Stader Künstler konzipiert seine erste Ausstellung im Horneburger Schloss

Leonid Steffens stellt erstmals seine Kunst im Horneburger Schloss aus. Foto: privat
Im vergangenen Herbst öffnete das Horneburger Schloss erstmals seine Tore für Kunstfreunde. Nun präsentiert ein junger Stader Künstler seine Werke in dem historischen Gutshaus - und setzt hierbei auf eine Symbiose verschiedener Kunstdisziplinen.
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Horneburg. Beobachten, Berühren, Durchdringen: Der Stader Künstler Leonid Steffens hat sich für seine erste Ausstellung im Horneburger Schloss mit den drei künstlerischen Schaffensphasen beschäftigt. Der 28-jährige Lebenskünstler, der in Stade aufwuchs, zeigt ab dem 10. Mai 2024 bis Pfingstmontag in seiner Ausstellung „eine Symbiose künstlerischer Disziplinen aus Malerei, Zeichnung, Architektur, Musik und Fotographie“.

In verschiedenen künstlerischen Disziplinen wie der Malerei drückt sich Leonid Steffens in seiner Kunst aus. Foto: Leonid Steffens
Schon als Junge habe Steffens Klavierunterricht genommen, ein Studium in Musik oder anderen Künsten legte er jedoch nicht ab. „Ich habe mir das Zeichnen und Gestalten autodidaktisch angeeignet“, sagt der Künstler. Ob in langgezogenenen Farbverläufen aus Öl und Acryl auf Leinwänden, Bleistiftzeichnungen oder Miniaturgebäuden: In all seinen Werken verpackt Steffens eine Botschaft - jedoch nicht über sich selbst.
Systemkritik in vielen Formen
Die Ausstellungsstücke sollen auf etwas „vereinendes Unpersönliches“ hinweisen. Seine Kunst verstehe er so als Abstraktion naturgegebener Gegensätze wie Feuer und Wasser, die durch Steffens Schaffen jedoch nah gegenüber oder ineinandergestellt werden. „Ich beschäftige mich viel mit dem Gedanken, ob das Leben, wie wir es in unserem gesellschaftlichen System erfahren, von der Natur abgekommen ist“, sagt Steffens.

Auch Bleistiftzeichnungen finden ihren Weg ins Horneburger Schloss. Foto: Leonid Steffens
Wie er seine erste Ausstellung gestalte, habe er sich lange wohl überlegt. „Da ich mich im ersten Drittel meines Lebens befinde, befinde ich mich auch in meiner ersten erwachsenen Schaffensperiode nach Kindheit und Jugend“, sagt Steffens. Daher wolle er in seinen Werken den Versuch zum Ausdruck bringen, „atmosphärisch an ein verlorenes Paradies, eine verlassene Oase, ein im metaphorischen Sinne unterirdisches, vom Ozean unterspültes Höhlensystem des Geistes als Beginn der Schöpfung zu erinnern“. Auch die Musik soll in Steffens Ausstellung eine Rolle spielen.
Gedankliche Anknüpfung an Herbstausstellung
Die Ausstellung „Beobachtung - Berührung - Durchdringung“ sieht Steffens zudem als gedankliche Anknüpfung an die vorherige Ausstellung im Herbst 2023, mit der Julia Brunsch und Frank Campoi das Horneburger Schloss nach langer Schließung als Ort der Künste für die Außenwelt wieder geöffnet haben. Eigentümer Hansjürgen Kammer will einen Raum für Künstler zu schaffen, „in dem sie frei arbeiten und ausstellen können“ - so wie Leonid Steffens.
Die Ausstellung „Beobachtung - Berührung - Durchdringung“ feiert seine Vernissage am 10. Mai 2024 um 19 Uhr im Schloss. An den Wochenenden 11./12. Mai und 18./19. Mai hat die Ausstellung jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzlich können Besucher die Ausstellung mittwochs am 15. Mai ab 14.30 Uhr erkunden. Der Eintritt ist kostenfrei.