TFünf Neuzugänge und neuer Modus: So geht der BSV in die Saison 2024/25

Dirk Leun geht mit dem BSV in seine 17. Saison und muss fünf Neuzugänge integrieren. Foto: Jan Iso Jürgens
Der Buxtehuder SV wird in dieser Saison Achter oder Neunter - und hat damit weder mit Europa noch mit dem Abstiegskampf etwas zu tun. In der kommenden Saison dürfte es aber auch in dieser Tabellenregion spannender zugehen.
Buxtehude. Seit 16 Jahren trainiert Dirk Leun den BSV. „Und noch nie habe ich das Saisonende herbeigesehnt“, sagt er. „Aber in diesem Jahr ist es schon seit drei Wochen der Fall.“ Hinter dem BSV liegt keine einfache Saison: Personalsorgen, Auswärtsschwäche und Platz neun im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Nach dem Spiel am Samstag in Dortmund kann Leun die Saison endlich abhaken - und den Blick auf eine besondere Spielzeit 2024/25 richten.
Wobei die Planungen dafür schon längst begonnen haben. „Spätestens Mitte Dezember oder Anfang Januar mache ich mir die ersten Gedanken über die Vorbereitung“, sagt Leun. So müssen zum Beispiel das Trainingslager rechtzeitig gebucht und die Testspiele organisiert werden. Das braucht einen gewissen Vorlauf.
Testspiele in Südschweden geplant
Wie vor der Corona-Pandemie fährt der BSV wieder für ein paar Tage nach Dänemark. „Wir waren jetzt zwei Jahre in Bensheim im Trainingslager und hatten immer die gleichen Gegner“, sagt Leun. Zum Ende der Vorbereitung sind auch Testspiele im südschwedischen Höör geplant. Damit will Leun neue Reize setzen. Für Spitzenteams wie Bietigheim oder den Thüringer HC ist die Vorbereitung im Ausland selbstverständlich.
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Zudem gilt es, fünf Neuzugänge in die Mannschaft zu integrieren. „Dadurch wird es einige Umstellungen geben“, so Leun. Das wird sich vor allem im Mittelblock bemerkbar machen, wo dem BSV die Tschechin Magda Kasparkova fehlen wird, die in ihre Heimat zurückkehrt. Leun kann sich vorstellen, die bisherige Halbverteidigerin Charlotte Kähr verstärkt im Mittelblock einzusetzen.
Kleine Spielerinnen mit Zug in die Tiefe
Und vorne? Im Angriff will der BSV wieder torgefährlicher werden. „Danach habe ich auch die Neuzugänge ausgesucht“, sagt Leun. Mit Anika Hampel und Isa Ternede - beide nur 1,68 Meter groß - hat der BSV zwar keine physisch starken Rückraumspielerinnen verpflichtet, dafür aber zwei kleine und schnelle Spielerinnen, die wie die scheidende Spielmacherin Sinah Hagen (ebenfalls 1,68 Meter) Zug in die Tiefe entwickeln sollen.
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Ein Auftritt wie am Samstag gegen Halle, als der BSV in der Anfangsphase reihenweise Chancen vergab (Leun: „Eine Vollkatastrophe“), soll sich so schnell nicht wiederholen.
Doch wie lange wird es dauern, bis sich die Mannschaft gefunden hat? „Ich hoffe, dass wir uns relativ schnell einspielen und die Abwehr funktioniert. Aber ich denke, dass wir durch die Play-offs Zeit gewinnen und der Druck nicht ganz so groß ist“, sagt Leun.
Play-offs ab kommender Saison
Nach der Reduzierung der Bundesliga von 14 auf 12 Mannschaften wird es ab der kommenden Saison einen neuen Modus geben. Nach einer Runde mit Hin- und Rückspielen ermitteln die ersten acht Mannschaften in den Play-offs den Meister; die letzten vier spielen in den Play-downs um den Abstieg. „Wir wollen in die Play-offs, aber das wird hart genug“, so Leun.
Der Trainer hat in seiner Anfangszeit in Buxtehude bereits Play-offs gespielt und kann mit dem Modus leben. Aber ist er auch gerecht? „Für die sportliche Bewertung einer ganzen Saison ist der Modus schlecht“, sagt Leun. „Was zählt, ist die Leistung am Tag X.“ Meister wird nicht unbedingt die Mannschaft, die das ganze Jahr über am konstantesten gespielt hat.
Gleichzeitig verspricht der Modus mehr Spannung. Sollte der BSV Neunter werden, müsste er in den Play-downs um den Klassenerhalt kämpfen. Als Achter hätte er dagegen noch Chancen auf die Meisterschaft.