TDämpfer vor Pokalkracher: Zwei Flensburger fliegen - doch D/A verliert

Das hatte sich D/A anders vorgestellt: Die Kehdinger verloren das Flutlichtspiel in Flensburg am Freitagabend mit 2:3. Foto: Claus Bergmann
D/A verlor in Flensburg ein dramatisches Spiel mit 2:3. Nach zwei Platzverweisen für Weiche hatte D/A alle Trümpfe in der Hand. Doch der Gegner traf zum Sieg.
Flensburg. Vor der Pokalkür rief für D/A die Pflicht im Liga-Alltag: Der Tabellendritte reiste zum nördlichsten Gegner der Regionalliga, dem SC Weiche Flensburg 08 (drei Siege, fünf Niederlagen). Oliver Ioannous Trainerkollege beim Tabellenelften von der Förde, Tim Wulff, coachte erst zum dritten Mal als Chef. Vor zwei Wochen entließ Flensburg Torsten Fröhling.
In den Statistikbüchern steht eine ausgeglichene Bilanz in den letzten sechs Begegnungen: Zweimal endete das Duell ohne Sieger und beide gewannen jeweils zweimal. Zuletzt siegte D/A daheim mit 3:0 gegen Weiche im November 2024. Miguel Fernandes traf zweimal, Haris Hyseni einmal.
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Auf beide musste Ioannou verletzungsbedingt in Flensburg verzichten. Ioannou hielt es wie vorauszusehen war mit dem Motto: Never change a winning team. Gegen Weiche gab es im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Phönix Lübeck in der Vorwoche keine Veränderungen in Startelf und Kader.
Turbulente Anfangsphase: Jeder Schuss ein Tor
Drei Punkte im Manfred-Werner-Stadion (848 Zuschauer) waren der Anspruch für D/A. Leichter Spätstart in Flensburg mit acht Minuten Verzögerung, da D/A der freitägliche Feierabendverkehr zusetzte. Die Zuschauer sahen zunächst wenig Spielfluss, den Ball oft im Aus und dafür viel Stückwerk. Und Flensburgs Theo Behrmann und auch Jorik Wulff handelten sich in sieben Minuten schon die Verwarnung ein.
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Da passte es ins Bild, dass D/A mit dem ersten Torschuss das frühe 0:1 schluckte: Raul Celotto (8.) zog aus rund 30 Metern flach ab und profitierte davon, dass D/A den Ball zuvor nicht konsequent klärte. Doch D/A schüttelte sich schnell: Eine Jorik-Wulff-Ecke konnte Weiche-Keeper Christian Rust beim Fangversuch nicht festhalten. Allah Hamid (10.) staubte ab und ließ sich mit einem Knierutscher-Jubel feiern.
D/A verbuchte eine Ecke nach der anderen. In Minute 16 flog ihnen eine um die Ohren: Flensburg konterte D/A aus. Nach einem Ball in die Tiefe von Sandro Plechaty auf den ehemaligen D/A-Angreifer Moritz Göttel (16.) nahm der Abseitsverdächtige den Pass wohl vor der verbotenen Zone an, setzte sich gegen Liam Giwah durch und schob am herauseilenden Patrick Siefkes vorbei. Zu diesem Zeitpunkt zappelte jeder Schuss im Netz.
Flensburg führte zwar 2:1, schwächte sich aber selbst. Ein hartes Einsteigen gegen Jorik Wulff, der nach Behandlung weiterspielen konnte, ahndete der Unparteiische Alexander Roj (TSV Barsinghausen) mit der zweiten Gelben Karte für Theo Bergmann (25.).
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Der Weiche-Platzverweis war für den neutralen Zuschauer der Spielverderber. D/A ließ den Gegner laufen, kam aber kaum zu Torchancen. Viele Flanken in den Sechzehner fanden keinen Abnehmer. Ein Schuss von Dennis Rosin (43.) aus aussichtsreicher Position strich deutlich über Rusts Tor.
Glatt Rot: D/A in doppelter Überzahl
Rückstand und Überzahl stellten D/A die Geduldsfrage. Die stellte sich nach dem ersten Aufreger nach Wiederanpfiff noch mehr. Weiche-Defensivakteur Kevin Bondombe (49.) sprang frontal und rustikal in Allah Hamid, der auf Rechtsaußen auf seinen Gegenspieler zudribbelte. Roj griff ein zweites Mal in die hintere Hosentasche.
Keeper Rust erwischte keinen guten Tag, zum Glück aus D/A-Sicht. Jannes Wulff (55.) stand am Fünfer goldrichtig, nachdem Rust einen Volleyschuss von Dennis Rosin erneut nicht sicher hatte - 2:2.
Doch die D/A-Fans, die sich nach dem Ausgleich und Platzverweis die Hände rieben und von sicheren Punkten träumten, wurden geschockt: Weiche ging ein drittes Mal in Führung. Doppelt hart für D/A: Flensburg konterte D/A in doppelter Unterzahl aus. Palchaty (68.) kurvte von außen in den Strafraum. Sein abgeblockter Schuss fiel ihm erneut vor die Füße und im zweiten Versuch drosch Palchaty den Ball in die Maschen.
Das D/A-Spiel wurde nicht besser. Die Kehdinger leisteten sich zum Teil Ballverluste, die zu Flensburger Kontern einluden. Eine der wenigen Hochkaräter konnte Jannes Wulff (79.) nicht verwerten. Unter Bedrängnis im Weiche-Sechzehner schoss er über das Tor.
Ein wenig Schlussoffensive gab es dann doch noch. Joker Jelldrik Dallmann (84.) köpfte eine Flanke von Matti Cebulla drüber. Die Hausherren feierten kleine, aber wichtige Aktionen, wenn sie ein Bein vor D/A-Flanken- oder Schussversuche bekamen. Das Weiche-Bollwerk hielt bis zum Schluss.
D/A verpasst Sprung auf Platz zwei
Der Wunsch nach einer Siegesserie wie zu Saisonbeginn ist verpufft. D/A bleibt bei 18 Punkten, hätte bis Sonntag auf Platz zwei springen können. Das Team muss im Pokal am Dienstag und gegen Werder Bremens U23 nächste Woche Sonntag (15 Uhr) einen neuen Anlauf starten. Im Parallelspiel spielte Drochtersens Pokalgegner Blau-Weiß-Lohne gegen Spitzenreiter VfB Oldenburg und verlor 0:3 gegen den Tabellenführer.
Trotz Negativerlebnis muss D/A schnell in den Pokalmodus schalten und will gegen Lohne den Traum von der vierten DFB-Pokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte und vom ersten Titel seit 2019 weiterträumen.
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