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Fußball

TDas schnellste Tor sorgt beim BSV für Verschluckungsgefahr

Jeremy Faruke leitete das sekundenschnelle 1:0 per einstudierter Variante ein.

Jeremy Faruke leitete das sekundenschnelle 1:0 per einstudierter Variante ein. Foto: Bröhan (Archiv)

Der BSV spielt bisher eine perfekte Saison, schießt gerne ungewöhnliche Tore - stellte aber vor allem eine alte Schwäche ab. Klappt es so mit dem Bezirksliga-Aufstieg?

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Von Moritz Studer,
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Von Jan Bröhan,
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Von Michael Brunsch
Dienstag, 18.11.2025, 05:50 Uhr

Landkreis. In der Kreisliga Hamburg ist der BSV derzeit das Maß aller Dinge. 14 Spiele, 14 Siege. Der Buxtehuder SV hat bei einem noch ausstehenden Hinrundenspiel die inoffizielle Herbstmeisterschaft sicher.

Beim jetzigen 5:0-Auswärtssieg gegen Bostelbek feierten die Buxtehuder zudem ein ganz besonderes Tor. Trainer Salim Aichaoui glaubt, noch nie ein so schnelles Tor gesehen zu haben. Die Mannschaft überraschte ihn und seinen Trainerkollegen Hasan Ramazanoglu mit dem Treffer sehr.

Salim Aichaoui und Hasan Ramazanoglu (rechts) haben den BSV vor der vergangenen Saison übernommen und wollen nun auch im letzten Hinrundenspiel im Jahnstadion gewinnen.

Salim Aichaoui und Hasan Ramazanoglu (rechts) haben den BSV vor der vergangenen Saison übernommen und wollen nun auch im letzten Hinrundenspiel im Jahnstadion gewinnen. Foto: Bröhan (Archiv)

„Das ist zwar eine einstudierte Variante, aber wir wussten nicht, dass diese gleich beim Anstoß ausgespielt wird“, erzählt Aichaoui. Kapitän Jeremy Faruke bestimmte dies spontan im Mannschaftskreis. Also belagerte der BSV mit mehreren Spielern die rechte Seite, diese schwärmten dann nach dem Anstoß aus, Faruke selbst platzierte seine Flanke, Sinan Günay verlängerte per Kopf auf Mazlum Tarkocin, der quer auf Fadi Hamze passte - das 1:0 nach wenigen Sekunden. „Hasan hätte fast seine Zigarette verschluckt“, berichtet Aichaoui lachend. Der Co-Trainer rauchte abseits des Platzes noch die „Vor-dem-Spiel-Zigarette“.

Stark verbesserte Defensive ist Basis für Erfolg

Aichaoui und Ramazanoglu haben die BSV-Mannschaft vor der vergangenen Saison übernommen. Sie wollten im zweiten Kreisligajahr - nach der Mannschaftsneugründung und Wiedereingliederung in der untersten Kreisklasse 2020 - den Bezirksliga-Aufstieg schaffen. Das gelang als Vizemeister nicht.

„Vielleicht war das im Nachhinein ganz gut“, sagt Aichaoui. Die Mannschaft hat aus den Fehlern gelernt und ist weiter zusammengewachsen. „Wir haben vor allem zu viele Gegentore kassiert“, sagt Aichaoui. In dieser Saison verteidigt die Mannschaft als kompakte Einheit. Der BSV stellt mit bisher nur sechs Gegentoren die mit Abstand beste Abwehr der Liga.

Die Planungen für die nächste Saison sind fortgeschritten

Der BSV hat viele Routiniers mit BSV-Vergangenheit im Kader. Kapitän Faruke beispielsweise ist schon 36 Jahre alt. Mit Fadi Hamze und Yasin Tan stehen sogar zwei 40-Jährige regelmäßig auf dem Platz, andere Leistungsträger sind 30-plus. Ist die jetzige Mannschaft also bereit für die Bezirksliga?

