T„Das hat Geduld gefordert und Nerven gekostet“: Elmer feiern die B74

Rund zwei Jahre lang hat die Ortschaft Elm auf diesen Moment gewartet: Am Mittwochnachmittag wurde die komplett sanierte und umgestaltete Elmer Ortsdurchfahrt (Bundesstraße 74) feierlich eingeweiht und für den Durchgangsverkehr freigegeben. Im Rahmen einer Feierstunde durchschnitten Torben Henn (Firma Heino Henn, von links), Elms Ortsbürgermeister Erich Gajdzik, Friederike Wöbse (Geschäftsführerin der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade), Dipl.-Ing. Jens Hinck(Geschäftsführer Matthäi) und Tobias Bersch (Stadt Bremervörde, Fachbereichsleiter Straßen- und Tiefbau) das symbolische rote Band. Foto: Bick
Darauf haben nicht nur die Menschen in Elm gut zwei Jahre gewartet: Am Mittwoch wurde die frisch sanierte B74 offiziell freigegeben. Damit endet eine Zeit mit Lärm, Stau, Umleitungen und Stress.
Elm. „Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Ortsbürgermeister Erich Gajdzik. Für die gesamte Ortschaft Elm seien die vergangenen zwei Jahre eine Herausforderung gewesen, betonte Gajdzik in seiner Rede vor weit über 100 Gästen, die gemeinsam vor Schomakers Landgasthof das Ende der Bauphase feierten.
„Das hat Geduld gefordert und Nerven gekostet“ - besonders bei den Anliegern der Bundesstraße und den vom Ausweichverkehr genutzten und stark in Mitleidenschaft gezogenen Nebenstraßen sowie den örtlichen Gewerbetreibenden. Im Namen des Ortsrates bedankte sich Gajdzik bei der Baufirma Matthäi und der Heino Henn Straßen- und Tiefbau GmbH sowie allen beteiligten Behördenvertretern.
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Seinen Anfang genommen habe das Projekt in der heutigen Form gewissermaßen am 19. März 2019, erinnerte Gajdzik. Damals sei er mit Ortsratsmitglied Anke Rauschenberger beim damaligen Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade, Hans-Jürgen Haase, mit dem Wunsch vorstellig geworden, dass nicht nur die Straßendecke erneuert wird, sondern speziell auf den Aspekt der dringend notwendigen Verkehrsberuhigung Rücksicht genommen werde. Mit Erfolg.
„Komplett sanierte und schöne Ortsdurchfahrt“
Die neue Straße sei nun nicht nur schöner. Dank der kompletten Neugestaltung des Untergrundes inklusive Rohrleitungen, Baumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung, barrierefreien Bushaltestellen und einer neuen Straßenbeleuchtung sei die Elmer Ortsdurchfahrt nun „schöner, moderner und zukunftsfähig“ geworden, freute sich der Ortsbürgermeister und bedankte sich bei allen Beteiligten.
Friederike Wöbse, Leiterin der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade, bedankte sich bei allen Einwohnern für die Geduld und die konstruktive Begleitung der Bauarbeiten. Besonders hervorzuheben sei zudem das Engagement von Ortsrat und Ortsbürgermeister, die die Baumaßnahme vorab und während der Durchführung stets sehr aktiv begleitet hätten. Das Ergebnis sei eine in Untergrund und Oberfläche „komplett sanierte und schöne Ortsdurchfahrt“, freute sich Wöbse. Vier Querungshilfen und eine Mittelinsel sorgten zudem im 1,7 Kilometer langen Straßenabschnitt für mehr Verkehrssicherheit.
Arbeitsgemeinschaft Matthäi und Henn
Mit der Umsetzung der Arbeiten beauftragt worden war die Firma Matthäi, die im Mai 2023 mit den Bauarbeiten begonnen hatte. Ursprünglich war die Fertigstellung für September 2024 geplant gewesen. Insbesondere die schlechte Witterung ab Oktober 2023 und in den Folgemonaten habe das jedoch verhindert, erläuterte Matthäi-Geschäftsführer Jens Hinck.
Insgesamt 37.000 Arbeitsstunden seien dafür investiert worden. 26.500 seien von der Firma Matthäi, 10.500 Stunden von Mitarbeitern der Firma Henn geleistet worden. Im Schnitt seien damit täglich neun Personen auf der Baustelle tätig gewesen, rechnete Hinck den großen Aufwand vor. Gut investierte Zeit, wie der Matthäi-Geschäftsführer bilanzierte: „Die Straße ist wirklich schön geworden.“
Gute Nachrichten für die Nebenstraßen
Für die Bremervörder Stadtverwaltung trat Tobias Bersch (Fachbereichsleiter Tief- und Straßenbau) ans Rednerpult. Bersch: „Wenn man sich das Ergebnis anguckt, kann man wirklich sagen: Es hat sich gelohnt.“ Die Straße sei sicherer, moderner und sehe dabei noch gut aus. Insbesondere der im Laufe der Arbeiten zusätzlich eingeplante und umgesetzte Fahrbahnteiler am Ortseingang Richtung Stade, der den ankommenden Verkehr verlangsamen soll, sei richtig und wichtig.
Auch unterirdisch sei jede Menge passiert. So wurden die gesamten Regen- und Schmutzwasserkanäle erneuert und in der Kapazität an mögliche Starkregenereignisse angepasst.
Für die Anwohner der beschädigten Nebenstraßen, die im Verlauf der vergangenen zwei Jahre mehrfach notdürftig geflickt wurden, hatte er wichtige Nachrichten im Gepäck. Bersch: „Die Nebenstraßen haben eine ganze Menge abbekommen.“ Schon in den kommenden Wochen sollen deshalb einige besonders stark betroffene Straßenabschnitte wieder instand gesetzt werden. Dort, wo es noch etwas länger dauern könnte, bat Bersch die Anwohner um etwas Geduld.
Geduld haben müssen Autofahrer auf der für den Elbe-Weser-Raum wichtigen Ost-West-Achse (Zitat Gajdzik) nun nicht mehr. Nach den Festreden wurde die neue Ortsdurchfahrt mit dem Durchschneiden des symbolischen roten Bandes unter dem Applaus der Zuschauer offiziell eingeweiht.

Zusätzliche Verkehrsinseln sollen für Verkehrsberuhigung und mehr Sicherheit sorgen. Am Ortsausgang Richtung Stade soll ein Fahrbahntrenner den Verkehr bremsen. Foto: Pape

Zahlreiche Gäste und Anwohner waren zur Einweihung der neuen Ortsdurchfahrt gekommen. Foto: Bick
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