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Stade

TGummi Schmidt: Das etwas andere Wohnquartier in der Stader City

So sehen die Pläne für die Bebauung des Geländes von Gummi Schmidt in Stade aus.

So sehen die Pläne für die Bebauung des Geländes von Gummi Schmidt in Stade aus. Foto: Lindemann

Die Stader Lindemann-Gruppe will in der City ein modernes Wohnquartier bauen, wo einst die Fabrik von Gummi Schmidt stand. Die Ansprüche sind hoch, die Bausumme enorm.

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Von Lars Strüning
Sonntag, 14.09.2025, 05:50 Uhr

Stade. Lindemann-Geschäftsführer Friedrich Witt will aus der Industriebrache ein Vorzeigequartier entwickeln, wo Menschen nicht nur leben, sondern auch wohnen, „wo sie sich zu Hause fühlen“, so die eigenen Ansprüche. „WIr glauben, dass das ein Super-Standort wird“, sagt Witt. Dafür haben sich die Planer einiges ausgedacht.

Ideen aus Skandinavien für Stades Vorzeigequartier

Im Zentrum des knapp 10.000 Quadratmeter großen Geländes stehen 150 neue Wohnungen in Größen von 30 bis 185 Quadratmetern. Sie sind aufgeteilt auf zwölf Gebäude - in direkter Innenstadtnähe mit Kaufland, Stadeum und dem Wetternviertel als Nachbarn. Eine Top-Wohnlage.

Dem Lindemann-Team ist das nicht genug. Friedrich Witt fragte: „Wie will ich im Jahr 2030 wohnen?“ Antworten fand er in Skandinavien.

Die Gebr. Schmidt Gummiwarenfabrik in Stade: Eine Luftbildaufnahme vom Werksgelände aus dem Jahr 1965.

Die Gebr. Schmidt Gummiwarenfabrik in Stade: Eine Luftbildaufnahme vom Werksgelände aus dem Jahr 1965. Foto: NLA Stade

Wert werde auf eine soziale Komponente gelegt. Lindemann schwebt ein sozialer Mix vor. Menschen von Studierenden bis ins Seniorenalter sollen auf dem Gelände eine neue Bleibe finden. Den Studenten sollen preiswerte, kleine Wohnungen angeboten werden. Den älteren Menschen ein langes selbstbestimmtes Leben.

„Das ist kein reiner Schlafspeicher, sondern soll bei aller Privatsphäre viel Gemeinschaftssinn entwickeln“, sagt Mario Thomaschewsky vom Lindemann-Vertriebsteam. Ziel: der Vereinsamung gerade im Alter vorbeugen.

Prägnant fürs Viertel wird ein Gebäude mit sieben Geschossen sein. Es ist 28 Meter hoch und soll gegenüber dem massiven Kaufland-Bau wie eine Landmarke des neuen Quartiers wirken. Hier könnten später Studenten- oder Azubi-Wohnungen sowie Senioren-Unterkünfte entstehen. Richtung Wohnbebauung fallen die neuen Mehrfamilienhäuser niedriger aus.

Soziales Miteinander im neuen Viertel

Im besten Fall, so die Hoffnung der Investoren, mischen sich die Generationen, denn auch Paare, Singles oder Familien mit Kindern können hier einziehen. Wert legen Witt und Co. auf Gemeinschaftsflächen und viel Miteinander durch Sport und Geselligkeit. Verschiedene Spielflächen mit Boulderwand, Calisthenics oder Inklusionsspielgeräten für unterschiedliche Altersgruppen sind vorgesehen.

Gewerbeflächen für Cafés, mobile Pflege, Yoga, einen Hofladen und einen Bäcker sind vorgesehen. „Urban gardening“ mit Flächen und Gewächshäusern für den eigenen Gemüse- oder Obstanbau ebenso.

Die Aufenthaltsqualität soll auch verbessert werden, indem das Quartier autofrei bleibt, die Wagen parken in der Tiefgarage mit ihren 115 Stellplätzen. Gleichzeitig sollen 277 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Ohnehin soll Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen.

Energie kommt aus PV-Anlagen auf den Dächern sowie von einem eigenen Nahwärmenetz. Lindemann will das Umfeld ökologisch aufwerten. E-Mobiltät und Carsharing werden berücksichtigt, so Witt. Angedacht sind Richtung Parkstraße/Stadeum mit dem Burggraben Blühwiesen und Picknickflächen. Die Wasserläufe sollen aufgewertet werden, damit zum Beispiel auch Stand-up-Paddling möglich ist. Das soll Natur mit urbanem Wohnen verbinden.

Wichtig sei den Planern auch, ein offenes Quartier zu schaffen. So soll es eine Verbindung zur Hansestraße mit seinen Einkaufsmöglichkeiten geben sowie einen Weg von der Freiburger Straße zur Parkstraße Richtung Burggraben durch das neue Viertel.

Viel Grün und viel Licht nahe der Wohnblöcke

Die vormals zu 100 Prozent versiegelte Fläche wird aufgebrochen, die alten Gebäude sind längst abgebrochen, 75 Bäume werden gepflanzt, so die Pläne. Lindemann hofft dabei auf Zuschüsse von der öffentlichen Hand zur Revitalisierung und Schaffung grüner Lungen in Innenstädten.

So oder so wird das Unternehmen viel zusätzliches Geld in die Hand nehmen, um den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Vorgesehen ist auch ein Lichtkonzept für den gesamten Bereich, damit keine dunklen Ecken entstehen. Das alles hat seinen Preis.

Jetzt nur noch im Landesarchiv zu sehen: Präservative der Marke Swing Gold, „der hygienische Vollschutz“ aus den 1960er Jahren.

Jetzt nur noch im Landesarchiv zu sehen: Präservative der Marke Swing Gold, „der hygienische Vollschutz“ aus den 1960er Jahren. Foto: Strüning

80 Millionen Euro wird das neue Quartier kosten, sagt Witt. Er rechnet in diesen Tagen mit der Baugenehmigung von der Stadt, will im Frühjahr 2026 loslegen mit den Bauarbeiten. In gut zwei Jahren könnten die ersten Wohnungen bezugsfertig sein; ein Jahr später der zweite Part. Wer Interesse hat, eine Wohnung zu kaufen oder zu mieten, nimmt Kontakt auf per Mail unter vertrieb@lindemann-gruppe.de oder informiert sich über www.lindemann-gruppe.de.

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