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Europa League in Hamburg: Marseille-Fans legen S-Bahn lahm

Deutsch-Französische Einsatzeinheit.Quelle: Bundespolizei

Deutsch-Französische Einsatzeinheit.Quelle: Bundespolizei Foto: Bundespolizei

Zum Europa-League-Spiel FK Schachtar Donezk - Olympique Marseille in Hamburg begleiten über 100 Polizisten die An- und Abreise der Fans. Unterstützt werden sie von Kollegen aus Frankreich. Doch auch sie können nicht verhindern, dass der S-Bahnverkehr gestört wird.

Von Redaktion Donnerstag, 15.02.2024, 20:06 Uhr

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Hamburg. In Hamburg wurden insgesamt 1800 Fans aus Frankreich erwartet, die zum Spiel in der K.O.-Zwischenrunde der UEFA Europa League im Hamburger Volksparkstadion anreisen wollten. Darunter auch 200 als „Risikopersonen“ eingestufte Fußballfans.

„Insgesamt sind mit dem ÖPNV über die Hamburger S-Bahnhöfe rund 9.000 Personen zum Spielort angereist“, sagt Woldemar Lieder, der Sprecher der Bundespolizei Hamburg. Die Bundespolizei ist mit etwa 100 Einsatzkräften vor Ort, um die An- und Abfahrt der Fans zu überwachen. Zusätzlich war die Deutsch-Französische Einsatzeinheit „Daniel Nivel“ (DFEE) mit insgesamt 13 Kräften im Einsatz.

Fußballfans zünden Pyrotechnik am S-Bahnhof Reeperbahn

Bereits bei der Anreise zum Stadion sorgten die Marseille-Fans für Chaos. Etwa 1000 von ihnen hatten sich nachmittags im Bereich der Reeperbahn und des dortigen S-Bahnhofes getroffen. „Im Zeitraum von 16.40 Uhr bis 17 Uhr wurde mehrfach Pyrotechnik in den Gleisbereich im S-Bahnhof Reeperbahn von den Marseille-Fans geworfen“, berichtet der Polizeisprecher. Die Folge: Rauch im Gleisbereich und auf dem Bahnsteig. Die dadurch ausgelöste Brandmeldeanlage musste durch die angeforderte Feuerwehr zurückgestellt werden. Auch im S-Bahnhof Königstraße löste der Feuermelder aus, da sich der Rauch dorthin ausgebreitet hatte.

Die für die Fans geplante Sonder-S-Bahn konnte aufgrund des Rauchs nur in Schrittgeschwindigkeit in den Bahnhof Reeperbahn fahren. Gegen 17.07 Uhr setzte sich die S-Bahn schließlich mit den rund 1000-Marseille-Fans in Richtung S-Bahnhof Othmarschen in Bewegung. Begleitet wurden sie dabei von rund 60 Polizisten.

Sachbeschädigung und Graffitti

Etwa eine Stunde lang war der Bahnsteig gesperrt, zudem konnte keine S-Bahn an der Reeperbahn halten - der Bahnhof musste erst entlüftet werden, teilt die Bundespolizei mit. Auch die Königstraße konnte von der Bahn nicht angefahren werden.

Damit nicht genug, war der Sonderzug zum Stadion von den Fans beschädigt und beschmiert worden. Ein französischer Tatverdächtiger (28 Jahre) wurde von den Beamten auf frischer Tat ertappt. Nach den bundespolizeilichen Maßnahmen wurde der Mann von der Polizei vor Ort entlassen.

Pyrotechnik während der Nachspielzeit

Am S-Bahnhof Othmarschen wurde in der Nachspielphase vereinzelt Pyrotechnik gezündet.

Nach Spielende wurden rund 250 Marseille-Fans, begleitet von einigen Bundespolizisten, mit einem Sonderzug direkt zum S-Bahnhof Reeperbahn gebracht. Die Landespolizei begleitete zudem 50 St. Pauli-Fans, die mit einer regulären S-Bahn von Othmarschen in Richtung Reeperbahn fuhren. „In der Abreisephase kam es zu keinem besonderen Vorkommnis“, sagt der Polizeisprecher. Durch die Begleitung der Marseille-Fans seien mögliche Konfrontationen gewaltbereiter Personen verhindert worden.

Spätes 2:2 in Hamburg: Donezk droht Europa-League-Aus

Der ukrainische Fußball-Meister Schachtar Donezk muss um das Weiterkommen in der Europa League und damit auch um weitere Gastspiele in Hamburg in dieser Saison bangen. Im Hinspiel der Playoff-Runde reichte es am Donnerstagabend im Volksparkstadion nur zu einem 2:2 (0:0) gegen Olympique Marseille. Trotz eines späten Ausgleichstreffers für Donezk hat der französische Spitzenclub die bessere Ausgangsposition für die zweite Partie am nächsten Donnerstag im eigenen Stadion. (set)

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