THeißt der Kai jetzt Köser oder Koeser? Das ist hier die Frage
Kai Koeser von der SPD. Foto: Brunkhorst
Ö oder Oe, das ist manchmal gar nicht einfach. Dazu die Ehrenrettung für einen TAGEBLATT-Reporter, der in falsches Licht geriet - das steht beides in dieser Zugabe.
Stade. Der Stader SPD-Politiker Kai Köser schrieb sich viele Jahre mit ö. Dann legte er Wert darauf, mit oe geschrieben zu werden. Daran hatte sich auch die Redaktion gewöhnt - und die Leserinnen und Leser wohl auch. Doch jetzt taucht das Ö wieder auf. Selbst in einer von ihm geschriebenen Pressemitteilung. Das ist verwirrend. Der Betroffene selbst versucht auf Nachfrage, die Lage aufzuklären.
In Amerika wandelte sich das Ö in Köser in ein Oe
Die Schreibweise seines Nachnamens sei eine unendliche Geschichte in dritter Generation, schrieb er uns. Ein Vorfahre hatte in den USA in den 1920er Jahren den Namen von Köser zu Koeser gewandelt und dem Amerikanischen angepasst, sozusagen anglisiert. Dafür sei ein Common Law Name Change genutzt worden.
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Doch die Koesers kamen zurück nach Deutschland. Und da ist Köser geläufig. „Wir stoßen seitdem immer wieder auf Probleme“, so Kai Koeser. Neue Unterlagen aus den USA könnten jetzt helfen, dass die damalige Änderung nachgewiesen werden kann und Koeser Bestand hätte. Das Verfahren laufe noch.
Mit einem Problem könnte er vielleicht meinen, dass es schon Nachfragen gab, als er sich offiziell zum Bürgermeister-Wahlkampf im Stader Rathaus anmeldete. Er gab Kai Koeser an, in den Listen der Verwaltung gab es aber nur einen Kai Köser...
Über Politik und Wahrheit im TAGEBLATT
Immer wieder hinterfragen Kommunalpolitiker den Wahrheitsgehalt von TAGEBLATT-Berichten. Der große Artikel zur Baugenehmigung für den Sportplatz Striep in Steinkirchen ist so ein Beispiel.
Am 24. September schrieb die Redaktion, dass wichtige Unterlagen im Kreishaus fehlen und der Landkreis Stade deshalb weiterhin vorerst keine Genehmigung erteilen wird. CDU-Politiker Marco Hartlef fragte am selben Tag im Bauausschuss der Samtgemeinde Lühe nach - verbunden mit der üblichen Presseschelte („Vieles, was in der Zeitung steht, stimmt nicht.“).
Bürgermeister Timo Gerke allerdings bestätigte den Bericht. Er habe noch am Morgen beim Lesen des Artikels den externen Planer aufgefordert, die Unterlagen endlich hochzuladen. Das hätte schon vor einer Woche geschehen sollen. Die Unterlagen seien raus, berichtete Gerke kurz nach 19 Uhr zerknirscht im Ausschuss.
Doch das Planungsbüro, das bislang das Verfahren nicht gerade beschleunigt hat, hatte während Gerkes Worten noch immer nicht geliefert. Erst um 20.06 Uhr wurden die Planungsunterlagen „erfolgreich zum Bauordnungsamt“ übertragen, um 20.23 Uhr endete die Sitzung.
Vieles, was in der Zeitung steht, stimmt eben doch.
Lars Strüning und Björn Vasel
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