THorneburger „Badgirlz“: Nachwuchs kämpft mit großem Verletzungspech
Top-Torschützin Maili Möller fehlt derzeit verletzt. Foto: Verein/Klaus Berang (nomo)
Die „Badgirlz“ des VfL Horneburg können mit Rückschlägen umgehen. Doch jetzt trifft es das B-Jugend-Team besonders hart.
Horneburg. Vor drei Jahren mussten die Horneburger Handballerinnen eine bittere Oberliga-Saison durchstehen: 18 Spiele, 18 Niederlagen, 0:36 Punkte. „Doch sie haben nie den Kopf hängen lassen“, sagt Trainer Boris Möller, der die Mannschaft seit der D-Jugend begleitet. Schon in der folgenden Saison feierte das Team erste Siege und steigerte sich kontinuierlich.
Über den Umweg Relegation sicherte sich der VfL Horneburg im Sommer erneut einen Startplatz für die Regionalliga, die höchste Spielklasse des Handballverbands Niedersachsen-Bremen. „Dieses Jahr sollte unser Jahr werden“, sagt Möller. Das große Ziel: mindestens Platz drei und damit verbunden die Chance, sich für die A-Jugend-Bundesliga zu qualifizieren.
Knorpelschaden, Bänderrisse und komplizierte Operationen
Doch es läuft nicht wie erhofft. Gleich mehrere Leistungsträgerinnen fallen langfristig aus. Torhüterin Maja Hintz kämpft seit Monaten mit einer hartnäckigen Fußverletzung; Top-Torschützin Maili Möller erlitt einen Knorpelschaden im Knie; Linksaußen Lilly Köpke zog sich eine Kreuz- und Innenbandverletzung zu; Emma Larsen, die einzige Linkshänderin im Team, musste kürzlich an den Händen operiert werden; Torhüterin Kiana Patjens wird nach einer komplizierten Knie-OP frühestens 2026 zurückkehren.
„Ich möchte eine Mannschaft sehen, die das ohne Weiteres verkraftet“, sagt Möller. Aber der VfL Horneburg tut genau das - er steckt nie auf. Trotz der Verletzungsmisere steht das Team nach vier Spieltagen mit 2:6 Punkten auf Platz acht von zehn.

VfL-Trainer Boris Möller. Foto: Verein/Schlichtmann (nomo)
Auswärts gab es einen knappen Erfolg gegen Schlusslicht HSG Varel. Gegen den MTV Rosdorf und den TV Hannover-Badenstedt II, der mit mehreren Bundesligaspielerinnen antrat, spielte das Team lange auf Augenhöhe. „Ich kann nur den Hut davor ziehen, dass die Mannschaft dennoch in der Lage ist, mit allen anderen Teams mitzuhalten“, sagt Möller.
Sportstipendium
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Unterstützung bekommen die Badgirlz aus der zweiten Mannschaft. Außerdem hilft Feldspielerin Lene Tworek mittlerweile im Tor aus. Möller ist dankbar für so viel Einsatz.
Darum nennen sie sich „Badgirlz“
Dennoch müsse die Zielsetzung für die Saison korrigiert werden, sagt Möller, er ist sich aber sicher, dass die Mannschaft noch den einen oder anderen Punkt holen werde, um auch kommende Saison mindestens in der Regionalliga zu spielen. Am Samstag (15 Uhr) empfängt der VfL den Tabellenzweiten SG Neuenhaus/Uelsen.

VfL-Handballerin Lilly Köpke. Foto: Verein/Klaus Berang (nomo)
Den Namen „Badgirlz“ hat sich die Mannschaft vor Jahren selbst gegeben - in Anlehnung an die „Bad Boys“, die erfolgreichen deutschen Handballer bei der EM 2016. „Der Teamgeist dieser Mannschaft, die seit Jahren durch dick und dünn geht, ist unfassbar groß“, sagt Möller. Aufgeben ist keine Option.
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