Handball-Bundesliga

BSV schlägt Aufsteiger Solingen-Gräfrath

Der BSV um Linksaußen Theresa von Prittwitz feierte einen souveränen Heimsieg. Foto: Jan Iso Jürgens

Die Handballerinnen des Buxtehuder SV haben ihren zweiten Saisonsieg im fünften Bundesliga-Spiel eingefahren. Am Sonnabend hatte der BSV wenig Probleme mit Aufsteiger Solingen-Gräfrath und gewann damit ein „richtungsweisendes“ Spiel.

Von Tim Scholz Samstag, 21.10.2023, 18:04 Uhr

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Buxtehude. In der Halbzeitpause stellte BSV-Manager Peter Prior seinen Gesprächspartnern einige Fragen zum Spiel. Zum Abschluss wollte er wissen, wie es denn im zweiten Durchgang weitergeht. Sein Gesprächspartner Dominik Axmann, Handballer vom HSV Hamburg, verzichtete auf eine schwammige Aussage und tippte 34:24. So konkret ist beim Talk in der Halbzeitpause selten einer geworden.

Axmanns Tipp ging nicht ganz auf, ging aber in die richtige Richtung. Der BSV schlug den Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath 76 mit 33:22 (18:11) und feierte seinen zweiten Saisonsieg im fünften Bundesliga-Spiel. „Ich und meine Mannschaft sind froh und erleichtert, dass wir die zwei Punkte geholt haben“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. Der BSV kletterte vorübergehend auf den zehnten Platz und überholte Gegner Solingen.

Der Sieg wirkte befreiend. Denn der BSV stand nach drei Niederlagen in den ersten vier Bundesliga-Spielen unter Druck. „In unserer Situation spielt sich viel im Kopf ab. Wir müssen an unsere eigene Stärke glauben“, sagte Trainer Dirk Leun. Der BSV bezeichnete das Duell mit dem Aufsteiger als richtungsweisend.

Solingen - kein chancenloser Aufsteiger?

Der HSV Solingen-Gräfrath 76 verbuchte in seiner ersten Bundesliga-Saison bereits einen Sieg gegen Sachsen Zwickau und stand in der Tabelle vor dem punktgleichen BSV. Anders als man vermuten könnte, wird die Mannschaft um die frühere BSV-Handballerin Cassandra Nanfack nicht als der chancenlose Aufsteiger gehandelt, den es in den vergangenen Jahren zum Beispiel mit Mainz, Ketsch oder Waiblingen gab.

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Die Anfangsphase der ersten Halbzeit gehörte Marie Andresen. Die BSV-Kapitänin zeigte starke Reflexe, parierte unter anderem zwei Siebenmeter in den ersten fünf Minuten. Wenig später kam ein freier Ball hinzu. Andresen ballte die Jubelfaust.

Auffallend: Anders als in den vergangenen Spielen nahm BSV-Trainer Dirk Leun keine frühe Auszeit. Denn dieses Mal gab es weniger zu kritisieren. „Die Leidenschaft und das Engagement, mit dem wir heute verteidigt haben, war vorbildlich“, sagte Leun.

Charlotte Kähr treffsicher vom Kreis

Vor 792 Zuschauern erspielte sich der BSV eine knappe Führung. Die Buxtehuderinnen warfen effektiver als zuletzt. Allen voran die Schweizer Nationalspielerin Charlotte Kähr, die sich immer wieder bis an den Kreis durch tankte und kaum eine Chance liegen ließ. Auch Buxtehudes Top-Torjägerin Isabelle Dölle, deren Einsatz wegen muskulärer Probleme fraglich war, steuerte wichtige Tore bei und war mit sechs Treffern die beste Werferin.

Solingen konnte bis zum 7:8 (14.) mithalten und gegen die defensive Abwehr des BSV immer wieder einfache Tore erzielen. Aber die Buxtehuderinnen stellten sich hinten besser auf den Gegner ein, Solingen blieb acht Minuten lang ohne eigenes Tor. Der BSV setzte sich durch einen 5:0-Lauf mit 13:7 (21.) ab. Solingens Gegenwehr sank, die Fehlerquote stieg.

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In der 25. Minute nahm Trainer Leun seine erste Auszeit. Es gab wenig Grund für personelle Wechsel. Kurz vor der Pause führte der BSV mit acht Toren (18:10). „Die Mannschaft macht einen super Eindruck“, sagte Dominik Axmann in der Halbzeitpause. Der Bundesliga-Handballer vom HSV Hamburg und Lebensgefährte von BSV-Spielerin Isabelle Dölle hatte am Vorabend vier Tore gegen Eisenach erzielt.

BSV verpasst deutlicheren Sieg

Als Maxi Mühlner kurz nach der Pause das 21:11 erzielte, war klar, dass es keine Sensation in der Halle Nord geben wird. Der BSV war eine Klasse besser als der Aufsteiger und ließ keine Zweifel aufkommen.

Der BSV spielte nicht fehlerfrei, aber gefälliger. Die großgewachsene Mie Elen Rakstad stieg hoch und traf zum 25:15 (47.); wenig später hob Maxi Mühlner den Ball über Solingens Torhüterin (26:16). Und hinten feierten die Fans immer wieder die eingewechselte Laura Kuske für ihre Paraden.

Kurz vor dem Ende stürmte Magda Kasparkova auf das Solinger Tor zu, scheiterte aber an Torhüterin Katja Grewe. Wenig später traf Cara Hartstock nur das Bein der Keeperin. „Vorne können wir schon noch einiges besser machen“, sagte Leun. Der BSV verpasste einen deutlicheren Sieg.

Klomp steuert das BSV-Spiel souverän

Ein Sonderlob vom Trainer bekam Spielmacherin Kalia Klomp, die das Spiel souverän steuerte und fünf Tore bei fünf Wurfversuchen erzielte. Der BSV zeichnete die Niederländerin als Spielerin des Spiels aus.

Abgesehen von den Langzeitverletzten konnte Leun auf seine gesamte Mannschaft setzen. Für Spielmacherin Sinah Hagen kam das Spiel nach ihrer langen Verletzungspause zu früh. Neu auf der BSV-Bank: Thomas Hartstock, Vater von Kreisläuferin Cara Hartstock, übernahm das Betreuer-Amt.

Am kommenden Sonnabend (19.30 Uhr) spielt der BSV bei der TuS Metzingen.