TD/A ist vorbereitet: Wenn 3. Liga, dann im Kehdinger Stadion

Für Rigo Gooßen kommen Heimspiele in einem anderen Stadion nicht in Frage. Foto: Struwe
14 Spiele sind noch zu spielen. D/A ist Zweiter. Der Aufstieg in die 3. Liga scheint weit weg. Oder doch nicht? Von D/A-Präsident Rigo Gooßen kommt ein klares Bekenntnis.
Drochtersen. Fußballer und Trainer denken gerne „von Spiel zu Spiel“. So halten es die Kicker von D/A und der Coach Oliver Ioannou. Aber bei 40 Punkten nach 20 Regionalligaspielen und Tabellenplatz zwei hinter Havelse muss träumen erlaubt sein. Träumen vom Aufstieg in die 3. Liga.
Mitte Mai 2025 bestreitet D/A das letzte Ligaspiel. Der Vertreter der Nordstaffel spielt gegen den Vertreter der Nordost-Staffel eine Relegation um den Aufstieg. In einem halben Jahr steht also fest, wer in die 3. Liga aufsteigt.
Bei den Auflagen, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga DFL angehenden Proficlubs erteilt, gilt es als sträflich, nicht frühzeitig einen konkreten Plan in der Tasche zu haben. Natürlich hat sich D/A-Präsident Rigo Gooßen entsprechend Gedanken gemacht.
Gooßen würde das Kehdinger Stadion fit machen
Dass der Vereinschef vorbereitet ist, erzählt er im Podcast von D/A und dem TAGEBLATT. Die neue Folge von „D/A sind wir zuhaus“ ist jetzt online. Rigo Gooßen gibt dabei ein klares Bekenntnis zum Kehdinger Stadion ab.
„Das Ganze kann ja nur ein Traum sein“, sagt Gooßen auf der einen Seite. Schließlich hatte D/A den Regionalligaaufstieg vor gut zehn Jahren eher für ein Abenteuer gehalten. D/A hat sich in Deutschlands vierthöchster Spielklasse etabliert. „Vor zehn Jahren hätte ich nie gedacht, dass die 3. Liga mal ein Thema für uns wird“, sagt der Präsident. Auf der anderen Seite müsse sich der Verein jetzt darauf vorbereiten.

Die alte Stehplatztribüne im Kehdinger Stadion würde zu einer Sitzplatztribüne für 1500 Menschen umgebaut werden. Foto: Henning Rohlfs / Lobeca.de (Archiv)
Eine Skizze, wie das Kehdinger Stadion in der 3. Liga aussehen würde, hat Gooßen im Kopf. Gooßen gibt ein klares Bekenntnis zu „seinem Wohnzimmer“ ab. Wenn 3. Liga, dann im Kehdinger Stadion. Ein Umzug kommt nicht in Frage.
DFB traute D/A die Pokalspiele zunächst nicht zu
Der DFB hatte D/A bereits im Vorfeld der drei DFB-Pokalspiele gegen Gladbach, Bayern München und Schalke offenbar nicht zugetraut, diese Partien im Kehdinger Stadion bestreiten zu können. Es kam bekanntlich anders. „Je mehr die Nein sagen, desto mehr strengen wir uns an, das doch hinzubekommen“, sagt der Präsident.
„Wenn wir es schaffen sollten, ob dieses Jahr oder nächstes Jahr, dann müssen wir zu Hause spielen“, sagt Gooßen. Sonst luchse D/A den Gegnern aus der 3. Liga keinen Punkt ab. Aber wenn es „eklig“ wird, dann werde D/A Punkte gewinnen in solch einer 3. Liga. „Deshalb müssen wir die Voraussetzungen schaffen“, sagt Gooßen.
Konkret heißt das: D/A muss das Stadion so ausbauen, dass 5000 Zuschauer Platz finden. Angebote für mobile Tribünen liegen dem Verein vor. Für die DFB-Pokalspiele hatte D/A seine Kapazität durch solche Tribünen auf knapp 8000 erhöht.
1500 weitere Sitzplätze und Stehplätze in den Kurven
Derzeit verfügt D/A über 500 Sitzplätze auf der Haupttribüne. Der Verein müsste 1500 Sitzplätze mehr vorhalten. Die würden auf der Gegengeraden entstehen, wo sich derzeit eine alte Stehplatztribüne befindet. In den Kurven könnten weitere Stehplätze gebaut werden.
Investition
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„Die Flutlichtanlage ist ein richtiger Batzen“, sagt Gooßen. Die würde D/A bis zu 1,2 Millionen Euro kosten. Am Flutlicht müsste D/A aber ohnehin etwas tun. Gefühlt ist das Kehdinger Stadion die dunkelste Arena der Region.
Im zweiten Jahr einer Drittligazugehörigkeit müsste ein Verein eine Rasenheizung installieren. Diesbezüglich könnte sich Gooßen die Zusammenarbeit mit einem Landwirt vorstellen, der eine Biogasanlage betreibt und schon jetzt genügend Wärme zur Verfügung stellen könnte.
Vorstand fasst demnächst weitreichenden Beschluss
Aber ist das überhaupt zu schaffen in wenigen Monaten? „Nein, aber wir wollen es versuchen“, sagt Rigo Gooßen. Es sei total schwer. „Wir müssen uns jetzt entscheiden. Wollen wir das Flutlicht?“ Das könne man nicht einfach beim Elektriker bestellen. D/A werde das im Vorstand beraten und eine Entscheidung fällen.
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Die Investitionen in die Infrastruktur sind das eine. Die Kaderplanung das andere. Einige D/A-Spieler leben vom Fußball, einige studieren, viele gehen arbeiten. Grundsätzlich solle das so bleiben, sagt Gooßen. Natürlich könne ein Fußballer nicht nach Feierabend in Unterhaching spielen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Bereitschaft der Arbeitgeber bekommen, wenn uns der Aufstieg gelingen sollte“, sagt Gooßen.
In der 3. Liga gibt es Fernsehgeld
Klar sei aber, dass D/A den Kader verstärken müsste. „Aber wir holen nicht irgendwelche abgehalfterten Profis. Das passt nicht zur Philosophie“, sagt Gooßen.
Über die Höhe des Etats spricht der Präsident ungern. Im Vergleich zu einem Budget für die Regionalliga müsste D/A nach seinen Aussagen in der 3. Liga bis zu zwei Millionen Euro mehr pro Jahr in die Hand nehmen. Der Verein würde 1,4 Millionen Euro Fernsehgelder einstreichen. Die Zuschauerzahlen würden steigen. Und die Sponsoren seien bereit, D/A auf dem Weg zu unterstützen.
Freier Eintritt gegen den SSV Jeddeloh
Am Samstag, 7. Dezember, muss D/A auf dem Weg zum möglichen Aufstieg drei Punkte gegen den SSV Jeddeloh einfahren. Anpfiff im Kehdinger Stadion ist um 17 Uhr. Jeddeloh gilt nicht gerade als Lieblingsgegner. Der SSV warf D/A in dieser Saison schon aus dem Landespokal. Der Verein wirbt mit freiem Eintritt für alle Stehplätze. Die D/A-Partner Die Feuerbestattungen Stade und das Versicherungskontor Krautsand treten dabei als Sponsoren auf.