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Schädlinge

Eichenprozessionsspinner im Garten nicht selbst bekämpfen

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen sich munter durch Blätter. Ihre Bekämpfung hat vielerorts bereits begonnen.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen sich munter durch Blätter. Ihre Bekämpfung hat vielerorts bereits begonnen. Foto: Soeren Stache/dpa

In vielen Parks hängen jetzt wieder Warnungen vor dem Eichenprozessionsspinner. Das Tier kann aber auch in Ihrem Garten unterwegs sein. Wie umgehen mit den giftigen Raupen und ihren Gespinsten?

Von dpa Sonntag, 12.05.2024, 08:55 Uhr

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Landkreis. Eichenprozessionsspinner: Das ist ein langer Name für ein kleines Tier, das im Raupenstadium aber ziemlich gefährlich werden kann. Denn seine Brennhaare enthalten Nesselgift. Die Folgen bei Kontakt: Hautrötungen und Juckreiz, seltener Reizungen von Atemwegen und Augen, noch seltener Fieber und Kreislaufreaktionen.

Die Bekämpfung sollten Sie auf jeden Fall Profis überlassen, raten die Verbraucherzentrale NRW und der Verband Wohneigentum NRW. Meist sammeln sich die Raupen in Gespinsten an einer oder wenigen Stellen im Baum. Was ist zu tun, wenn sich auf einer Eiche im eigenen Garten die giftigen Tiere oder Nester finden?

Nach Berührung: Kleidung wechseln

Fassen Sie diese auf keinen Fall an. Sollte das aus Versehen bereits passiert sein, wechseln Sie möglichst schnell die Kleidung, duschen Sie und waschen Sie auch Ihre Haare.

Der befallene Baum sollte großräumig abgesperrt werden. Halten Sie die Fenster bei Wind geschlossen. Falls der Baum nahe am Haus steht, lassen Sie die Fenster bis zur Beseitigung der Raupen zu.

Eichenprozessionsspinner unbedingt von Fachleuten entfernen lassen

Informieren Sie Ihre Nachbarn sowie die zuständige Behörde, auch wenn es in Deutschland keine Meldepflicht gibt. Zuständig ist je nach Kommune das Umwelt-, Grünflächen-, Garten-, Gesundheits- oder Ordnungsamt. Die Behörde weiß auch, ob im Umkreis schon Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner laufen.

Lassen Sie den Eichenprozessionsspinner nur von Fachleuten entfernen und bekämpfen. Diese passen ihre Maßnahmen dem Entwicklungsstadium der Raupen an und sind entsprechend ausgerüstet.

Kosten bleiben beim Hauseigentümer hängen

Die Verbraucherzentrale NRW rät bei starkem Befall dazu, sich an den Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung oder den Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband zu wenden.

Übrigens: Die Kosten für die Bekämpfung müssen Sie als Hauseigentümer selbst bezahlen. Ein Teil der Lohn- und Anfahrtskosten ist aber steuerlich absetzbar, erklärt der Verband Wohneigentum NRW.

Buchsbaumzünsler frisst sich durch den Landkreis Stade

Im Landkreis Stade hatte sich im letzten Jahr ein Schädling besonders stark ausgebreitet: Der Buchsbaumzünsler. Die Raupe eines aus Asien eingeschleppten Kleinschmetterlings, erstmals 2006 in Baden-Württemberg gefunden, frisst sich schon seit Jahren durch Deutschlands Gärten.

Eigentlich sei der Buchsbaum ein sehr robustes und vitales Gewächs. „Bei einem Befall gibt es eigentlich nur zwei Lösungen: Entweder den Buchsbaum stehen lassen und kämpfen oder komplett entfernen“, sagt Jonas Maiwald, Chef der gleichnamigen Oldendorfer Garten-Baumschule vor einem Jahr.

Ersteres sei mit viel Arbeit und auch Kosten verbunden - ein Grund, warum immer mehr sich entscheiden, den Buchsbaum zu roden und durch eine andere Pflanze zu ersetzen.

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