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S3 im Pendelbetrieb

T20-stündiger Bahn-Streik hat begonnen – So sieht der Notfall-Fahrplan aus

Reisende sind zu Streikbeginn am Hauptbahnhof unterwegs. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG aufgerufen.

Reisende sind zu Streikbeginn am Hauptbahnhof unterwegs. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG aufgerufen. Foto: Bodo Marks/dpa

Wegen des bundesweiten Lokführer-Warnstreiks hat die Hamburger S-Bahn aktuell den Betrieb weitgehend eingestellt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Redaktion Mittwoch, 15.11.2023, 22:00 Uhr

Landkreis. Am Hauptbahnhof fuhren nach 22.00 Uhr laut Fahrplanauskunft nur noch vereinzelt Züge der Linie S31 Richtung Pinneberg. Die Fahrplan-App des Hamburger Verkehrsverbunds zeigte für die Zeit nach 23.00 Uhr nur noch Verbindungen mit Bussen und U-Bahnen an. Die Hamburger Hochbahn ist nicht von dem 20-stündigen Warnstreik betroffen.

Schon zwei Stunden zuvor war es im S-Bahn-Verkehr zu Einschränkungen gekommen. Einzelne Verbindungen auf der Linie S1 von Poppenbüttel nach Wedel fielen laut S-Bahn-Hamburg.de bereits kurz nach 20.00 Uhr aus. Auch auf der Linie S21 von Aumühle zur Elbgaustraße wurden Züge gestrichen, ebenso auf der S31 aus Richtung Neugraben.

Am Donnerstag werde die S-Bahn versuchen, nach einem Notfahrplan zu fahren. Auch nach dem Ende des Warnstreiks am Donnerstag um 18 Uhr werde es noch Zugausfälle geben. Auch im Fern- und Regionalverkehr müsse das Angebot stark eingeschränkt werden. Für den Fernverkehr ist ebenfalls ein Notfahrplan vorgesehen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn verhandeln seit vergangenem Donnerstag über einen neuen Tarifvertrag. Kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstag hat die GDL überraschend zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die Arbeit niederlegen sollen unter anderen Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattbeschäftigte und Fahrdienstleiter.

Streik: S-Bahn auf Linie S3 soll am Donnerstag im Pendelbetrieb fahren

  • Gemäß der Ankündigung des Notfallfahrplans pendeln am Donnerstag auf der Stader S-Bahnlinie S3 die Bahnen zwischen Pinneberg und Neugraben sowie zwischen Neugraben und Stade.
  • Auf der Linie S1 sollen Züge zwischen Wedel und Blankenese sowie Blankenese und Poppenbüttel im Pendelbetrieb verkehren. Auch zwischen Ohlsdorf und Airport sollen Bahnen fahren.
  • Die S21 verkehrt zwischen Aumühle und Altona. Allerdings fahren die Züge nicht im gewohnten Takt.

„Aufgrund der noch unklaren Situation werden die Fahrzeiten in den Auskunftsmedien (DB & hvv) nur kurzfristig abrufbar sein“, teilte die Deutsche Bahn mit. Eine Bahnsprecherin riet, möglichst im Homeoffice zu arbeiten.

Die Hamburger Hochbahn will einige U-Bahn- und Buslinien verstärken. „Wir können das sicherlich nicht auffangen, auch nicht ansatzweise, aber wir werden - im Rahmen unserer Möglichkeiten - gezielt Maßnahmen ergreifen“, sagte Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum. Auf der Linie U4 sollen zwischen Rauhes Haus und Elbbrücken den ganzen Tag Langzüge fahren. Auf der U3 werden Verstärkerzüge eingesetzt.

  • Die Buslinie 13 (Kirchdorf-Süd - S-Bahn Veddel) wird bis zu den Elbbrücken verlängert, nach Möglichkeit im Fünf-Minuten-Takt.

