TFrust beim Buxtehuder SV – „Können uns in den Arsch beißen“

BSV-Handballerin Jolina Huhnstock ärgerte sich über die Niederlage gegen die TuS Metzingen. Foto: Jan Iso Jürgens
Der Buxtehuder SV wirft gegen die TuS Metzingen so viele Tore wie noch nie in dieser Saison. Doch das reicht nicht, denn die Mannschaft kämpft mit einem altbekannten Problem.
Buxtehude. Vor dem Spiel stand Dirk Leun gut gelaunt vor der Kamera und berichtete, dass die rund 700 Kilometer lange Hinfahrt „völlig problemlos“ verlaufen sei. Es sei sonnig und ein bisschen kalt gewesen, sagte der BSV-Trainer lächelnd gegenüber sportdeutschland.tv.
Doch die Stimmung trübte sich jäh, als seine Mannschaft nach einer starken Anfangsphase die Kontrolle verlor. „Wir sind zu passiv, machen keinen Druck. Das ist Albi, was wir hier machen“, beklagte Leun lautstark während einer Auszeit in der ersten Hälfte.
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„Ich war stinksauer, weil wir das Spiel in dieser Phase weggeschenkt haben“, erklärte er später. Seinen Spielerinnen ging es ähnlich. Wie zuletzt bei der Niederlage gegen Dortmund zeigte der Buxtehuder SV zwar Comeback-Qualitäten, konnte das Spiel aber aufgrund der vielen Fehler nicht mehr drehen. Mit 35:38 unterlag der BSV und bleibt damit seit 2012 ohne Sieg in Metzingen.
Drucklose Angriffe und viele technische Fehler
„Wir können uns alle in den Arsch beißen, dass wir das heute nicht gemacht haben“, sagte Kreisläuferin Jolina Huhnstock, die mit acht Würfen und acht Toren zu den stabilsten Spielerinnen zählte. Besonders bitter: Der BSV warf in Metzingen so viele Tore wie noch nie in dieser Bundesligasaison.
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Dass Fehler gerade in Metzingen gnadenlos bestraft werden, wusste man beim BSV. Die Mannschaft in den pinken Trikots ist bekannt dafür, ihre Gegner in eigener Halle gerne zu überrennen - und Buxtehude tat am Samstag viel dafür.
Durch technische Fehler und drucklose Angriffe schenkte der BSV immer wieder den Ball her, Metzingen um die blitzschnelle Rechtsaußen Sabrina Tröster (12 Würfe, 11 Tore) nahm diese Kontereinladungen dankend an.
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Trotz aller Kritik hatte der BSV, der auf Mie Elen Rakstad (Erkältung) und Maja Schönefeld (Knieprobleme) verzichten musste, auch starke Phasen. Zum Beispiel zu Beginn, als man mit Tempo zu einfachen Toren kam und noch in Führung lag, oder in der zweiten Halbzeit, als man trotz acht Toren Rückstand noch auf vier herankam.
Jetzt kommt ein direkter Konkurrent nach Buxtehude
„Ich bin ganz zufrieden, dass wir uns trotz der vielen Fehler nicht aufgegeben haben“, sagte Leun, eine wichtige Erkenntnis, denn im Kampf um die Play-offs könne jedes Tor entscheidend sein.
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Dennoch wollen die Buxtehuder nun daran arbeiten, die Fehlerquote und damit die Schwankungen im Spiel zu minimieren. Aber wie soll das gehen? „Ich kann nicht in die Köpfe der Spielerinnen schauen. Aber wir müssen als Kollektiv mit einer anderen Konzentration ins Spiel gehen.“
Die nächste Gelegenheit dazu hat der BSV am Samstag. Dann kommt mit Neckarsulm ein direkter Konkurrent im Kampf um die Play-offs in die Halle Nord.
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Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:4 (6.), 10:11 (17.), 13:17 (24.), 14:20 (Halbzeit), 19:25 (37.), 24:30 (45.), 28:34 (51.), 35:38 (Endstand)
BSV: Kuske (5 Paraden), Fasold (3 Paraden); Kroepel, Nielsen 3, Heider 1, Hampel 3, Dölle 8, Kähr 2, Reiche 2, Kretschmann 4, Hartstock 1, von Prittwitz 3, Ternede, Huhnstock 8
TuS: Weiss (11 Paraden), Schupbach (2 Paraden); Kalmbach 6/4, van Vliet, Stumpf, Tröster 11, Klein 4, Franz 2, Goldammer, Johansson 1, Scheib 4, Erlingsdóttir 4, Oßwald 3, Hübner 1, Behnke 2
Siebenmeter: BSV 0/1 (Nielsen 0/1) - TuS 4/4 (Kalmbach 4/4)
Zeitstrafen: BSV 2 (Kähr 1, Huhnstock 1) - TuS 2 (Hübner 1, Behnke 1)
Zuschauer: 1050
Schiedsrichter: Markus Kauth und Andre Kolb
Nächstes Spiel: BSV - Neckarsulm (Sa., 25. Januar, 16 Uhr)