THöchste Punktzahl: D/A-Trainer Ioannou holt sich die B-Lizenz
Trainer Oliver Ioannou hat mit der SV Drochtersen/Assel bei 82 Spielen in der Chefrolle im Schnitt zwei Punkte pro Partie geholt. Foto: Struwe (nomo)
D/A-Trainer Oliver Ioannou besteht die Prüfung für die B-Lizenz. Jetzt fehlen ihm noch zwei Prüfungen für die höchsten Weihen, die ein Fußballcoach erhalten kann.
Drochtersen. D/A-Trainer Oliver Ioannou drückte seit Juni die Schulbank. Die Ausbilder gaben den angehenden B-Lizenz-Inhabern online Aufgaben für zu Hause mit auf den Weg. In fünf Präsenzphasen lernte Ioannou für die Prüfung in Hamburg. Ioannou bestand die Prüfung mit Bravour, so gut wie kein Zweiter.
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Der 36-Jährige hatte in seiner aktiven Zeit 168 Spiele für die SV Drochtersen/Assel bestritten und dabei 13 Tore erzielt. Der damalige D/A-Trainer Enrico Maaßen holte Ioannou 2015 vom abstiegskampferprobten Lüneburger SK Hansa nach Drochtersen. In Kehdingen wurde Ioannou schnell Führungsspieler. Mit ihm hatte D/A in der Regionalliga nie etwas mit dem Abstieg zu tun.
Ioannou löst 2023 erfolglosen Hansen ab
Dass Ioannou nach dem Ende seiner aktiven Karriere Trainer wurde, war keine Überraschung. Zunächst führte er den Bezirksligisten Viktoria Gesmold in die Landesliga. Dann löste er im Oktober 2023 den zu diesem Zeitpunkt bei D/A erfolglosen Frithjof Hansen ab. Seither holte Ioannou in 82 Spielen im Schnitt knapp zwei Punkte.
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Die Prüfung für die B-Lizenz schaffte Oliver Ioannou als Lehrgangsbester. Die Punkte aus den Einzel- und den Gruppenübungen, Theorie und Praxis und die Prüfung selbst flossen in das Endergebnis ein. 25 Fußballer, darunter Ex-Profis und viele Jugendtrainer, saßen mit Ioannou im gleichen Kurs. Lehrgangsbester zu werden, hat Vorteile.
Oliver Ioannou will noch höher hinaus. Und das möglichst schnell. Auf den offiziellen Spielberichtsbögen der Regionalliga steht derzeit noch der Name von Co-Trainer Lars Jagemann. Jagemann besitzt die A-Lizenz. Die ist eigentlich Voraussetzung für einen Cheftrainer in Deutschlands vierthöchster Spielklasse.
Geldstrafen bei fehlender Trainerlizenz
Sollte D/A am Ende der Saison wirklich in die 3. Liga aufsteigen, muss der Coach an der Linie sogar die UEFA-Pro-Lizenz besitzen. Früher hieß das Fußballlehrer. Dieser Schein berechtigt, Mannschaften von der ersten bis zur dritten Liga zu trainieren. Vereine, deren Trainer nicht die erforderliche Lizenz aufweisen, zahlen sogar Geldstrafen.
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Weil Ioannou Lehrgangsbester wurde, bekam er die Empfehlung für einen Kurs zur A-Lizenz. „Ich bin sehr glücklich darüber“, sagt Ioannou. Im Normalfall könnte Ioannou den nächsten Trainerschein erst in zwölf Monaten in Angriff nehmen. D/A bemüht sich darum, dass Ioannou früher beginnen kann. „Es ist ungewiss. Aber wenn es klappen würde, wäre das ideal“, sagt Ioannou.
Für die aktuelle Prüfung musste Ioannou eine Trainingseinheit erstellen. Seine Mannschaft waren die übrigen 24 Kursteilnehmer. Thema: Verbesserung des Angriffsspiels durch Rhythmuswechsel. Ioannou bereitete die Übungen vor, erklärte sie und coachte das Team während der Übung. „Klar war da eine gewisse Aufregung“, sagt der D/A-Trainer. Aber er habe sich gut vorbereitet und sich sicher gefühlt während der Prüfung.
Ioannou führt D/A an die Tabellenspitze
Seit Juni erhielt Ioannou „Input von allen Ebenen“ - von den Kursteilnehmern und den Ausbildern. „Vieles habe ich intuitiv richtig gemacht“, sagt Ioannou. Er habe viele Trainer in seiner eigenen aktiven Karriere erlebt, sich viele Dinge gemerkt. Ioannou schrieb sich jahrelang auf, was er an der Trainingsarbeit seiner eigenen Vorgesetzten gut fand und was nicht. In Gesmold und bei D/A habe „ich es immer so gemacht, wie ich es für richtig gehalten habe“.
Der Erfolg gibt Ioannou recht. D/A steht aktuell nach 20 Spielen auf Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit Spitzenreiter SV Meppen. Aber das Gesamtklassement ist schief. Der VfB Oldenburg kann beide Teams bei zwei Nachholspielen noch überholen.
Fußball ist mitunter eine Wissenschaft. Aber in Bezug auf die Arbeit eines Trainers gibt es beim Fußball laut Ioannou kein Gesetz. „Es gibt kein richtig oder falsch. Ich bin offen für alles“, sagt der D/A-Trainer.
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