TGroße Personal-Rochade bei Airbus: Diese Spitzenmanager haben jetzt das Sagen

Ein Airbus A320 Neo im Hangar. Bei Airbus fand eine im Konzern nicht unübliche Personal-Rochade statt. Foto: Soeren Stache/dpa
Ein neuer Chef für die wichtige A320-Produktion: Das ist ein Ergebnis einer großen Personalrochade im deutschen Airbus-Management. Die größten Gewinner und Verlierer.
Finkenwerder. Der große Gewinner der Rochade ist Sebastian Peters, der ab 1. April den Vorsitz der Geschäftsführung der Airbus Operations GmbH sowie die Steuerung der gesamten Produktion der A320-Familie und zusätzlich die Verantwortung für die weltweiten Endmontagelinien im A320-Programm übernimmt - neben Toulouse und Finkenwerder auch Tianjin (China) und Mobile (USA). Der 47-Jährige kommt ursprünglich aus der Bosch-Siemens-Gruppe.
Seine bisherigen Aufgaben bei Premium Aerotec übernimmt zusätzlich André Walter. Der ehemalige Bremer Werkleiter ist und bleibt der starke Mann in der zivilen Airbus-Produktion. Als CEO der Airbus Aerostructures GmbH und damit auch Verantwortlicher Manager für die Werke in Stade und Nordenham, wird er bei der Tochterfirma Premium Aerotec die Geschäfte sowie einstweilen auch die operative Leitung übernehmen.

André Walter, Geschäftsführer der Airbus Aerostructures GmbH. Foto: Marcus Brandt/dpa
Management-Wechsel bei Airbus - Mehr Frauen-Power
Nicht glücklich verlief der Management-Wechsel für Gerd Weber, der als Vorgänger von Gerd Peters seit 2019 die A320-Endmontagelinien und zusätzlich seit drei Jahren die A320-Programmleitung verantwortete. Darüber hinaus war er zwei Jahre Vorsitzender der Geschäftsführung der Airbus Operations GmbH. Gerd Weber übernimmt künftig die Programmleitung des Militärfliegers A400M bei Airbus Defence and Space, was nicht als Aufstieg zu interpretieren ist.
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Das gilt nicht für Melanie Bergmann, eine erfahrene Personal-Managerin, die derzeit in Toulouse wirkt und ab sofort die Personalleitung für die Zivilflugzeugsparte in Deutschland übernimmt. Kraft Amtes ist die 46-Jährige damit auch Mitglied der Geschäftsführung der Airbus Operations GmbH, die zweite Frau neben der Entwicklungs-Chefin Nicole Dreyer-Langlet.
Melanie Bergmann folgt auf Marco Wagner, der nach neun Jahren als Arbeitsdirektor in Deutschland aufgestiegen ist und künftig von Toulouse aus die internationale Personalleitung aller Operations-Bereiche der Zivilflugzeugsparte vom Einkauf über die Produktion bis zur Endmontage verantworten wird.
Airbus: Deutscher steigt im Gesamtkonzern an zweite Stelle
Die Personal-Rochaden gehören bei Airbus zur geübten Praxis im Top-Management. Einerseits um Stärken und Schwächen zu kompensieren, aber auch, um an der Spitze immer wieder neue Impulse zu setzen.
Im Zuge dieser Umstrukturierungen stieg im Herbst vergangenen Jahres der deutsche Vertriebschef Christian Scherer (61) als Chef des zivilen Flugzeugbaus und damit zum zweiten Spitzenmanager des Konzerns hinter Konzernchef Guillaume Faury auf. (mkr)