TEinbruchsserie: 37-Jähriger steht in Stade vor Gericht

Die Einbrüche wurden im 2016 unter anderem in Altenbruch, Midlum, in Hymendorf oder im Raum Neuenwalde verübt. (Symbolbild) Foto: dpa
Einem 37-Jährigen werden mehr als ein Dutzend Straftaten zugeschrieben, vor fast neun Jahren solle er in mehrere Einfamilienhäuser eingestiegen sein. Mit einem Geständnis könnte der Mann die ihm drohende Haftzeit verkürzen.
Landkreis Cuxhaven. „Gemeinschaftlicher Einbruchdiebstahl“ lautet der Vorwurf, der vor dem Landgericht Stade gegen einen 37-Jährigen erhoben wird, er gilt als dringend verdächtig, als Mitglied einer Bande in diverse Einfamilienhäuser eingestiegen zu sein.
Die Männer hatten es auf Bargeld, Schmuck und hochwertige Uhren abgesehen, in einzelnen Fällen entwendeten sie aber auch Smartphones, Computer und sogar Kleidung. Von einer Einbruchsserie muss man in Anbetracht des zielgerichteten Vorgehens und von immerhin 23 aktenkundig gewordenen Taten sprechen.
Die Bande machte mehrfach fette Beute
Die Beutezüge, die schwerpunktmäßig im südlichen Landkreis, aber auch in Altenbruch, Midlum, in Hymendorf oder im Raum Neuenwalde stattfanden, verliefen in wenigen Fällen erfolglos. Mehrfach brachten die Einbrecher, die mit einem Wagen mit Cuxhavener Nummer unterwegs waren, aber Gegenstände im Wert einer vier- oder gar fünfstelligen Summe in ihren Besitz.
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Fast neun Jahre liegt das zurück. Inzwischen wurden zwei Täter rechtskräftig verurteilt, ein mutmaßlicher Komplize ist flüchtig. Dem vierten Mann, der laut Anklage zu einer möglicherweise noch weitere Akteure umfassenden Bande gehörte, wird seit dem gestrigen Donnerstag der Prozess gemacht.
Wie am ersten Verhandlungstag anklang, war der 37-Jährige den Behörden in Frankfurt ins Netz gegangen und dann nach Norddeutschland überstellt worden. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft und muss sich darauf gefasst machen, das Gerichtsgebäude nach den sechs bislang einkalkulierten Prozesstagen nicht als freier Mann verlassen zu dürfen.
Richter spricht von guter Beweislage
„Die Beweislage ist gut“, merkte Richter Erik Paarmann, Vorsitzender der 1. Großen Strafkammer an, um dem Beschuldigten zu verdeutlichen, wie die Aktien in seinem Fall stehen.
Zuvor hatte die Kammer einen Verständigungsvorschlag unterbreitet. Die Richter dürften dabei vor Augen haben, womöglich in eine langwierige Beweisaufnahme einsteigen zu müssen, in deren Verlauf vermutlich die bereits abgeurteilten Komplizen als Zeugen gehört werden würden.
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Ein Geständnis könnte das Verfahren deutlich abkürzen, was nicht heißt, dass der aus Albanien stammende Angeklagte in diesem Fall um eine Haftstrafe herumkäme. Würde er die ihm angelasteten Taten - es geht um 13 der oben erwähnten 23 Einbrüche, von denen fünf im Versuch steckenblieben - jedoch ohne Wenn und Aber einräumen, könnte er darauf zählen, für nicht länger als für drei Jahre und vier Monate hinter Gitter zu gehen.
Beschuldigter will das Angebot „überschlafen“
„Das ist sicherlich ein sehr freundliches Angebot“, fügte der Vorsitzende mit Blick auf den mutmaßlichen Tatumfang hinzu. Der Angeklagte zögerte am Donnerstag noch. Nachdem er zuvor lange mit seinem Rechtsbeistand und einer Dolmetscherin diskutiert hatte, teilte der Anwalt mit, dass sein Mandant das Verständigungsangebot gerne noch einmal „überschlafen“ wolle.