TBSV: So wollen Aichaoui und Ramazanoglu den Aufstieg schaffen

Die routinierten Leistungsträger feiern einen Torerfolg: Philipp Waschkau (links) mit Herman Mulweme, Jeremy Faruke und Mazlum Tarkocin. Foto: Julia Schwartz
Der BSV hat die stärkste Mannschaft seit der Neugründung 2020. Der Aufstieg ist aber kein Selbstläufer - soll mit Erfahrung und Ayran aber klappen.
Buxtehude. Der Buxtehuder SV wird in dieser Saison von seinen Routiniers getragen. Ahmed Mhamdi (33), Jeremy Faruke (35), Herman Mulweme (34), Mazlum Tarkocin (29) und Philipp Waschkau (30) bringen geballte Landes- und Oberliga-Erfahrung mit.
Als letzter Neuzugang kam Philipp Waschkau. Er hatte seine Laufbahn beim VfL Güldenstern Stade nach der vergangenen Saison eigentlich beendet. „Aus privaten und beruflichen Gründen konnte ich den Aufwand beim VfL nicht mehr betreiben“, sagt er, „sonst hätte ich nicht aufgehört und den Verein nie gewechselt.“ VfL Güldenstern Stade sollte sein „einziger und letzter Verein“ sein.
BSV-Trainer Salim Aichaoui ließ nicht locker. Im Frühling hatte Waschkau ihm noch abgesagt. Dann trainierte er kurz vorm Saisonstart doch einmal mit. Und er hatte gleich wieder „Bock“. „Ich war sofort überzeugt“, sagt Waschkau, ihm gefiel der Zusammenhalt und „wie vernarrt alle in den BSV sind“. Er wurde „super aufgenommen“.
Waschkau lernte die BSV-Trainer bei TuS Güldenstern kennen
Salim Aichaoui und Hasan Ramazanoglu gehörten als Nachwuchstalente schon während der Nitschke-Ära in der Oberliga der BSV-Mannschaft an und prägten auch die letzte erfolgreiche Oberliga- und Landesliga-Zeit mit. Bis die Mannschaft 2019 abgemeldet wurde, nachdem sich die Verantwortlichen mit dem Verein überworfen hatten.
Aichaoui (37) und Ramazaglu (37) haben ihre Laufbahn bei der 2020 wieder angemeldeten Mannschaft ausklingen lassen und haben vor dieser Saison als Trainerneulinge übernommen. Sie gehen das Projekt mit ihren Routiniers sehr ehrgeizig an.

Philipp Waschkau fehlt dem BSV immer mal wieder aufgrund seiner Schweiz-Reisen. Foto: Julia Schwartz
Waschkau kennt die beiden schon aus der Zeit bei der TuS Güldenstern Stade. Als er in sein erstes Herrenjahr ging, spielte Waschkau noch mit Aichaoui zusammen und sie feierten gemeinsam den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga.
Auch mit Faruke, dem BSV-Rückkehrer, spielte er bei der TuS und dem VfL Güldenstern zusammen. Durch den Fußball wurden sie „gute Kumpels“.
Die „deutsche Eiche“ ist lockerer Typ und spendiert Ayran
Waschkau und Faruke verbindet nicht nur der Fußball. Farukes Freundin ist die Schwester von Waschkaus Ex-Freundin. Die ist nun wiederum mit Dorian Balla vom VfL Güldenstern zusammen. „Erst hab ich Jery und dann Dori zum VfL geholt“, sagt Waschkau und lacht. Und beschreibt so auch das gute Verhältnis zwischen den Dreien.
Waschkaus jetzige Freundin lebt in der Schweiz. Weil er sie natürlich an Wochenenden auch mal besucht, kann er nicht immer für den BSV auflaufen. „Aber das können wir kompensieren“, sagt Aichaoui, der Kader sei sehr breit.
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Waschkau hat sechs der bisherigen elf Saisonspiele bestritten. „Wir nennen ihn unsere deutsche Eiche“, sagt Aichaoui. Der Mittelfeldstratege sei außerdem ein richtig lockerer und lustiger Typ. „Zu seinem Geburtstag spendierte er keinen Kasten Bier, sondern eine Palette Ayran (ein orientalischen Yogurtgetränk; Anm.d.Red.)“, erzählt Aichaoui, „das steht unserer Mannschaft gut zu Gesicht.“ „Fanden alle ganz witzig“, sagt Waschkau, es gab natürlich auch andere Getränke.
Der Meisterschaftskampf ist bisher eng und die Konkurrenz ist groß
Nach elf Saisonspielen steht der BSV punktgleich mit Tabellenführer Buchholz 08 II (27 Punkte) da. Außerdem haben sich Finkenwerder (25), Mesopotamien (23) und Altona 93 III (21) als echte Konkurrenten erwiesen. Den TuS Finkenwerder empfängt der BSV nun zum Spitzenspiel (Sa., 14 Uhr).
„Ich bin schon überrascht“, sagt Aichaoui über den bisher geballten Titelkampf. Auch Finkenwerder hatte er nicht so stark erwartet. Buchholz habe noch Unterstützung aus der Oberligamannschaft. „Da muss man mal abwarten, wie das wird“, so Aichaoui. Das Mannschaftsbild bei Mesopotamien ändere sich oft, auch da müsse man abwarten. „Bisher waren die aber richtig stark und werden von ihrem heißblütigen Trainer getragen“, so der BSV-Trainer.
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Waschkau fehlte bei der 0:3-Niederlage gegen Mesopotamien. Gegen Finkenwerder ist er nun dabei. In der Liga gebe es schon „gute Gegner“. Beim BSV merke man, dass die Routiniers Ober- und Landesliga-Erfahrung mitbringen. „In die Top 3 gehören wir ganz sicher“, sagt Waschkau.
„Wir freuen uns über die gute Konkurrenz“, sagt Aichaoui, „wir wollen durch gute Leistungen und eigenes Können überzeugen.“ Das wäre der Fall, wenn es mit der Meisterschaft und dem Bezirksliga-Aufstieg klappen sollte.
Nach der Neugründung schaffte der BSV den Aufstieg in die Kreisklasse A als Dritter, vor der vergangenen Saison rückten sie als Vierter in die Kreisliga nach, weil es zu wenige Mannschaften gab. „Da geht man doch gleich mit einem Scheißgefühl in die Saison“, sagt Aichaoui.
Er und die Mannschaft wollen sich den Erfolg selbst erarbeiten. Aichaoui betont, dass das gerade für die routinierten Leistungsträger zählt.