TGrünendeicher Künstlerin zeigt neues Projekt im Horneburger Schloss

Wände, Zwischendecken und Fundament: Britta Brüning will mit ihrer Installation Menschen in dem Raum um sie herum bringen. Foto: Buchmann
Britta Brüning hat mit der Malerei abgeschlossen. Ihr neuestes Projekt entstand vollständig am Computer - und setzt auf eine besondere Art der Kommunikation.
Horneburg. Zum Jahresende verwandelt Künstlerin Britta Brüning das Horneburger Schloss in ein räumliches Kunstprojekt. In „Welcome to the Area III - Beifang aus dem Nullpunktfeld“ können Besucher am Samstag, 14. Dezember, um 19 Uhr sogar selbst Teil der Kunst werden.
Für die Rauminstallation setzt Britta Brüning auf eine Mischung aus Film und Grafik. Hierfür hat die Grünendeicherin über Monate hinweg an ihrem Rechner gearbeitet, wo sie schwarz-weiße Formen und Strukturen übereinander laufen ließ. Hierbei sei sie intuitiv vorgegangen. „Was ich zeige, ist eine Momentaufnahme, die es vorher so nicht gab und danach auch nicht wieder geben wird“, sagt Brüning.
Ihr Projekt im Horneburger Schloss sei das dritte in dieser Form. Britta Brüning ist schon lange in der regionalen Kunstszene aktiv, früher widmete sie sich der Malerei.
Raum für Dialoge und Disharmonie
Was die Besucher an den beiden Ausstellungstagen im Dezember erleben, wolle die Künstlerin nicht beeinflussen. „Das Projekt soll für sich sprechen, ich bringe weder ein vorgegebenes Thema noch etwas Persönliches von mir mit ein“, sagt Britta Brüning. Vielmehr wolle sie eine dialogische Geschichte anstoßen, die Besucher miteinander und mit dem Raum ins Gespräch bringen.
Kunstausstellung
T Horneburger Schloss öffnet seine Tore erstmals für Kunstfreunde
Brüning setzt hierbei ausschließlich auf das Visuelle, Musik oder Ton spielen in der Installation keine Rolle. „So hat jeder die Möglichkeit, einfach die Augen zu schließen, wenn es zu viele Eindrücke werden“, erklärt sie. Denn die Filme und Grafiken seien nicht nur harmonisch anzusehen.
Alles, was Britta Brüning für die Installation braucht, findet auf drei digitalen Datenfestplatten Platz. Mit dem Erstellen von Filmen beschäftige sie sich bereits seit acht Jahren. Der Raum im Horneburger Schloss bietet sich hierfür an. „Es geht nicht immer überall“, erklärt sie. Neben dem 14. Dezember zeigt Britta Brüning ihr Projekt nochmal am 21. Dezember um 19 Uhr. Zusätzliche Termine können mit Britta Brüning unter 0175/ 5111852 vereinbart werden. Der Eintritt ist kostenfrei.
Horneburger Schloss schafft seit einem Jahr Raum für Kunst
Im Oktober 2023 öffnete das Horneburger Schloss erstmals seit langer Zeit wieder seine Tore. Julia Brunsch und Frank Campoi koordinieren seitdem die Vision des gelernten Galeristen und Schlossherrn Hansjürgen Kammer, hier einen freien Raum für Kunst zu schaffen. „Die Kunst im öffentlichen Raum darf hierdurch wachsen“, sagt Frank Campoi. Fünf Projekte und Ausstellungen fanden seit der Wiedereröffnung im Herbst 2023 statt, bei denen regionale Künstler wie etwa Leonid Steffens oder Kristof Meyer den geschaffenen Raum nutzten.

Das Horneburger Schloss bietet Raum für alle Arten von Kunst. Foto: Steffen Buchmann (Archivbild)
„Ich bin zufrieden mit dem ersten Jahr“, sagt Julia Brunsch. Die beiden hätten sehr viele Anfragen erhalten, bei denen sie ehrlicherweise „nicht mehr hinterher kamen“. Aber sowohl die Rückmeldungen der Künstler als auch Besucher seien zufriedenstellend gewesen, sagt Brunsch.
Für das kommende Jahr gebe es schon erste Pläne, verrät Julia Brunsch. So hätten bereits erste Gespräche mit Peter Hock aus Berlin, der sich auf großformatige Kohlezeichnungen spezialisiert, sowie der Münchner Autorin und Lyrikerin Mira Mann stattgefunden. Zudem wollen Brunsch und Campoi Fördermittel für den Horneburger Kunstraum beantragen, um das Konzept weiterzuentwickeln. Neben Workshops und weiteren Familienausstellungen sollen Künstler zukünftig auch in der angegliederten Wohnung arbeiten können. „Da geht definitiv noch mehr“, betont Julia Brunsch.