Hingucker in Blau: MS Greundiek leuchtet in der dunklen Jahreszeit
Die Greundiek wird in der dunklen Jahreszeit beleuchtet. Foto: E.M.Becker/VAH
Lange scheiterte der Herzenswunsch von Greundiek-Käpt`n Gerd Becker an den Kosten - bis Stade aktuell ins Boot kam. Jetzt ist der Blue Port Stade zum Greifen nah.
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Stade. Schon 2006 war Gerd Becker fasziniert vom blau leuchtenden Hamburger Hafen - dem Hamburg Blue Port. „Die Idee, das auf Stade zu übertragen, war ein Herzenswunsch von mir“, sagt der Vorsitzende des Vereins Alter Hafen Stade. Doch der Verein, der sich unter anderem um den Erhalt und die Instandsetzung der MS Greundiek kümmert, hatte nie genug Geld für die Umsetzung.
Maritimes Wahrzeichen in Szene gesetzt
Dann kam Gerd Becker beim Winzerfest mit Amir Afschartabbar ins Gespräch. Der Stader Gastronom und Vorsitzender von Stade aktuell, dem Zusammenschluss der Stader Händler und Gastronomen, war sofort begeistert von der Idee, das maritime Wahrzeichen im Hafen in blauem Licht in Szene zu setzen. „Ich bin früher selbst zur See gefahren und freue mich, dass wir die Greundiek jetzt ganz neu präsentieren können“, sagt Amir Afschartabbar.
Er holte daraufhin den Event-Beleuchter Patrick Kordt vom Radhafen Stade ins Boot. Der übernahm die Planung und besorgte das nötige Material. Greundiek-Chef-Elektriker Bernd Hagenah und Crew-Mitglied Rainer Ebeling kletterten unter anderem in den Mast, um die Beleuchtung anzubringen.

Mitglieder von Stade aktuell, des Vereins Alter Hafen sowie Vertreter von Stadt und Landkreis freuen sich über Stades neuen Hingucker. Landrat Kai Seefried durfte das Licht einschalten. Foto: Stief
Landrat Kai Seefried durfte als Ehrengast das Licht am Dienstagabend einschalten. Dabei waren auch Mitglieder der Crew sowie von Stade aktuell, der Stade Marketing und Tourismus GmbH, die Citymanagerin Christine Plath und Vertreter der Stadt.
„Die beleuchtete Greundiek ist eine Bereicherung und verbindet als Hingucker die moderne Hafencity mit der historischen Altstadt“, sagt Becker. Geplant sei, dass das Museumsschiff während der dunklen Jahreszeit von 17 bis 21 Uhr beleuchtet wird, am Wochenende eventuell auch länger. Der Verein müsse schließlich die Stromkosten im Blick behalten. „Stromsponsoren sind willkommen“, sagt Becker.

Elektriker Bernd Hagenah bei der Montage im Mast. Foto: E.M.Becker/VAH
Die Kosten, die Stade aktuell für das blaue Lichtspektakel übernimmt, möchte Amir Afschartabbar nicht genau benennen. Er verrät aber, dass es sich um eine vierstellige Summe handelt. Patrick Kordt habe ein faires Angebot gemacht, weil er die Stader Vereine unterstützen möchte.
Die Greundiek soll nicht das einzige maritime Wahrzeichen bleiben, das blau beleuchtet wird. Im kommenden Jahr sollen der Kran, der Giekewer Frieda und der Traditionssegler Wilhelmine im Stadthafen folgen.
Engagierte Greundiek-Crew wurde ausgezeichnet
Die Greundiek ist in der Saison in diesem Jahr 31 Mal ausgelaufen. Ziele waren Hamburg, Glückstadt, Rendsburg und erstmalig auch Cuxhaven. Die meisten Touren waren laut Becker ausverkauft. Zusätzlich fanden zahlreiche Veranstaltungen und Führungen an Bord statt.
Beschäftigt waren die Vereinsmitglieder außerdem mit teilweise aufwendigen Nachrüstungen, die 2022 von der Berufsgenossenschaft Verkehr gefordert worden waren und die nun abgeschlossen werden konnten. Unter anderem mussten ein neues Stabilitätsgutachten erstellt, eine neue Brandmeldeanlage und eine neue Aerosol-Feuerlöschanlage eingebaut und ein neues Bereitschaftsboot angeschafft werden.
Insgesamt sei seit 2023 eine mittlere sechsstellige Summe in das Schiff investiert worden. „Das ging natürlich nicht ohne vielfältige projektbezogene Förderungen, für die wir sehr dankbar sind. Ein ganz wesentlicher Faktor hierbei war auch wieder die Eigenleistung der engagierten und fachkundigen Crew, ohne die alles noch deutlich teurer geworden wäre“, sagt Gerd Becker. Er geht davon aus, dass Mitte November auch das Sicherheitszeugnis um zwei Jahre verlängert wird. Das ist vergleichbar mit dem TÜV-Stempel beim Auto.
Stolz sind Becker und seine Crew auf eine Bronzetafel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für gelungene denkmalpflegerische Leistung.
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