TBuxtehude ehrt großgewachsene Weltmeister und erstaunliche Breitensportler

Auf der Bühne spricht Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt mit dem Triathleten Rimos Ünal (Buxtehuder SV). Der Junge belegte 2023 bei der Schülerserie Niedersachsen den zweiten Platz. Foto: Thomas Sulzyc
Weltmeister und solche, die Meisterliches leisten: Die Stadt Buxtehude hat mehr als 100 Sportlerinnen und Sportler geehrt. Auch im Breitensport geschieht Großartiges: Warum der 87 Jahre alte Jürgen Schwahn jeden Morgen 21 Liegestütze macht.
Buxtehude. Weltmeister, Landesmeister und außergewöhnliche Breitensportler: Einmal im Jahr ehrt die Stadt Buxtehude die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler mit einem Festakt. Mehr als 100 Athletinnen und Athleten, Junge und Alte, nahmen dieses Mal bei der Traditionsveranstaltung in der Aula im Schulzentrum Süd Medaillen und Urkunden als Anerkennung ihrer Leistungen entgegen.
Handballerinnen würdigen Geste der Stadt
Wie sehr die Sportlerinnen und Sportler diese Geste der Stadt zu schätzen wissen, bewiesen die B-Jugend-Handballerinnen des Buxtehuder SV: Obwohl an diesem Abend ein Training vor dem Rückspiel im Achtelfinale zur Deutschen Meisterschaft anstand, nahmen die BSV-Jugendlichen an der Feierstunde teil. Vorzeitig verließen sie dann die Veranstaltung - um dann doch noch zu trainieren. „Viel Erfolg“ rief ihnen Buxtehudes Bürgermeisterin Katja-Oldenburg-Schmidt, die den Festakt moderierte, noch hinterher.
Auszeichnung
T Zum letzten Mal ehrt Himmelpforten erfolgreiche Sportler
Im Showprogramm unterhielt der Zauberkünstler Carsten Hoffmann aus Horneburg, bekannt als Hokus, das Publikum mit sportlichen Tricks zum Mitmachen. Mit Finger- und Gelenkübungen verblüffte er das Publikum.
Die Uhlmanns: eine schlagkräftige Familie
Menschen mit unterschiedlichen sportlichen Leistungen standen auf der Bühne. Hier einige Beispiele:
Umgeben von zwei großgewachsenen Weltmeistern wurde es schattig um Katja-Oldenburg-Schmidt: Tjalf Uhlmann und sein Vater Jens errangen im vergangenen Jahr in Kanada jeweils in ihren Altersklassen den Weltmeistertitel im Kickboxen ihres Verbandes WKU (World Kickboxing and Karate Union), der zu den vier größten Verbänden zählt.
Tjalf Uhlmann ist Weltmeister im Leichtkontakt-Kickboxen bei den Teens (15 bis 17 Jahre) in der Gewichtsklasse bis 70 Kilo. Leichtkontakt bedeute, dass bis zu 70 Prozent der Kraft zum Einsatz komme, erklärte er auf der Bühne im Interview. Sein Vater, Jens Uhlmann, ist Weltmeister in der Altersklasse 45 und älter (bis 85 Kilo). Während des Finalkampfs seines Sohnes sei er als Zuschauer aufgeregter gewesen als bei seinem eigenem Finalkampf auf der Matte, erzählte er.

Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt zwischen Weltmeistern: Tjalf Uhlmann (2. v. links) und sein Vater Jens sind jeweils in ihren Altersklassen Weltmeister im Kickboxen des Verbandes WKU. Volker Schubert (links) gewann bei den Weltmeisterschaften in Kanada die Bronzemedaille. Foto: Thomas Sulzyc
Das international erfolgreiche Kickbox-Trio des Buxtehuder SV komplettiert Volker Schubert. Er gewann bei der Weltmeisterschaft in der Altersklasse 45 und älter die Bronzemedaille.
Hamburger Meisterin Im Dreisprung
Im Leistungssport hat es die 17 Jahre alte Leichtathletin Fenna Otten (Buxtehuder SV) zu Erfolgen gebracht: Hamburger Meisterin im Dreispung und Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften. 10,35 Meter ist ihre Bestleistung in der Disziplin, die ein hohes Maß an Koordination erfordert und deshalb als eine der schwierigsten in der Leichtathletik gilt.

Finja Lühmann (links) und Fenna Otten (beide Buxtehuder SV) gehören auf Hamburger Ebene in der Altersklasse U18 zu den besten Athletinnen im Dreispung. Foto: Jörg Tobaben
Auf die Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften sei sie besonders stolz, sagt Fenna Otten dem TAGEBLATT. Es wird voraussichtlich der Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere bleiben. Die Gymnasiastin an der Halepaghenschule wird ab jetzt viel Zeit der Vorbereitung auf das Abitur und ihrer zweiten Leidenschaft, der Musik, widmen. Fenna Otten spielt Geige im Orchester. „Zum Ausgleich treibe ich weiter Sport“, sagte sie. Ohne geht es nicht.
87-Jähriger macht jeden Tag 21 Liegestütze
Beachtliches im Breitensport leistet der 87 Jahre alte Jürgen Schwahn (SG Buxtehude-Altkloster). Zum 50. Mal hat der frühere Polizeibeamte das Sportabzeichen errungen - 1956 zum ersten Mal, seit 1996 regelmäßig in jedem Jahr. Nordic Walking (7,5 Kilometer), 50-Meter-Lauf, Medizinballweitwurf und Seilspringen sind seine Disziplinen.

Der 87 Jahre alte Jürgen Schwahn erwarb zum 50. Mal das Sportabzeichen und erhielt dafür eine Medaille der Stadt Buxtehude.Jeden Morgen macht der Sportler der SG Buxtehude-Altkloster 21 Liegestütze. Foto: Thomas Sulzyc
Jeden Tag wandert der 87-Jährige mindestens eine halbe Stunde - und täglich absolviert er mindestens 21 Liegestütze. „Das wird in meiner Altersklasse eine Disziplin bei den Sportabzeichen-Prüfungen“, erklärte er den Grund.
Leidenschaftliches Plädoyer für Sportvereine
Mit einem Ehrenpreis würdigte die Stadt Buxtehude das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement von Bernd Hamann: Der 73-Jährige war 36 Jahre lang (1986 bis 2022) Vorsitzender des TSV Eintracht Immenbeck. Im Alter von zwölf Jahren ist er dem Sportverein beigetreten.

36 Jahre (1986 bis 2022) Vorsitzender des TSV Eintracht Immenbeck : Für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement erhielt Bernd Hamann (links) einen Ehrenpreis. Neben ihm steht der jetzige TSV-Vorsitzende Olaf Staats. Foto: Thomas Sulzyc
In einem leidenschaftlichen Plädoyer warb Bernd Hamann für die Sportvereine und die Mitgliedschaft darin: Zweimal Training in der Woche und kompetente Betreuung - was Sportvereine für einen geringen Mitgliedsbeitrag böten, sei konkurrenzlos. „Man tritt aus dem Verein nicht aus“, rief Bernd Hamann zu einer lebenslangen Mitgliedschaft auf, um das gesellschaftliche Engagement zu unterstützen.