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Handball-Bundesliga

TBSV versagen gegen THC in der Schlussphase die Nerven

Lotta Heider hat in dieser Woche ihren Vertrag beim BSV verlängert. Gegen den THC warf sie sechs schöne Tore.

Lotta Heider hat in dieser Woche ihren Vertrag beim BSV verlängert. Gegen den THC warf sie sechs schöne Tore. Foto: Jan Iso Jürgens

Fans und Spielerinnen raufen sich die Haare: Der Buxtehuder SV ist nahe dran an einem Sieg gegen den Thüringer HC. Am Ende aber leistet sich das Team einige Fehler zu viel und verliert 28:32. Mitentscheidend ist die Taktik des Gegners.

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Von Daniel Berlin
Sonntag, 21.04.2024, 19:35 Uhr

Buxtehude. Update: mit Stimmen und Statistik

Dieses Bundesliga-Duell hat spannende Tage erlebt. Duelle um die Deutsche Meisterschaft, Freudentränen beim THC und Tränen der Trauer bei den Spielerinnen des BSV. Höhepunkte des Konkurrenzkampfes waren die Finalspiele in den Jahren 2011 und 2012. Der THC war jeweils nur um ein Tor besser. Und heute?

Der Tabellenstand versprach eigentlich weniger Spannung. Der Thüringer HC belegte Rang vier, Buxtehude Platz neun. Der BSV setzte auf seine Heimstärke. Und er nutzte sie. Auch wenn es bis zum ersten Tor fünfeinhalb Minuten dauerte.

1064 Zuschauer in der Halle Nord

Nyala Krullaars sorgte dafür, dass sich die 1064 Zuschauer endlich setzen durften. Die Fans stehen immer bis zum ersten BSV-Tor. Weil Krullaars das Torewerfen aus dem linken Rückraum liegt, legte sie gleich noch das 2:1 nach. Der Gastgeber war gut drin im Spiel. Vor allem die Defensive stand. Die Abwehrreihen waren so gut aufgelegt, dass der Sprecher in der Halle Nord in seiner Kabine unterm Dach kaum etwas zu tun bekam.

Der BSV musste gleich in der Anfangsphase einen personellen Rückschlag verdauen. Charlotte Kähr verletzte sich in einem Zweikampf an der Schulter. Ein paar Minuten saß die Schweizerin noch mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank. Das Ende des Spiels erlebte sie nicht mehr in der Halle, sondern im Krankenhaus. Eine Diagnose steht noch aus.

Jede Mannschaft erzielte in der ersten Viertelstunde nur jeweils fünf Treffer. Magda Kasparkova brachte den BSV per Tempogegenstoß in der 17. Minute erstmals in Führung, 6:5. Der BSV hätte den Favoriten noch mehr ärgern können, wenn Kasparkova und Co die freien Würfe verwandelt hätten. 9:7 führte der BSV nach knapp 24 Minuten.

Magda Kasparkova markierte ein Tor in der ersten Halbzeit.

Magda Kasparkova markierte ein Tor in der ersten Halbzeit. Foto: Jan Iso Jürgens

Wie schnell es im Handball gehen kann, zeigte der THC zwischen der 24. und 26. Minute. BSV-Torhüterin Marie Andresen verdrehte nach den beiden Toren von Linksaußen Yuki Tanabe genervt die Augen. Den ersten Ball legte Tanabe gekonnt an Andresens Schulter vorbei, den zweiten hob sie in die lange Ecke. Jetzt hatte der Gast das Momentum auf seiner Seite.

BSV liegt zur Halbzeit 11:13 zurück

Der BSV fand in der Schlussphase der ersten Halbzeit keine Lösungen gegen die aggressive Thüringer Abwehr. Nach 30 Minuten stand es 11:13 aus BSV-Sicht.

Das Duell zwischen dem BSV und dem THC war auch ein Duell zwischen zwei Trainerfüchsen der Handball-Bundesliga. Durch die Blume zollte BSV-Coach Dirk Leun seinem Kollegen auf der THC-Bank, Herbert Müller, nach dem Abpfiff Respekt. Vor allem für die taktische Marschroute, mit der die Thüringerinnen den Gastgeberinnen den Zahn zog.

