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Emirates lästert und brüskiert Airbus

Beliebt: Ein Flugzeug des Airbus-Modells A220-300.

Beliebt: Ein Flugzeug des Airbus-Modells A220-300. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archiv

Rivale Boeing lacht, Emirates lästert: Bei der Flugzeugmesse in Dubai erlebte Airbus eine Abfuhr, die noch länger nachhallen wird.

Von Redaktion Freitag, 17.11.2023, 08:00 Uhr

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Dubai/Finkenwerder. Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus ist bei den Bestellungen auf der Luftfahrtmesse in Dubai weit hinter seinem Rivalen Boeing zurückgeblieben. Die arabische Fluggesellschaft Emirates bestellte beim US-Konzern Boeing 95 Großraumjets - und brüskierte den europäischen Hersteller mit öffentlicher Kritik an den Antrieben des derzeit größten Airbus-Modells A350-1000. Letztlich orderte Emirates zum Messeende 15 Maschinen in der kürzeren Version A350-900.

Auch insgesamt holte Airbus in Dubai weitaus weniger Bestellungen herein als Boeing.

Ein erwarteter Riesenauftrag für Airbus von Turkish Airlines wurde noch nicht spruchreif. Dem Hersteller zufolge sind sich beide Seiten über eine „bedeutende Flugzeugbestellung“ im Prinzip einig. Laut Turkish Airlines geht es um den Kauf von 355 Airbus-Flugzeugen, davon 240 als Festbestellung und 115 als Optionen.

Air Baltic bestellt 30 Flugzeuge bei Airbus

Verkünden konnte Airbus indes eine Bestellung der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic. Das Unternehmen orderte weitere 30 Jets vom kleinsten Airbus-Modell A220. Nach eigenen Angaben hat sich Air Baltic zudem Kaufrechte für weitere 20 Maschinen gesichert.

Mit der Bestellung soll die Einheitsflotte der seit Mai 2020 nur noch mit dem Mittelstreckenjet fliegenden Air Baltic bis 2030 auf 100 A220-300 Flugzeuge ausgeweitet werden.

Air Baltic ist die größte Fluggesellschaft in den baltischen Staaten und fliegt von ihrem Drehkreuz Riga mehr als 70 Ziele an. Die Fluglinie war 2016 der Erstbetreiber des A220-300, der ursprünglich als Bombardier C-Serie entwickelt und vermarktet worden war. Airbus hatte den Mittelstreckenjet später übernommen und umgetauft.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an

Für die Boeing-Aktie ging es in den USA aufwärts. Emirates bestellte in Dubai 90 Boeing-Großraumjets in der modernisierten Neuauflage 777X sowie fünf Exemplare vom Typ 787 „Dreamliner“. Der Schub für die 777X ist ein Lichtblick für den US-Konzern. Insgesamt hat Emirates nun 205 Maschinen der Reihe bestellt.

Schon heute betreibt die Gesellschaft so viele Maschinen des Vorgängermodells 777 wie keine andere Airline der Welt. Von der Neuauflage hat sie wie alle anderen Interessenten jedoch noch kein einziges Exemplar erhalten. Denn wegen Verzögerungen bei Entwicklung und Zulassung sowie Schwierigkeiten mit anderen Flugzeugtypen hat Boeing die Auslieferung des ersten Exemplars um mehrere Jahre auf 2025 verschoben.

Nach Darstellung von Boeing-Verkehrsflugzeugchef Stan Deal ist dieser Zeitplan „erreichbar“. Auch Lufthansa wartet schon lange auf ihr erstes Exemplar. Den Hersteller kostete die Verspätung bereits eine Milliardensumme.

Mit seinen „Dreamliner“-Jets punktete Boeing auch bei Flydubai. Die arabische Billigfluggesellschaft bestellte auf der Messe erstmals Großraumjets und entschied sich dabei für 30 Maschinen vom Typ 787-9 „Dreamliner“. (dpa)

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