Streiktag: Start Unterlebe will pro Stunde von und nach Stade verkehren

Auch im Regionalverkehr will die Bahn ein Mindestfahrplanangebot aufrechterhalten. Start Unterelbe hat den Fahrplan für den Regionalzug RE5 zwischen Cuxhaven und Hamburg-Harburg angepasst. „Wir versuchen ein Mindestfahrplanangebot aufrechtzuerhalten. Trotzdem können wir in dieser Situation nicht garantieren, dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen.“, teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Doch auch der Mindestfahrplan könne durch weitere Streikmaßnahmen, zum Beispiel auf einem Stellwerk, eingeschränkt werden. Start Unterelbe rät Fahrgästen deshalb, geplante Reisen wenn möglich zu verschieben.

Am Mittwochabend wird nach Angaben des Verkehrsunternehmens der RE5 voraussichtlich um 19.09 Uhr sowie um 21.09 Uhr von Cuxhaven in Richtung Hamburg-Harburg starten. In Harburg fährt der RE5 um 20.24 Uhr und um 23.24 Uhr in Richtung Cuxhaven los. Um 21.24 Uhr soll in Harburg ein weiterer Zug starten, dieser fährt jedoch nur bis Stade.

Am Donnerstag (16. November) wird der erste RE5 von Cuxhaven über Stade in Richtung Harburg voraussichtlich um 4.30 Uhr losfahren. Weitere Züge starten um

  • 6.09 Uhr, 6.50 Uhr, 9.09 Uhr, 11.09 Uhr, 12.09 Uhr, 13.09 Uhr, 15.09 Uhr, 17.09 Uhr, 18.09 Uhr, 19.09 Uhr, 20.09 Uhr und 21.09 Uhr.

Die Fahrt des RE5 um 22.37 Uhr endet in Stade.

Auch die Regionalzüge sind vom Streik betroffen. Start Unterelbe hat sich mit einem eingeschränkten Fahrplan für den RE5 darauf eingestellt.

Auch die Regionalzüge sind vom Streik betroffen. Start Unterelbe hat sich mit einem eingeschränkten Fahrplan für den RE5 darauf eingestellt. Foto: Ahrens

Von Stade aus fährt der erste Zug in Richtung Cuxhaven um 5.53 Uhr. In Harburg startet der erste RE5 Richtung Küste um 6.24 Uhr. Weitere Züge folgen um 8.24 Uhr, 9.24 Uhr, 11.24 Uhr, 13.24 Uhr, 14.24 Uhr, 15.24 Uhr, 17.24 Uhr, 19.24 Uhr, 20.24 Uhr, 21.24 Uhr, 22.24 Uhr und 23.24 Uhr.

Weniger Einschränkungen im Regionalverkehr?

Die Nordwestbahn, die unter anderem die Regio-S-Bahn in Bremen betreibt, rechnet mit „massiven Einschränkungen in allen Netzen der Nordwestbahn“. Es solle ein Ersatzverkehr mit Bussen organisiert werden.

Die Betreibergesellschaften Enno, Erixx und Metronom teilten mit, dass der Warnstreik keine Auswirkungen auf ihre Züge habe. Es sei geplant, dass unter anderem die Züge der Linien RE2, RE3 von Uelzen nach Göttingen und Hamburg, der RE4 zwischen Hamburg und Bremen, der RE30 zwischen Hannover und Wolfsburg sowie die RB42 von Braunschweig in den Harz fahren. „Nicht auszuschließen ist jedoch, dass es aufgrund von eventuellen Warnstreikaktivitäten in den Stellwerken der Deutschen Bahn zu Zugausfällen oder Verspätungen kommt“, hieß es von Metronom am Mittwoch. Zudem sei in den noch fahrenden Zügen mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen zu rechnen.

Schon am Mittwoch standen zahlreiche Bahnreisende in den DB-Reisezentren an.

