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Sportlerehrung

TDie Stadt Buxtehude ehrt ihre besten Athletinnen und Athleten

Loke Timm (8) ist der jüngste Sportler an dem Abend.

Loke Timm (8) ist der jüngste Sportler an dem Abend. Foto: Felsch

Einmal im Jahr feiert die Stadt Buxtehude ihre besten Athleten. Geehrt wurden diesmal Schützen, Handballer und Kickboxer, aber auch ungewöhnliche Sportarten standen im Fokus.

Von Franziska Felsch Samstag, 05.04.2025, 17:50 Uhr

Buxtehude. Am Freitag war es wieder soweit: Es regnete Medaillen und Urkunden. 182 weibliche und männliche Sportler, darunter 76 Jugendliche, nahmen bei der Traditionsveranstaltung in der Aula Süd die Bronze-, Silber- und Goldmedaillen von Katja Oldenburg-Schmidt, die den Abend moderierte, entgegen. 23 Mannschaften, sechs Vereine - darauf könne die Stadt stolz sein, gratulierte die Bürgermeisterin, die sich als absoluter Triathlon-Fan outete.
Deshalb machte es ihr auch riesigen Spaß, den jüngsten Teilnehmer des Abends, Loke Timm, zu interviewen. Denn der Achtjährige, der aus einer sportlichen Familie kommt, ist gleichzeitig der jüngste geehrte Triathlet aus der 15 Personen starken BSV-Gruppe. Etwas schüchtern, aber zuversichtlich sagte der Schüler, dass er unbedingt weitermachen will. Vielleicht schafft der mit einer Bronzemedaille ausgezeichnete Nachwuchstriathlet sogar eines Tages den Ultra, dessen Vertreter Andre Flömer neben ihm stand.
Dafür müsste Loke aber nicht nur einen Kilometer wie jetzt in der altersgerechten Klasse, sondern 360 Kilometer mit dem Rad bewältigen, neben Laufen und Schwimmen - Andre Flömer schaffte das in 26 Stunden. Katja Schmidt-Oldenburg staunte nicht schlecht, als sie hörte, dass sogar 70-Jährige Triathlon ausüben.

Blasrohrschießen ist gesund für die Lungen

Die Schützenvereine Altkloster und Ovelgönne sowie die Gilde hatten gleich mehrere Sportschützen auf dem Siegertreppchen stehen.

Die 13-jährige Ziva Brünckmann ist Meisterin im Blasrohrschießen.

Die 13-jährige Ziva Brünckmann ist Meisterin im Blasrohrschießen. Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde hatte zusätzlich noch Profis mit einer eher ungewöhnlichen Schießkunst zu bieten: Mit dem Blasrohr kann Ziva Brünckmann - neben ihren Teamkollegen - sehr gut umgehen. Die 13-Jährige, die diese Disziplin auf einem Kinderschützenfest kennengelernt hatte, trainiert seit 2022 zweimal die Woche.

Das fleißige Üben hat sich gelohnt, die Schülerin schaffte die Weite von sieben Metern, was ihr den Titel Deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse einbrachte. Ihr Vater, Andreas Brünckmann, ebenfalls in der Blasrohrgruppe, wurde Deutscher Meister bei den Erwachsenen und empfahl die noch nicht so bekannte Sportart für alle, die ihre Lungen stärken wollen - oder müssen.

Schach erfordert Ausdauer und viel Geduld

Groß war die Freude bei den Schachfreunden Buxtehude, die nun zum zweiten Mal bei einer Ehrung dabei waren. Geduld gehöre dazu, das sei das Wichtigste, um zu gewinnen, erklärte Frank Schildt der Bürgermeisterin, die sich wunderte, dass keine Frauen in der Siegermannschaft zu finden seien.

Frank Schildt von den Schachfreunden Buxtehude ist seit Jahren erfolgreicher Schachstratege.

Frank Schildt von den Schachfreunden Buxtehude ist seit Jahren erfolgreicher Schachstratege. Foto: Felsch

„Vielleicht ist das der Grund“, wagte er achselzuckend eine Vermutung. Dennoch sei jeder bei den Schachfreunden Buxtehude, die derzeit 75 Mitglieder haben, willkommen. Egal welches Geschlecht oder Alter, betonte Frank Schildt mit Nachdruck. Ab sieben Jahre kann es jeder probieren, fügte der 17-jährige Justus Ibe hinzu.

Frischgebackener Weltmeister im Senioren-Speerwerfen

Der Buxtehuder Sportverein von 1862 konnte im Fünfkampf, Siebenkampf, Kugelstoßen, Rhönrad, Siebenkampf, Crosslauf, Kickboxen (hier gehörte erneut die Familie Uhlmann mit Jens, Ralf und der jüngeren Schwester Yani dazu) und natürlich im Handball punkten.

Schaffte mit seinen Sperr einen Wurf von fast 60 Metern: Olaf Schumann.

Schaffte mit seinen Sperr einen Wurf von fast 60 Metern: Olaf Schumann. Foto: Felsch

Olaf Schumann, Weltmeister im Speerwerfen mit 58,89 Metern, der sich bescheiden über seinen Rekord äußerte, erhielt einen Sonder-Applaus. Leider fehlten hier Sponsoren, ebenso wie in einigen anderen Sportarten, zum Beispiel Kickboxen, stellte Katja Oldenburg-Schmidt fest.

Für 55 Jahre Ehrenamt ausgezeichnet

Die Aktiven von „Jugend trainiert für Olympia“ vom Gymnasium Buxehude-Süd wurden geehrt, und eine extra Auszeichnung gab es für Günter Gellfart - für 55 Jahre Ehrenamt. Der 84-Jährige war beim SG Buxtehude-Altkloster in erster Linie als Wanderführer aktiv.

Günter Gellfart ist 55 Jahre im Ehrenamt.

Günter Gellfart ist 55 Jahre im Ehrenamt. Foto: Felsch

Er führte 1988 den ersten Kreiswandertag ein, war aber auch Fußballtrainer und organisierte mehrere Turnfeste. Dieter Frischmuth, geboren 1941, der sein 50. Sportabzeichen - die Olympiade des kleinen Mannes, wie der Buxtehuder es scherzhaft nannte - geschafft hatte, empfahl jedem, sich im Alter fit zu halten.

Nachwuchsschütze empfiehlt: Nicht lange nachdenken beim Schießen

In der Pause sorgte „Herr Konrad“ mit seinen slapstickreifen Jongleureinlagen für Lacher. Witzig war auch Nelian Gehlken vom Schützenverein Altkloster von 1883.

Da musste selbst die Bürgermeisterin lachen: Nelian Gehlken parierte mit schlagfertigen Antworten.

Da musste selbst die Bürgermeisterin lachen: Nelian Gehlken parierte mit schlagfertigen Antworten. Foto: Felsch

Der Schüler, der die achte Klasse besucht, sagte auf den Kommentar eines erwachsenen Schützen, der über eine minutenlange Konzentration vor dem Schuss philosophierte: „Nö, warum soll ich denn so lange warten, ich schieße immer gleich.“ Dabei trifft er auch noch. Für ihn war es bereits die zweite Ehrung, und es wird nicht die letzte sein: Nelian versprach dem Publikum wiederzukommen.

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