„Das 7 gegen 6 war unser Killer“, sagt Leun. Seit acht Jahren ist es im Handball erlaubt, im Angriff einen siebten Feldspieler einzusetzen. Einige Clubs haben dieses permanente Überzahlspiel in den vergangenen Jahren perfektioniert. Der THC hat mit Johanna Reichert und Lydia Jakubisova zwei Spielerinnen in seinen Reihen, die bei diesem System den Unterschied machen. Und der BSV schaffte es nicht, diese Angriffsvariante zu verteidigen.

Der THC spielt ein bisschen wie Messi

Dirk Leun erklärt anschaulich, warum seine Spielerinnen dieses System an diesem Tag nicht in den Griff bekamen. „Du musst den Gegner einkeschern, ständig unter Druck setzen, ständig in Bewegung sein“, sagt Leun. Fußballstars wie Lionel Messi haben immer zwei, drei Gegenspieler auf den Füßen. Wenn sich Messi mit Ball aus der Umklammerung befreien kann, brennt es. Johanna Reichert und Lydia Jakubisova konnten sich befreien, selbst aufs Tor werfen, andere final in Szene setzen. Ein bisschen wie Messi.

Nach Wiederanpfiff zog Dirk Leun früh die grüne Karte für die Auszeit. Im Angriff agierte seine Mannschaft danach konsequenter. Der BSV wechselte auf der Torhüterinnenposition, weil Marie Andresen keinen Ball mehr zu fassen bekam. Die Ex-Thüringerin Laura Kuske machte es besser. Zwei Bälle parierte sie nach ihrer Einwechslung. Das pushte die Zuschauer und die Mannschaft. 18:18. Der BSV spielte wieder auf Augenhöhe. Die Fans hatten ihren Krimi. Wie in alten Zeiten. Jedenfalls bis zum 22:22 in der 47. Minute.

In der Schlussphase versagen die Nerven

In der Crunchtime schienen beim BSV die Nerven zu versagen. Isabelle Dölle leistete sich einen Passfehler. Cara Hartstock verfehlte das leere Tore. Teresa von Prittwitz warf die in ihren Kasten eilende Dinah Eckerle von hinten in die Arme. Nyala Krullaars verfehlte ihre Mitspielerin. THC-Keeperin Nicole Roth parierte zwei Siebenmeter. Die Niederlage bahnte sich an.

Aber trotzdem standen die Zuschauer in der Halle Nord für ihre Mannschaft auf. Sie feierten ihre Lieblinge, weil sie lange sehr nahe dran waren am THC. Das Kämpferische hat auch Dirk Leun gefallen.

Die Statistik des Spiels

Spielfilm aus BSV-Sicht: 1:1 (6. Minute), 4:4 (14.), 8:6 (20.), 9:10 (26.), 11:13 (Halbzeit), 14:16 (37.), 18:19 (42.), 22:22 (47.), 22:25 (51.), 26:28 (57.) 28:32 (Endstand)

BSV: Kuske 1, Andresen, Nielsen 2/2, Heider 6, Kroepel, Kasparkova 1, Mühlner 2, Dölle 4/1, Kähr, Reiche, Hartstock, Krullaars 2, Hagen 2, Rakstad 2, von Prittwitz 6.

THC: Eckerle, Roth, Frey 4, Hendrikse 7, Tanabe 4, Rønningen 1, Matthijs Holmberg 2, Pichlmeier, Niederwieser 1, Stockschläder, Gullberg, Kündig, Jakubisova 3, Reichert 9/2, Rode, Hanfland 1.

Siebenmeter: BSV 4/2 - THC 2/2

Zeitstrafen: BSV 2 (Heider, Kasparkova) - THC 4 (2xHanfland, Jakubisova, Rønningen)

Schiedsrichter: Alexander Kittel/Lars Scharfe

Zuschauer: 1064

Nächstes Spiel: SU Neckarsulm - BSV (Sa., 27. April, 18 Uhr)

BSV-Heimniederlage gegen Thüringer HC

Foto: IsoluxX Fotografie

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BSV-Heimniederlage gegen Thüringer HC
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BSV-Heimniederlage gegen Thüringer HC
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