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Denkmalschutz

TEhemaliges Fort: 60.000 Euro für die Sanierung der Festung Grauerort

Das Fort Grauerort an der Elbe in Abbenfleth.

Das Fort Grauerort an der Elbe in Abbenfleth. Foto: Hans-Peter Hein

Die Sanierung der Festung Grauerort gleicht einem Marathonlauf: Der Förderverein braucht nämlich einen langen Atem. Sauerstoff in Form einer Zuwendung von 60.000 Euro erhält er von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Wie das Geld verwendet werden soll.

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Von Lars Strüning
Donnerstag, 29.02.2024, 11:15 Uhr

Stade. Es geht bei der Förderung um die Teilsanierung der Carnot‘schen Mauer, die das ehemalige Fort Grauerort in Abbenfleth zur Elbe hin abgrenzt und sichert. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit. Der Betrag in Höhe von 60.000 Euro kam dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücksspirale zusammen. Die preußische Festungsanlage nördlich von Stade gehört seit 2021 zu den mehr als 490 Objekten, die die private DSD allein in Niedersachsen fördern konnte.

Die Schweden bauten einst die Schanze Grauerort

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es in unmittelbarer Nähe der preußischen Festungsanlage eine schwedische Schanze mit Namen Grauerort direkt am linken Elbufer gegenüber der Elbinsel Pagensand auf einer erhöht gelegenen Landzunge, teilt die DSD mit.

Im Zusammenhang mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde die Festung zwischen 1869 und 1879 von der preußischen Armee zum Schutz vor feindlichen Schiffen errichtet.

Gekämpft wurde hier nie und das Fort bereits 1895 wieder außer Dienst gestellt, da es mit der Entwicklung der Waffentechnik nicht Schritt hielt. Somit dokumentiert die Festung den Zustand von um 1870 nahezu ungestört.

Zwischen 1917 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs war hier ein Minendepot untergebracht, bis zum Ende der 1950er Jahre diente es der britischen Armee und als Notunterkunft. Noch bis 1985 wurde hier Munition zerlegt, danach blieb die Anlage gänzlich ungenutzt und verfiel. Seit 1997 kümmert sich ein Förderverein um die ehemalige Festung und deren Erhalt und kulturelle Nutzung.

Festung Grauerort

Festung Grauerort Foto: Förderverein Festung Grauerort

Förderverein belebt Festung und saniert sie

Der Förderverein stellt im Laufe eines Jahres einiges auf die Beine, um Leben in die Bude zu holen und mit den dadurch generierten Einnahmen die Sanierung Schritt für Schritt voranzubringen. Die Festung wird am 28. März nach der Winterpause wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. So ist immer sonntags die Cafeteria geöffnet. Für ihren Betrieb oder für den Eingangsbereich werden noch freiwillige Helfer gesucht.

Seit Juli 2020 betreibt Stade Marketing hier einen kleinen Wohnmobilstellplatz, der ab Ostern wieder Gäste empfängt. Staudenmarkt (14. April), Oldtimer-Ausstellung (11. Mai) oder Open-Air-Gottesdienst (9. Mai) stehen in diesem Jahr unter anderem auf dem Programm.

Kasematten, Erdwälle und Wassergräben

Zum Objekt: Die riesige Anlage beschreibt im Grundriss ein gestrecktes Sechseck, in dessen Mitte sich ein großer Hof befindet. Die nur vom Hof aus sichtbaren Ziegelsteinbauten bedeckt ein Wall und sichert sie so gegen Beschuss. Die im Innern überwölbten Kasematten schützt landseitig zusätzlich ein Wassergraben.

Der Zugang zum Hof erfolgt über eine Brücke mit Tor. Elbseitig reihen sich rautenförmige Geschützplattformen in den Wall und wechseln sich mit erdbedeckten Bunkern ab, in denen Munition gelagert wurde. Die auch als Würfeltraversen bezeichneten Geschützstellungen boten einst freies Schussfeld auf den Fluss.

www.grauerort.com

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