T„Die Luft wird dünn“: Große Verletzungssorgen beim Buxtehuder SV

BSV-Handballerin Larissa Kroepel. Foto: Jan Iso Jürgens
Hallen-Streit, weiterhin kein Bundesliga-Sieg - und jetzt auch noch große Verletzungssorgen: Beim BSV häufen sich die Probleme. Und die Saison hat gerade erst begonnen.
Buxtehude. Der Buxtehuder SV bleibt nach dem 22:31 in Neckarsulm auch nach drei Saisonspielen sieglos, hat bisher nur einen Punkt auf dem Konto. Doch neben der Niederlage beschäftigt den Bundesligisten vor allem ein anderes Thema: Wie am Samstagabend bekannt wurde, nehmen die Verletzungssorgen weiter zu.
Handball-Bundesliga
T BSV-Pleite nach turbulenter Woche - Schockmoment kurz vor Schluss
Besonders schwer wiegt der Ausfall von Kreisläuferin Larissa Kroepel. Die 21-Jährige verletzte sich bereits am Donnerstag im Training ohne Fremdeinwirkung schwer am linken Knie. Am Freitag folgte die Diagnose: Kreuzband- und Innenbandriss. Kroepel muss operiert werden. „Im Normalfall ist die Saison gelaufen“, sagte Trainer Dirk Leun.
Nur eine gesunde Kreisläuferin
Damit fehlt eine weitere Kreisläuferin langfristig. Neuzugang Carina Senel zog sich bereits in der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zu und wird wohl erst 2026 zurückkehren. So steht mit Jolina Huhnstock aktuell nur noch eine gesunde Kreisläuferin zur Verfügung.

BSV-Neuzugang Carina Senel arbeitet an ihrem Comeback. Foto: Jan Iso Jürgens
Die 24-Jährige ist nun jedoch in den kommenden Tagen bei der deutschen Nationalmannschaft, die sich mit zwei Testspielen gegen die Niederlande auf die WM vorbereitet. Somit muss Leun im Training vorübergehend ganz ohne Spielerin für die Schlüsselposition auskommen. Durch die Ausfälle von Isa Ternede und Lilli Frey sind die Positionen Rückraum-Mitte und Linksaußen ebenfalls nur einfach besetzt.
Trainer Leun fordert personelle Reaktion
„Die Luft wird dünn. Wir müssen uns zusammensetzen und beratschlagen, wie wir personell reagieren können“, sagte Leun und erklärt: Eine Linksaußen könne im Zweifel noch durchspielen - für eine Kreisläuferin, die zugleich im Abwehrzentrum Schwerstarbeit verrichtet, könne das zur Herausforderung werden.

BSV-Torhüterin Sophie Fasold. Foto: Jan Iso Jürgens
Außerdem kam es in Neckarsulm sechs Minuten vor Schluss zu einem Schreckmoment: Keeperin Sophie Fasold eilte zurück ins Tor, um einen Gegentreffer zu verhindern, prallte dabei jedoch heftig gegen den Pfosten und blieb zunächst liegen. „Ich bin froh, dass Sophie das Feld auf beiden Füßen verlassen konnte. Es sieht nach einer starken Prellung aus“, so Leun. Eine endgültige Diagnose steht noch aus.
BSV bricht in der Schlussphase ein
Trotz der personellen Probleme hielt der BSV in Neckarsulm lange mit. Zur Pause stand es 13:13 und auch kurz nach Wiederbeginn führten die Gäste noch. Doch dann machte sich die schwache Chancenausbeute bemerkbar. Der BSV ließ mehr als die Hälfte seiner Möglichkeiten ungenutzt, scheiterte zu oft an Neckarsulms überragender Torhüterin Lena Ivancok (17 Paraden).
Leistungssport
T Eskalation mit der Stadt: BSV erhebt im Hallenstreit neue Vorwürfe
In der letzten Schlussviertelstunde gelangen dem BSV nur noch fünf Treffer, Neckarsulm traf dagegen elf Mal. „Wir müssen vor allem über die letzten 15 Minuten sprechen. Das geht so nicht“, sagte Leun.
Kaum Entlastung, wenig Kraft
Genau in dieser Phase zeigte sich aber auch, weshalb die Niederlage so hoch ausfiel: Während Neckarsulm im Rückraum munter durchwechselte und mit Tempo in die Zweikämpfe ging, gab es für die Buxtehuder Spielerinnen wenig Entlastung.
„Am Ende war Neckarsulm breiter besetzt und physisch stärker. Uns sind die Kräfte ausgegangen“, sagte Leun. Der Trainer verweist zugleich auf den Umbruch im Team: „Wir haben einige junge Spielerinnen, die erst noch Bundesliga-Erfahrung sammeln müssen und jetzt auch Lehrgeld zahlen.“
Bundesliga-Handball
T Shitstorm um die Halle Nord: Stadt gesteht Fehler in der Kommunikation
Kritik an seiner Mannschaft will er vor diesem Hintergrund nicht üben: „Ich mache den Mädels keinen Vorwurf.“ Der BSV arbeitet am Limit.
Niederlage nach turbulenter Woche
Trotz dieser Probleme nimmt Leun eine positive Erkenntnis mit: Die Mannschaft war bereits einen Tag früher angereist - und nicht wie sonst am Spieltag selbst. „Das hat sich aus meiner Sicht bewährt“, so der Coach. Der BSV war direkt im Spiel, das sei in den vergangenen Jahren in Neckarsulm nicht immer so gewesen.
Handball-Bundesliga
T Neue Halle Nord sorgt für Stimmung und Drama - BSV und Fans begeistert
Handball-Bundesliga
T „Die Hölle Nord bricht los!“: So hört sich die neue BSV-Hymne an
Nach einer turbulenten Woche mit bundesweiten Schlagzeilen um die Hallensperrung und der Niederlage in Neckarsulm bietet die Länderspielpause etwas Luft. Am 28. September tritt der BSV im Pokal-Achtelfinale beim Thüringer HC an, am 5. Oktober folgt das Bundesliga-Heimspiel gegen Aufsteiger Frisch Auf Göppingen. Dann soll der erste Sieg her - trotz dünner Personaldecke.
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.