Zähl Pixel
Pendleratlas

TPendler aus dem Kreis Stade haben mit die weitesten Arbeitswege

37.039 Beschäftigte oder 42,6 Prozent pendeln aus dem Kreis Stade täglich zur Arbeit.

37.039 Beschäftigte oder 42,6 Prozent pendeln aus dem Kreis Stade täglich zur Arbeit. Foto: dpa

S-Bahn-Ausfälle, Stau im Alten Land und vor dem Elbtunnel: Ein Blick auf die Arbeitswege der Menschen im Landkreis zeigt, warum der Verkehr so bedeutend ist.

Von Redaktion Dienstag, 03.09.2024, 00:05 Uhr

Landkreis/Hamburg. Nach München und Frankfurt ist Hamburg die deutsche Großstadt mit der stärksten Anziehungskraft auf Arbeitskräfte aus dem Umland. Im vergangenen Jahr pendelten 391.900 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Menschen zur Arbeit in die Hansestadt, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn mitteilt. Berlin hat mit 391.200 Beschäftigten aus dem Umland etwas weniger Einpendler.

Nach dem Corona-Jahr 2022 und mit der Zunahme der Erwerbstätigen ist die Zahl der Pendler im Jahr 2023 deutschlandweit um 140.000 gestiegen. Den größten Anstieg der Einpendler gab es in Hamburg mit plus 13.200. In München (10.900), Berlin (8.800) und Düsseldorf (8.300) wuchs die Zahl der Pendler weniger stark.

So viele Pendler gibt es im Landkreis Stade

In der Region Stade wohnen mit Stand vom Juni 2023 laut Arbeitsagentur 86.955 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

  • Von ihnen pendeln 37.039 oder 42,6 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendler).
  • Von diesen Arbeitnehmern müssen 22.500 täglich nach Hamburg, knapp 3000 Menschen aus dem Kreis Stade arbeiten im benachbarten Kreis Harburg.
  • Gleichzeitig pendeln 14.952 Beschäftigte, die in einem anderen Kreis wohnen, in den Landkreis Stade (Einpendler).
  • Ihren Arbeitsort in der Region Stade haben 64.868 Beschäftigte, von ihnen sind 23,0 Prozent Einpendler.

Arbeitswege im Umland doppelt so weit wie in Hamburg

Der durchschnittliche einfache Arbeitsweg blieb bundesweit mit 17,2 Kilometern gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Wege zur Arbeit sind für Hamburger meist kürzer als für Beschäftigte im Umland. Die Hamburger fuhren 2023 im Schnitt 11,7 Kilometer zum Arbeitsort. In den Umlandkreisen waren die Arbeitswege im Schnitt deutlich weiter.

  • Im Landkreis Stade betrug die durchschnittliche Pendlerdistanz 23,3 Kilometer, im Landkreis Harburg gar 25,3 Kilometer.
  • Damit zählen die Arbeitswege der Pendler im Kreis Stade zu den durchschnittlich weitesten in Niedersachsen und auch bundesweit - übertroffen rund um Hamburg nur noch von Cuxhaven (26,0), Harburg, Lüchow-Danneberg (25,1), Uelzen (24,8), Rotenburg (24,1), Heidekreis (23,9) und Lüneburg (23,5).

Bundesweit pendeln rund 20,5 Millionen Menschen zwischen Wohn- und Arbeitsort. Für 7,1 Millionen Erwerbstätige beträgt die Entfernung von zu Hause zur Arbeit sogar mehr als 30 Kilometer. Ob sie diese Strecke täglich fahren müssen oder ob sie viel im Homeoffice arbeiten, geht aus der Auswertung allerdings nicht hervor.

Nadelöhr Elbtunnel: Wenn es sich am Morgen nicht staut, dann meist auf der Rückfahrt von Hamburg am Nachmittag.

Nadelöhr Elbtunnel: Wenn es sich am Morgen nicht staut, dann meist auf der Rückfahrt von Hamburg am Nachmittag. Foto: Marcus Brandt/dpa

„Die Sogkraft der Arbeitsmarktzentren wie München, Hamburg und Berlin ist ungebrochen, die Zahl der Pendlerinnen und Pendler nahm hier auch im letzten Jahr noch einmal leicht zu“, sagt BBSR-Experte Thomas Pütz. „Staus und Pendlerstress gehören für Beschäftigte aus dem Umland zum Alltag. Das Homeoffice hilft, Verkehr zu reduzieren und negative Auswirkungen auf Klima, Umwelt und die Gesundheit der Beschäftigten zu verringern. Entscheidend ist darüber hinaus eine gute Anbindung der Umlandkommunen an den öffentlichen Nahverkehr, eine verlässliche Taktung von Bussen und Bahnen und der Ausbau von Kapazitäten“, betont Pütz. (dpa/tip)

Weitere Artikel