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Prügelei

TErst Bezirksliga-Aufstieg, dann Gewalt-Eklat in Altenwalde

Nach diesen Szenen erhebt der TSV Lamstedt schwere Vorwürfe.

Nach diesen Szenen erhebt der TSV Lamstedt schwere Vorwürfe. Foto: YouTube-Screenshot (CNVRedaktion)

Der TSV Altenwalde feiert den Aufstieg in die Bezirksliga. Doch Tumulte nach dem Spiel gegen den TSV Lamstedt trüben die Freude. Das Sportgericht ist eingeschaltet.

Von Jan Unruh Donnerstag, 08.05.2025, 16:43 Uhr

Altenwalde. Der TSV Altenwalde ist frühzeitig Meister der Fußball-Kreisliga und damit Aufsteiger in die Bezirksliga. Doch die Freude über diesen Erfolg wird getrübt. Die „kleineren Tumulte“ nach dem Spiel gegen den TSV Lamstedt könnten weitreichende Folgen haben. Der TSV Lamstedt erhebt schwere Vorwürfe - der TSV Altenwalde wehrt sich. Nun wird sich das Sportgericht mit den Vorkommnissen am Sonntag auseinandersetzen.

Kurz vor dem Ende der Partie erzielte Lamstedts Leon Diercks das Tor zum 1:1-Endstand. Wenig später pfiff Schiedsrichter Horst Brickwedel ab. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass auch dieser eine Punkt für die Altenwalder zum Aufstieg reichen sollte.

Mit diesem Freistoß von Leon Diercks gleicht Lamstedt in der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand aus. Kurz darauf ist Schluss. Doch danach beginnen die Tumulte auf dem Sportplatz, bei denen es auch zu tätlichen Angriffen kommt.

Mit diesem Freistoß von Leon Diercks gleicht Lamstedt in der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand aus. Kurz darauf ist Schluss. Doch danach beginnen die Tumulte auf dem Sportplatz, bei denen es auch zu tätlichen Angriffen kommt. Foto: May

Provokationen und unschöne Szenen auf dem Platz

Es soll Provokationen von beiden Seiten gegeben haben, dann kam es zu Handgreiflichkeiten. Das belegen mehrere Videoaufnahmen, die der CN/NEZ-Sportredaktion vorliegen. In einem Video ist zu sehen, wie ein Lamstedter Verantwortlicher von mehreren Altenwalder Spielern zu Boden gebracht wurde.

Es gab auch Schlagbewegungen. Unschöne Szenen in Höhe des Mittelkreises. All das passierte im Rücken von Schiedsrichter Horst Brickwedel, der in dem Moment zwei anderen Altenwalder Spielern wegen anderer Tätlichkeiten jeweils die Rote Karte zeigte.

Auch Altenwaldes Trainer Cristiano Da Cruz Cunha war mitten im Geschehen. Er wollte nach eigener Aussage nach dem Schlusspfiff mit seiner Mannschaft auf dem Platz feiern, da kurz zuvor die Nachricht aus der Wingst kam, dass das Unentschieden für den TSV Altenwalde zum Aufstieg reichen würde. Doch daraus wurde erst einmal nichts.

Provokationen auf dem Platz?

Er beteiligte sich an den emotionalen Diskussionen, soll aus Lamstedter Sicht mit provozierenden Gesten vor Trainer Paul Spee aufgebaut haben. Da Cruz Cunha berichtet von einer Backpfeife eines Lamstedter Spielers, die er wiederum einstecken musste.

Das Problem: Da Cruz Cunha hätte zu diesem Zeitpunkt wohl noch gar nicht auf dem Spielfeld sein dürfen. Er war für die Partie gegen Lamstedt gesperrt. Das bestätigte auch der Spielausschussvorsitzende des NFV Kreises Cuxhaven, Reinhard Faust.

Faust hat einen Tag später von den Vorfällen gehört und mittlerweile auch einen schriftlichen Bericht der Lamstedter Verantwortlichen vorliegen. Auch die Videos sind ihm zugespielt worden. Er selbst hat den Fall sofort an das Sportgericht weitergeleitet. Das wird sich in den nächsten Tagen mit der Thematik befassen.

In dem Lamstedter Bericht ist zudem von Drohungen und Flaschenwürfen die Rede. Selbst nach dem Duschen soll es weitere Beleidigungen von Altenwalder Seite gegeben haben. „Zu einem Streit gehören immer zwei Parteien“, sagt Altenwaldes Trainer gegenüber der CN/NEZ-Sportredaktion, als er mit den Vorwürfen konfrontiert wird. Auch der TSV Altenwalde wird sich nun schriftlich äußern müssen und seine Sicht der Dinge wiedergeben.

Altenwalde hat noch nichts vorliegen

Bisher haben die Altenwalder Verantwortlichen noch nichts vorliegen. Den Bericht aus Lamstedt kennen sie laut Fußballabteilungsleiter Jürgen Blohm bislang nicht. Es gab bisher nur einen Hinweis vom Staffelleiter, dass etwas eingegangen sei. „So ein Verhalten des TSV Altenwalde können und werden wir nicht hinnehmen“, heißt es in dem Bericht des Lamstedter Fußballabteilungsleiters Dirk Hamann wörtlich.

Jetzt wird das Kreissportgericht die Vorfälle aufarbeiten müssen. Welche Konsequenzen die Handgreiflichkeiten für die Vereine und die einzelnen Personen haben, ist noch nicht absehbar. Doch losgelöst vom Urteil, wird der schöne Tag einer gewonnenen Meisterschaft für immer mit unschönen Szenen in Erinnerung bleiben, die auf dem Fußballplatz und auch sonst nirgends etwas zu suchen haben.

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