Corona & Co.: So krank ist Deutschland zurzeit

Deutschlandweit leiden derzeit laut RKI rund 6,1 Millionen Menschen an einer akuten Atemwegserkrankung, unabhängig von einem Arztbesuch. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Die Wartezimmer beim Arzt sind voll, der Krankenstand ist hoch - auch im Vergleich. Vor allem in einer Altersgruppe steigt die Zahl der Atemwegsinfekte.
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Deutschlandweit leiden derzeit nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 6,1 Millionen Menschen an einer akuten Atemwegserkrankung, unabhängig von einem Arztbesuch. Das ist ein für die Jahreszeit vergleichsweise hohes Niveau.
Für die Woche vom 4. November gehen die Experten von rund 7.200 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aus. Im Vergleich zur Vorwoche (rund 6.800) ist die Zahl leicht hochgegangen. „Dabei sind die Werte bei den Kindern bis 14 Jahre gestiegen und bei den Erwachsenen ab 15 Jahre relativ stabil geblieben“, heißt es in einem aktuellen Bericht.
Die geschätzte Corona-Inzidenz lag laut RKI bei rund 600 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Gemeldet wurden dem RKI bislang knapp 8.650 laborbestätigte Fälle (Vorwoche: rund 8.960).
Bei 18 Prozent der Menschen, die mit einer schweren Atemwegsinfektion ins Krankenhaus kamen, wurde Corona diagnostiziert.
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Viele denken noch an Corona-Tests
Bei Erkältungsanzeichen denken laut einer Umfrage viele Menschen nach wie vor an eine Abklärung mit einem Corona-Test - aber längst nicht alle. Dass sie sich in diesem Jahr schon mindestens einmal bei typischen Symptomen auf Corona getestet haben, sagten 62 Prozent der Befragten, wie die Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse ergab. Nicht getestet haben sich nach eigenen Angaben 38 Prozent.
Bei Frauen gaben demnach 67 Prozent an, sich bei Symptomen mindestens einmal getestet zu haben, bei Männern 57 Prozent. Für die Umfrage befragte das Institut Forsa den Angaben zufolge im Oktober bundesweit 1.003 Personen ab 18 Jahren; in die Ergebnisse zu Coronatests gingen 714 Antworten ein.
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Krankmelden ohne Bauchgrummeln
Was für manche gar kein Problem ist, sorgt bei anderen für schwitzige Hände, Herzrasen und Stress. Bei der Führungskraft anrufen und sagen: „Ich muss mich krankmelden.“ Was, wenn die Chefin genervt ist, dass man schon wieder krank ist? Und was, wenn blöde Reaktionen aus dem Team kommen?
Insa Uhlenkamp, Psychologin und Coach, erklärt, welche Strategien Beschäftigten helfen, mit dieser Situation souverän umzugehen. Kurzfristig können zum Beispiel rationale Argumente gegen das schlechte Gewissen helfen. „Sätze wie ‚Krank ist krank‘ oder ‚Wenn ich mich schone, kann ich schneller zurückkommen und bin dann wieder voll leistungsfähig‘ wirken wie ein Rettungsring“, sagt Uhlenkamp. Der erinnert daran, dass es in Ordnung ist, sich eine Auszeit zu nehmen.
Zudem kann es helfen, die Krankmelde-Angst bewusst wahrzunehmen. Uhlenkamp rät, sie freundlich zu umarmen und es ihr zu erlauben, da zu sein. Das kann dazu beitragen, dass das Gefühl etwas in den Hintergrund tritt.
Wer eine langfristige Lösung gegen das Unwohlsein bei Krankmeldungen sucht, dem Rät sie im Vorfeld zum „Wasser testen“. Etwa, indem man proaktiv auf die Führungskraft zugeht, wenn man gesund ist. „Sprechen Sie darüber, dass es Ihnen schwerfällt, sich krankzumelden, obwohl es notwendig ist.“ So fühle man sich im Fall der Fälle sicher.