Schon am Mittwoch standen zahlreiche Bahnreisende in den DB-Reisezentren an. Foto: Oliver Berg/dpa

Betroffene Linien laut DB-Auskunft in Niedersachsen:

  • RE1 (Norddeich/Mole – Bremen Hbf – Hannover Hbf): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Norddeich um 16.39 Uhr nach Hannover und ab Bremen Hbf um 18.39 Uhr nach Norddeich Mole.
  • RE8 (Bremerhaven-Lehe – Hannover Hbf): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Hannover Hbf um 18.20 Uhr und ab Bremerhaven-Lehe um 19.23 Uhr.
  • RE9 (Osnabrück Hbf – (Bremen Hbf) – Bremerhaven-Lehe): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Bremen Hbf um 20.07 Uhr und Osnabrück Hbf um 20.29 Uhr.
  • RB40 (Braunschweig Hbf – Helmstedt): Derzeit liegen noch keine Informationen zu den Auswirkungen vor.
  • RB44 und RB48 (Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Braunschweig um 20.19 Uhr und ab Slzg-Lebenstedt um 20.49 Uhr.
  • RB45 (Braunschweig Hbf – Schöppenstedt): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Braunschweig um 20.57 Uhr und ab Schöppenstedt um 20.34 Uhr.
  • RB80/81 (Göttingen/Bodenfelde – Nordhausen): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Göttingen um 19.49 Uhr und ab Herzberg um 19.26 Uhr. Ab Bodenfelde um 18.04 Uhr und ab Nordhausen um 17.39 Uhr.
  • RB82 (Göttingen – Kreiensen – Bad Harzburg): vsl. letzte durchfahrende Züge ab Bad Harzburg um 20.22 Uhr und ab Kreiensen um 19.24 Uhr.
  • RB86 (Einbeck Mitte – Göttingen): Derzeit liegen noch keine Informationen zu den Auswirkungen vor.
  • RB37 (Bremen – Soltau – Uelzen), RB38 (Hannover – Soltau – Buchholz – (Hamburg-Harburg), RB77 (Bünde – Hameln – Hildesheim), RB79 (Hildesheim – Bodenburg): Die Züge fallen jeweils aus. Es wird versucht ein Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten.
Zahlreiche Zugausfälle sind auf einer Anzeigetafel kurz vor Streikbeginn am Hauptbahnhof zu sehen.

Zahlreiche Zugausfälle sind auf einer Anzeigetafel kurz vor Streikbeginn am Hauptbahnhof zu sehen. Foto: Bodo Marks/dpa

GDL streikt – Weniger als jeder fünfte Fernzug im Einsatz

Im Fernverkehr rechnet die Bahn mit einem Ausfall von mehr als 80 Prozent aller Fahrten. Es sei allerdings gelungen, einen Notfahrplan aufzustellen, sagte Bahnsprecher Achim Stauß. Die digitalen Fahrpläne sollten auf dem endgültigen Stand sein. Es würden vor allem lange Züge eingesetzt, um möglichst viele Plätze anbieten zu können.

Der Bahn zufolge kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass es auch bei anderen Unternehmen zu Einschränkungen kommt. Die Fahrdienstleiter der Bahn koordinieren den bundesweiten Bahnverkehr auf dem Schienennetz. Fehlen sie, können Züge aller Anbieter nicht fahren. Allerdings sind nicht viele Fahrdienstleiter in der GDL organisiert.

Der Sprecher nannte den Warnstreik „eine Zumutung für unsere Fahrgäste“. Bahn und GDL hatten in der ersten Verhandlungsrunde am Donnerstag vor einer Woche weitere Gesprächstermine vereinbart. Bereits in dieser Woche, am Donnerstag und Freitag, sollte weiterverhandelt werden. „Doch offenbar haben die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL falsch verstanden, vielleicht sogar als Schwäche ausgelegt“, kritisierte die Gewerkschaft.