„Auf jeden Fall“, sagt Aichaoui. Die Älteren genießen ihren dritten Frühling. Die Mannschaft habe auch schon fast geschlossen für die nächste Saison zugesagt. Die Zugänge haben die Mannschaft schon verjüngt und es werden weitere folgen, so Aichaoui. Die Breite des Kaders helfe dem BSV, der gerade 14 Verletzte zählt, zudem. Der BSV stellt auch wieder eine zweite Mannschaft.

„Ich schätze die Bezirksliga nicht so viel stärker ein, und wahrscheinlich käme sie uns sogar entgegen, weil viel mehr Mannschaften mitspielen wollen“, sagt Aichaoui. Der Fokus liegt aber auf dieser Saison, sonst klappt es mit der Meisterschaft nicht. Am Samstag (14 Uhr) kommt Verfolger Hellas United zum letzten Hinrundenspiel ins Jahnstadion. Aichaoui schätzt den Dritten als stärksten Konkurrenten ein. Wenn die Defensive hält, bleibt der BSV makellos.

1. Kreisklasse

Das gibt es selten, dass ein Spiel 6:0 ausgeht und es sechs verschiedene Torschützen gibt. In Drochtersen passierte am letzten Vorrundenspieltag genau das. „Wir brannten nicht gerade ein Feuerwerk ab, aber gegen insgesamt etwas enttäuschende Wiepenkathener reicht das. Besonders unser Kopfballspiel zeichnete sich aus. Vier der sechs Treffer machten wir mit dem Kopf“, sagte D/A-Trainer Andre Matties.

Zudem gab es auch noch zwei Platzverweise

Wiepenkathens Ramazan Delik lieferte sich bei seiner Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit ein heftiges Wortgefecht mit D/A-Keeper Joris Viemann und sah Rot. Die Ampelkarte gab es noch für D/A-Nachwuchsstürmer Pepe Jagemann, weil er nach einem Pfiff von Schiedsrichter Frank Sandmann-Litfin den Ball wegschoss.

D/A-Spieler Pepe Jagemann (sitzend) sah unnötig Rot.

D/A-Spieler Pepe Jagemann (sitzend) sah unnötig Rot. Foto: Brunsch

„Er ist noch jung, da passiert sowas mal“, hatte sein Trainer ein Einsehen. Unglücklich nur deshalb, weil das nächste Spiel gegen Aufstiegskonkurrent Agathenburg/Dollern Ende Februar ist.

Schwere Verletzung und brenzlige Situation

Den Sprung an die Tabellenspitze musste der TuS Harsefeld III teuer bezahlen. Kurz nachdem der 1:0-Auswärtserfolg dank eines Eigentores in der 86. Minute eingeleitet wurde, verletzte sich der 21-jährige Luis Kruse in der Nachspielzeit bei einem Zweikampf schwer am Knöchel und musste ins Krankenhaus. „Ich hoffe, dass es kein Bruch ist. Vorbildlich war das Verhalten der Zuschauer und Spieler in Ottensen. Viele versuchten gleich zu helfen“, so TuS-Trainer Kevin Jahns.

Am Tabellenende spitzt sich die Situation für den TuS Jork und TSV Apensen II, beide nur neun Punkte, immer weiter zu. Durch die Siege des TSV Großenwörden und der SV Ahlerstedt/Ottendorf IV hat sich die Lage weiter verschärft. Der TuS Jork wartet jetzt schon seit über zwei Monaten auf einen Sieg.

Landesliga Frauen

Der TSV Apensen hat sich mit dem 1:0-Sieg gegen SV Eintracht Lüneburg an die Tabellenspitze geschossen. Auch wenn der MTV Jeddingen mit seinen Nachholspielen noch in diesem Jahr auf die Poleposition ziehen könnte - und drei weitere Teams den TSV durch weniger Spiele in der Theorie überflügeln könnten - gehen die Apenserinnen mit einem guten Gefühl in die Winterpause.

Weil sich beide Mannschaften nahezu egalisierten, fasste sich schließlich Merret Buchholz ein Herz und entschied die Begegnung mit einem Distanzschuss (60.).

„Das war eine starke, geschlossene Mannschaftsleistung“, lobt Trainer Harald Zerwas. „Jetzt gehen wir in die verdiente Winterpause, die wir herbeigesehnt haben.“

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