TEr gehört zu den besten Deutschlands: Airbus-Azubi aus Nordenham ausgezeichnet
Zur Bundesbestenehrung in Berlin erhält Finn Henzel die verdiente Urkunde. Neben ihm steht Swaantje Creusen, die Vorsitzende des DIHK-Bildungsausschusses. Foto: Jens Schicke
Präzision, Leidenschaft und Höchstleistung zeichnen den Nordenhamer Finn Henzel aus. Er ist einer der besten Fluggerätmechaniker Deutschlands. Doch nicht nur beruflich zeigt er Engagement.
Nordenham. Für die Produktion eines A320 von Airbus braucht es zahlreiche Arbeitskräfte, die täglich hoch motiviert und mit höchster Präzision arbeiten. Einer von ihnen ist Finn Henzel. Im Rahmen seines dualen Maschinenbaustudiums hat er die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker Fachrichtung Fertigungstechnik als Bundesbester bei Airbus in Nordenham abgeschlossen.
„Als ich die Auszeichnung erhielt, rekapitulierte ich die vergangenen drei Jahre und habe mich sehr darüber gefreut. Das eigentliche Highlight war für mich, dass ich mich in Berlin mit anderen Mechanikerinnen und Mechanikern aus der Luftfahrtbranche beispielsweise über Triebwerke austauschen konnte“, sagt Finn Henzel.
Als Schülerpraktikant bei Airbus
Die Leidenschaft für seinen Beruf entdeckte der Seefelder ursprünglich durch ein Schulpraktikum am Gymnasium in Nordenham in Klasse neun bei Airbus. „Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr“, sagt Finn Henzel, der bereits damals die handwerkliche Mischung aus Theorie und Praxis bei der Feuerwehr schätzte. So wurde der Grundstein für das Handwerk gelegt.
Die Dokumentationen des Senders N24, in denen regelmäßig die Luftfahrttechnik und die Produktion dargestellt wurden, bestärkten sein Interesse, hier seine Ausbildung absolvieren zu wollen. „Ich finde es immer wieder faszinierend zu sehen, wie mehrere tausend Menschen daran beteiligt sind, ein Flugzeug zu produzieren“, so der 23-Jährige.
Erste Auslandserfahrungen in Toulouse
Im Rahmen seiner Ausbildung konnte Finn Henzel unter anderem am Airbusstandort in Toulouse arbeiten. Hier sollte er weitere Produktionsschritte kennenlernen. In einer A320 musste die Klappe zum Öffnen des Frachttors ausgewechselt werden.
Sie wies leichte Wellen im Lack auf. „Es ging hierbei um die Qualitätssicherung im Mikrometerbereich. So wurde die Klappe kurz vor der Übergabe des Flugzeuges an den Kunden ausgebaut und ersetzt“, sagt Finn Henzel, der langfristig eine Beschäftigung im Bereich Projektmanagement in der Abteilung „Facility-Management“ anstrebt.

Finn Henzel absolvierte die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker bei Airbus und schloss sie als Bundesbester ab. Erste Auslandserfahrungen machte er in Toulouse. Foto: Jan Meier / Bockfilm
„Meine Aufgabe wird es sein, die Projekte zu planen, Kostenvoranschläge einzuholen und mich darum zu kümmern, die geforderten Projekte des Unternehmens so umzusetzen, wie es gewünscht wird“, berichtet der 23-Jährige, der unter anderem dafür verantwortlich sein wird, die jeweiligen Fachfirmen zu beauftragen und sie während des Projekts zu beaufsichtigen. Die Erfahrungen sowohl am hiesigen Standort als auch in Toulouse bieten ihm dafür die entsprechenden Grundlagen.
„Lebe für deine Faszination“
Das handwerkliche Geschick für seine Tätigkeit hat er bewiesen. Jetzt konzentriert sich Finn Henzel auf die theoretischen Inhalte seines Studiengangs in Wilhelmshaven und möchte zukünftig den Master absolvieren. Über seine hohe Einsatzbereitschaft freut sich auch sein Ausbilder Ferdinand Koch, der ihn von Anfang an unterstützte.
Der australische Dokumentarfilmer Steve Irwin löste in Finn Henzel die hohe Motivation aus, seinen Traum zu verfolgen. „Er zeigte immer eine hohe Begeisterung für das, was er tat. Das habe ich von ihm gelernt. Lebe für deine Faszination.“ Und wenn Finn Henzel mal nicht an die Luftfahrt denkt, liest der 23-Jährige, geht wandern oder verbringt die Zeit mit der Familie.