Die Bahn hatte der Gewerkschaft bei den ersten Gesprächen ein Angebot unterbreitet, das die Kernforderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohn nicht aufgriff. „Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum“, hieß es von GDL-Chef Claus Weselsky.

Unternehmensverbände fordern Absage des Warnstreiks bei der Bahn

Die Unternehmen im Norden fordern eine Absage des Warnstreiks. Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord), Michael Thomas Fröhlich, verlangte von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zu verhandeln, ohne zu streiken. „Es kann nicht sein, dass zu einem so frühen Zeitpunkt entgegen jeder Gepflogenheit eine Drohkulisse aufgebaut wird.“

Wenn dies jetzt bereits so beginne, müsse man sich fragen, wo dieser Tarifkonflikt enden solle. „Wir hoffen und appellieren, nicht erneut Kunden und Beschäftigte zu instrumentalisieren, um eine eigene Tarifpolitik durchsetzen zu wollen, für die jedenfalls bei uns die Akzeptanz bereits zu schwinden droht“, sagte Fröhlich.

"Bitte nicht einsteigen" steht an einem Zug der Eisenbahngesellschaft Metronom im Hauptbahnhof.

"Bitte nicht einsteigen" steht an einem Zug der Eisenbahngesellschaft Metronom im Hauptbahnhof. Foto: Bodo Marks/dpa

Streik: Muss ich trotzdem zur Arbeit?

Wenn das Bahnpersonal streikt und deshalb der Regional- und Fernverkehr weitgehend stillstehen, müssen Arbeitnehmer dennoch pünktlich beim Job erscheinen. „Das sogenannte Wegerisiko trägt immer der Arbeitnehmer, ob Streik oder nicht“, sagt Rechtsanwältin Nathalie Oberthür. Denn bei einem Streik handelt es sich nicht um ein unvorhergesehenes Ereignis. In der Regel wird er rechtzeitig, also etwa am Vortag oder sogar noch früher, angekündigt. Das ist auch dieses Mal der Fall.

Andere öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, kurze Wege - in der Stadt ist das Ausweichen in der Regel leichter als auf dem Land. Rechtlich tut das aber nichts zur Sache. „Zur Not müssen Arbeitnehmer auf eigene Kosten ein Taxi nehmen, auch das ist zumutbar“, sagt Oberthür.

Und wie sieht es mit Homeoffice aus? Ist Homeoffice sowieso schon Praxis im Arbeitsalltag, hat der Arbeitnehmer gute Chancen, dieses auch für den Streiktag gestattet zu bekommen. Im Rahmen seiner Fürsorgepflicht dürfte der Arbeitgeber in diesem Ausnahmefall verpflichtet sein, die Arbeitsleistung zu Hause zu ermöglichen. Rechtsprechung hierzu gibt es allerdings bislang noch nicht.

Wohl wegen Bahnstreiks: 84 Prozent mehr Mietwagenbuchungen

Zahlreiche Reisende wollen auf Busse oder Mietwagen umsteigen. „Wir sehen durch den angekündigten Streik sowohl bei FlixBus als auch bei FlixTrain eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Tickets“, sagte ein Sprecher der Fernbus- und Bahnplattform Flix in München der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben aber genug Kapazitäten, so dass DB-Reisende auch kurzfristig noch auf unsere Angebote umsteigen können.“ Bei Bedarf würden zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt, berichtete der Sprecher. „FlixTrain ist vom Streik nicht betroffen und verkehrt wie gewohnt.“

In Deutschland sind zudem 84 Prozent mehr Mietwagen für Mittwoch und Donnerstag gebucht worden als in der Vorwoche - wohl als Folge des angekündigten Warnstreiks bei der Bahn. „Wir erleben aktuell eine hohe Nachfrage bei Europcar“, teilte Tobias Zisik, Geschäftsführer der Europcar Mobility Group in Deutschland, auf Anfrage in Hamburg mit. „Da parallel im Norden und Westen große Messen stattfinden, sind insbesondere dort die Verfügbarkeiten knapp.“

Auch die Preise sind im Vergleich zur Vorwoche im bundesweiten Durchschnitt um 23 Prozent angestiegen. Am stärksten gestiegen sind sie in Köln (56 Prozent) und Leipzig (53 Prozent).

