:11-Führung in die Pause.
Fans wollen „noch mehr Stärke“ zeigen
In der zweiten Halbzeit blieb es eng. Im BSV-Tor war Sophie Fasold zur Stelle und vorne hob Kretschmann den Ball gefühlvoll zum 14:15 (34.) ins Tor. Doch hinten bekam der BSV keinen Zugriff, Metzingen legte immer wieder vor.
Das änderte sich wenig später. Erst traf Ternede im Nachsetzen, dann verkürzte Kretschmann mit ihrem fünften Treffer und Dölle sorgte für die erste BSV-Führung (19:18, 39.). Buxtehude fand nun bessere Lösungen im Angriff.
Während einer Zeitstrafe gegen Dölle erhoben sich die Zuschauer. Denn: Die BSV-Fans wollen in dieser Saison „noch mehr Stärke“ zeigen und die fehlende Spielerin ersetzen, heißt es im Hallenheft.
Scheinbar mit Erfolg: Wenig später holte Kretschmann mit ihrem körperbetonten Spiel den nächsten Siebenmeter heraus. Maj Nielsen traf zum 23:22 (45.).
Maj Nielsen sicher von der Linie
So entwickelte sich eine spannende Schlussphase mit vielen Wendungen und einigen umstrittenen Entscheidungen. Zwei Minuten vor dem Ende war es erneut Nielsen, die von der Linie zum Ausgleich traf (29:29). Und dann wurde es ganz dramatisch.
Für den BSV war es das erste Heimspiel in der letzten Saison in der „altehrwürdigen“ Halle Nord. Doch das Interesse hielt sich am Sonntag in Grenzen. Nach schleppendem Vorverkauf kamen nur 714 Zuschauer. Zur Saison 2025/26 zieht der BSV in einen 23,5 Millionen Euro teuren Neubau nebenan.
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Am nächsten Spieltag reist der BSV zur Sport-Union Neckarsulm (Samstag, 21. September, 18 Uhr).
BSV-Trio für Lehrgang nominiert
Die Buxtehuder Handballerinnen Lin Lück, Lilli Frey und Lina Steinecke wurden für den ersten Lehrgang der neuen U19-Nationalmannschaft in Barsinghausen nominiert. Das Besondere: Die Maßnahme vom 23. bis zum 27. September findet parallel zum Lehrgang der Frauen-Nationalmannschaft statt, „sodass sich auch Bundestrainer Markus Gaugisch weitere Eindrücke von den nachrückenden Generationen verschaffen kann“, teilte der DHB mit.
Hinweis der Redaktion: Letztes Update um 18.58 Uhr.