TIst der Ankerplatz dem ZDF zu hässlich?

Warum die Kreisverwaltung in Stade nicht zur Fernsehkulisse wird. Außerdem in der Zugabe: Helfer, die lange auf ihre Auszeichnung warten mussten.
Buxtehude. Der Ankerplatz in Stade auf dem Platz Am Sande sorgt immer wieder für Schlagzeilen und Emotionen. Das kleine und umstrittene Containerdorf hat es auch deshalb schon öfter in die Zugabe geschafft. Heute ist es wieder so weit.
Die meisten Container sind so aufgestellt, dass sie direkt vor dem Büro von Landrat Kai Seefried und vielen Mitarbeitern stehen und prägend für den Blick nach draußen sind. Dass es in der Kreisverwaltung - zurückhaltend formuliert - wenig Fans des Ankerplatz-Projekts gibt, ist auch kein Geheimnis.
ZDF-Dreh vor der Kreisverwaltung gecancelt
Die jüngste Entwicklung dürfte diese Abneigung vertiefen. Beim Landkreis gab es die Anfrage einer Film-Produktionsfirma. Sie wollte das Kreishaus als Kulisse für den Dreh einer ZDF-Serie nutzen und hatte sich die Gebäude von innen und außen schon angeschaut.
Alles war gut, bis in der Produktionsfirma klar wurde, dass die Container dauerhaft auf dem Platz stehen. Wohl deshalb gab es am Schluss der Drehortprüfung die Absage der Produktionsfirma. So sei der Platz nicht für Dreharbeiten geeignet. Um welche Serie es gehen sollte, ist unklar.
Retter aus Stade im Katastropheneinsatz
Für einen Katastrophenfilm hätten die Bilder getaugt, als Sturmtief Zoltan im Winter 2023/2024 in Niedersachen tobte. Damals rückten 55.000 Ehrenamtliche aus, um Menschen und Tiere vor Hochwasser zu schützen - unter ihnen 800 Kräfte aus dem Landkreis Stade.
„Allen, die anlässlich der dramatischen Hochwasserlage unermüdlich Hilfe organisiert, Sandsäcke geschleppt oder Pumpen betrieben haben, sind wir zu großem Dank verpflichtet“, sagte Innenministerin Daniela Behrens im vergangenen Juli. Drei Millionen Euro stellte das Land für ein Ehrenzeichen bereit. Im Herbst 2024 sollten die Helfer des Weihnachtshochwassers 2023 ausgezeichnet werden.
Containerdorf
T Stader Rat gibt dem umstrittenen Ankerplatz eine Gnadenfrist
Sollten. Denn die Schreibweise aller Namen von Feuerwehr & Co. für die Urkunden musste erst noch überprüft werden. Die Vergabe für die Herstellung der Ehrenzeichen dauerte Monate, genauso die juristische Prüfung. Der Auftrag ging schließlich am 12. November 2024 raus. Die Nadel wurde in aufwendiger Handarbeit produziert, teilte das Land der CDU-Abgeordneten Birgit Butter mit.
TAGEBLATT-Zugabe
T Sabrina Klappers irritierender Kampf gegen den Ankerplatz
Statt im März, wie vertraglich vereinbart, kamen die Ehrennadeln dann im April in schlichten Pappkartons im Kreishaus an. Immerhin: Wenn die Auszeichnungen im feierlichen Rahmen überreicht werden, gibt es pro Helfer 20 Euro Kopfgeld fürs Fest.Das sollte für ein paar Bier und Schnitten reichen.

So sieht die Hochwasser-Ehrennadel des Landes Niedersachsen aus. Foto: Vasel