TDeutsche Glasfaser beschädigt Stromkabel in Nottensdorf – Kurzschluss

Haben ihre Sachen vorerst zusammengeräumt: die Glasfaser-Ausbauer in Nottensdorf. Foto: Strüning
Beim Glasfaserausbau des Unternehmens Deutsche Glasfaser ist es in Nottensdorf zu Schäden gekommen: Bei Tiefbauarbeiten wurde ein Stromkabel beschädigt. Technische Störungen in mehreren Haushalten sollen die Folge gewesen sein.
Horneburg. Ursache des Kurzschlusses war eine fehlgeleitete Erdrakete, berichtet Unternehmenssprecher Dennis Slobodian auf TAGEBLATT-Nachfrage. Gestein im Nottensdorfer Untergrund habe den sogenannten Bodenverdrängungshammer abgelenkt und schließlich das Kabel durchtrennt.
Vier Einfamilienhäuser seien betroffen. Nach TAGEBLATT-Informationen soll es in der Folge in allen vier Häusern zu technischen Problemen gekommen sein. Unter anderem sollen Backöfen und andere Geräte nach dem Kurzschluss defekt sein. Der Sprecher der Deutschen Glasfaser verweist auf ein entsprechendes Formular online, hier können Betroffene Schäden melden. Nach dem Verursacherprinzip würden die Baupartner dann die Schäden reparieren.
„Schäden nicht gänzlich zu vermeiden“
Angesichts der Größe und Komplexität des Glasfaserausbaus seien „Schäden nicht gänzlich zu vermeiden“, betont Unternehmenssprecher Slobodian. So wurde im Oktober 2023 bei Arbeiten von Mitbewerber Glasfaser Nordwest zwischen Horneburg und Dollern eine Wasserleitung beschädigt. Wenige Wochen später verursachten Tiefbauer ein Gasleck in Horneburg - Schule und Kita in der Nähe mussten evakuiert werden.
Anwohner-Ärger
T Glasfaserausbau in Stade: Gehweg hinterher eine Stolperfalle
Ein Problem laut Deutscher Glasfaser: Zwar liegen Pläne vor, wo Fremdleitungen verlaufen, allerdings lägen Leitungen oft nicht dort, wo sie eingezeichnet wurden. So komme es immer wieder zu Schäden. Hintergrund: Stromkabel sowie Gas- oder Wasserleitungen müssen mindestens 60 Zentimeter tief im Boden (frostfreier Bereich) verbaut werden, während „Glasfasertiefe“ schon bei 40 Zentimetern beginnt, erklärt Slobodian.
Glasfaserfrust nach den Arbeiten
Immer wieder gibt es in Kommunen Ärger um den Glasfaserausbau. Vor allem lässt der Zustand von Gehwegen und Straßen nach den Arbeiten Verwaltung, Bürger und Politik regelmäßig verzweifeln. Mehrfach wurden die Oberflächen nur mangelhaft wiederhergestellt, etwa in Stade oder in der Samtgemeinde Lühe. Die Flächen sehen teilweise nicht nur schlecht aus, sondern sind auch als Stolperfallen gefährlich.
Hunderte Verträge nichtig
Verwirrspiel beendet: Deutsche Glasfaser gibt in Horneburg auf
In der Samtgemeinde Horneburg gab es bereits vor dem Ausbau ein Hin und Her mit den Anbietern: Nachdem die Deutsche Glasfaser zunächst die gesamte Samtgemeinde mit schnellem Internet versorgen wollte, kam später noch der Mitbewerber der Glasfaser Nordwest dazu, ein Gemeinschaftsunternehmen von Telekom und EWE.
Daraufhin zog sich die Deutsche Glasfaser letztlich aus mehreren Gemeinden zurück. Ein doppelter Ausbau sei nicht wirtschaftlich, hieß es. Kunden, die bereits bei der Deutschen Glasfaser unterschrieben hatten, sollten einen Vertrag bei der Konkurrenz unterschreiben, teilte das Unternehmen damals mit.
Tiefbau-Arbeiten zu 80 Prozent abgeschlossen
Dabei hatten beide Unternehmen, Deutsche Glasfaser und Glasfaser Nordwest, ordentlich die Werbetrommel gerührt - so sehr, dass sich Anwohner über exzessives Klinkenputzen beschwerten. Bereits in anderen Kommunen gab es Ärger wegen aufdringlicher Werbung der Glasfaservertreter. Schließlich müssen bei der Deutschen Glasfaser ein Drittel der Haushalte im Versorgungsgebiet einen Vertrag abschließen, damit das Unternehmen hier mit dem Ausbau beginnt.
Auch davon haben sich einige Bürger unter Druck gesetzt gefühlt.Arbeitseinsatz
Aufruf in Nottensdorf: Freizeitpark reaktivieren
Wie steht es um die Arbeiten der Deutschen Glasfaser in der Samtgemeinde Horneburg? „Wir kommen sehr gut voran“, sagt Slobodian. Der Tiefbau sei schon zu 80 Prozent abgeschlossen in Dollern, Nottensdorf, Bliedersdorf und Postmoor. „Schragenberg kommt später dran“, so der Sprecher.