TJugendbande in Harsefeld: Das sagt die Landesregierung zu dem Aufreger-Thema

Die Jugendlichen haben ihre Taten gefilmt und ins Internet gestellt. Foto: Screenshot
In Harsefeld bleibt es unruhig. Das Thema Jugendbande und Jugendgewalt ist noch nicht ausgestanden. Das sind die neuesten Entwicklungen.
Harsefeld. Harsefeld kommt in Sachen Jugendbande nicht aus den Schlagzeilen. Auch in der vergangenen Woche gab es Prügeleien, an denen Personen aus dem Spektrum der Jugendbande beteiligt waren. Die Polizei war mehrfach im Einsatz. Eine dieser Prügeleien gab es am Harsefelder Bahnhof, die andere in der Meybohmstraße in der Nähe der Rosenborn-Grundschule.
Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung ist falsch
Wie das TAGEBLATT berichtete, gab es in Harsefeld einen hochkarätig besetzten Runden Tisch zum Thema Jugendgewalt. Mit dabei war unter anderem die neue Lüneburger Polizeipräsidentin Kathrin Schuol.
Eine der Kernaussagen des Treffens: „Das Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung stimmt nicht mit der objektiven Sicherheitslage überein.“
Gefährderansprache beim mutmaßlichen Haupttäter
Aber: Während des Krisentreffens mussten Polizisten gegen einen der mutmaßlichen Haupttäter vorgehen. Dieser hatte ein Video auf der Plattform Tiktok veröffentlicht. Darin war die Rede vom „Plattmachen“. Es gab daraufhin eine Gefährderansprache des 16-jährigen Jugendlichen durch die Polizei.

Birgit Butter, CDU-Landtagsabgeordnete. Foto: Thomas Sulzyc
Die Landtagsabgeordnete Birgit Butter (CDU) aus Buxtehude hat im Rahmen einer Kleinen Anfrage im Landtag um Informationen zur Schulwegsicherheit und zu organisierter Jugendgewalt gebeten. Harsefeld gehört zu ihrem Wahlkreis.
Jugendschutz: Keine Details zu Anzahl der Taten
„Der Landesregierung ist bekannt, dass es seit Anfang des Jahres 2025 in Harsefeld zu mehreren polizeilich relevanten Vorfällen durch eine Gruppe Jugendlicher gekommen ist“, heißt es in der Antwort der niedersächsischen Landesregierung.
Die polizeilichen Ermittlungen seien nach Bekanntwerden der Vorwürfe aufgenommen und entsprechende Strafverfahren eingeleitet worden. Zuvor habe es keinerlei Erkenntnisse zu einschlägigen Vorkommnissen im schulischen Umfeld, insbesondere nicht zum etwaigen Handeltreiben mit Betäubungsmitteln, gegeben.
Landtagsabgeordnete fordert mehr Polizeipräsenz
Auf die Frage, wie viele Straftaten von Mitgliedern der Jugendbande begangen wurden, gab es keine Antwort. Die Beschuldigten seien noch minderjährig, weshalb zu befürchten sei, dass durch Bekanntwerden weiterer Einzelheiten zur Person und zur Tat ihre schutzwürdigen Interessen verletzt würden, heißt es zur Begründung. Mehr als 30 Straftaten gehen laut Polizei auf das Konto der beiden mutmaßlichen Haupttäter.
Der Weg von Buxtehude nach Harsefeld ist aber auch mit Einsatz von Sonderrechten zu lang
Birgit Butter, CDU-Landtagsabgeordnete
In einem persönlichen Schreiben an Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erneuert Birgit Butter außerdem ihre Forderung, nach mehr Polizeipräsenz für Harsefeld. Um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern, müsse dauerhaft aufgestockt werden, gerade am Wochenende.
Nahbereichsfahndungen laufen oft ins Leere
„Die Kolleginnen und Kollegen des Polizeikommissariats Buxtehude geben ihr Bestes“, so Birgit Butter. Davon habe sie sich selbst bei einer Nachtschicht bei der Polizei überzeugen können. „Der Weg von Buxtehude nach Harsefeld ist aber auch mit Einsatz von Sonderrechten zu lang. Nahbereichsfahndungen laufen daher oft ins Leere und bleiben ergebnislos.“
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