GDL-Warnstreik: Diese Rechte haben Bahnreisende

Fahrgäste sind aufgerufen, sich vor Fahrtantritt darüber zu informieren, ob ihre Verbindungen stattfinden. Die Bahn teilte mit, dass Sitzplatzreservierungen kostenfrei storniert werden können und die Zugbindung aufgehoben ist. Reisende mit einem Fahrschein für den 15. oder 16. November dürften ihre Reisen auf einen anderen Tag verschieben.

Welche Rechte haben Betroffene? Ein Überblick:

  • Zug fährt nicht:

Fährt der Zug nicht oder wird absehbar mindestens 60 Minuten verspätet am Ziel sein, kann man den Ticketpreis zurückverlangen. Man hat aber auch die Möglichkeit, die Reise zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen, wobei man stets auch eine andere, vergleichbare Verbindung zum Zielort wählen kann.

Das hält auch die DB auf Ihrer Infoseite zu den Sonderkulanz-Regelungen fest. Generell sollten betroffene Reisende sich die aktuellen Infos des Unternehmens in solchen Fällen durchlesen. Wer etwa am Mittwochabend reisen wollte, hatte diesmal zum Beispiel die Möglichkeit, die Reise vorzuverlegen – und mit einem früheren Zug zu fahren. Das ist tatsächlich Kulanz der Bahn und in den gesetzlichen Fahrgastrechten so nicht festgehalten.

Das gilt auch für das Angebot der DB, dass Tickets für Mittwoch und Donnerstag zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden können - und zwar unabhängig davon, ob die konkrete, eigene Verbindung am Ende tatsächlich durch den Warnstreik betroffen ist oder nicht.

  • Zug fährt nicht mehr weiter:

Wer unterwegs strandet, hat Anspruch auf Mahlzeiten und Erfrischungen in einem angemessenen Verhältnis zur Wartezeit bei Verspätungen von mehr als einer Stunde oder Zugausfällen.

Ist klar, dass es an einem Tag nicht mehr weitergeht, muss das Bahnunternehmen für eine Unterbringung in einem Hotel oder in einer „anderweitigen Unterkunft“ (laut EU-Regeln) sorgen und den Transfer dorthin organisieren.

Wer auf eigene Faust ein Hotelzimmer bucht, sollte sich vorher von der Bahn bestätigen lassen, dass keine Weiterfahrt möglich ist und sie nicht mit einer Unterkunft helfen kann.

Eine gute Übersicht über Bahngastrechte, beispielsweise auch zur selbst organisierten Weiterreise in bestimmten Fällen und zu Rechten im Regionalverkehr, bietet die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) auf ihrer Website „soep-online.de“ an.

  • Entschädigung bei Verspätung:

Die gibt es auch bei Warnstreiks. Kommt der Zug mehr als eine Stunde zu spät am Ziel an, kann man 25 Prozent des Fahrpreises verlangen, bei mehr als zwei Stunden sind es 50 Prozent.

Wichtig: Droht man durch einen Zugausfall einen gebuchten Flug zu verpassen, haftet die Bahn nicht für mögliche Kosten.

Eine Hintertür bietet sich nach Angaben der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg für Reisende, die sogenannte „Rail&Fly“-Tickets über die Airline gebucht haben. Dann sei die Fahrt zum Airport Teil der Flugbuchung und die Airline müsse für Ersatzbeförderung sorgen. (set/tip/dpa)

Reisende sind zu Streikbeginn am Hauptbahnhof unterwegs. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG aufgerufen.

Reisende sind zu Streikbeginn am Hauptbahnhof unterwegs. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG aufgerufen. Foto: Bodo Marks/dpa

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