TJugendgang: So wurde die Buxtehuder Bollwegbande zerschlagen

Der Bollweg in Buxtehude war mehrere Jahre Brennpunkt in Sachen Jugendkriminalität. Das ist jetzt zehn Jahre her. Foto: Battmer
Jugendkriminalität ist kein neues Problem. In Buxtehude verübte die Bollwegbande fast 300 Straftaten. So bekam die Stadt das Problem in den Griff.
Harsefeld. Den Namen Bollwegbande bekam die Gruppe Jugendlicher, weil die Familie, die den harten Kern stellte, damals in dieser Buxtehuder Straße gewohnt hat. Sie sind inzwischen umgezogen.
Die Jugendbande hielt von 2011 bis 2014 die Stadt in Atem, erst in der Bahnhofstraße, später im Bollweg. Mehr als 300 Straftaten von Diebstahl und Brandstiftung über Beleidigung und Hausfriedensbruch bis zur Sachbeschädigung und Körperverletzungen hatten Polizei und Staatsanwaltschaft auf das Konto der Bande verbucht.
Aufenthaltsverbot für Teile der Buxtehuder Innenstadt
Sogar ein Aufenthaltsverbot für Teile der Innenstadt erließ die Stadt Buxtehude. Bei einigen Jugendlichen fruchteten auch Besuche durch Jugendamt und Polizei. Trotzdem landeten mehrere Mitglieder der Bande vor Gericht. Bollweg und Bahnhofstraße sind erst nach Festnahmen und Verurteilungen der Täter befriedet worden. Die Intensivstraftäter waren zum Teil gerade 14 Jahre alt und erst strafmündig geworden - eine Parallele zum Harsefelder Fall.
Kriminalität
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Ein 15 Jahre alter Brandstifter der Bollwegbande bekam Anfang 2015 eine Erziehungsmaßnahme auferlegt, er hatte auch Papierstapel angezündet. Ein weiterer jugendlicher Intensivtäter wurde im April 2014 zu einer Jugendstrafe von einem Jahr verurteilt -– ausgesetzt für zwei Jahre zur Bewährung. Der Junge begann eine Erziehungstherapie in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung in Südniedersachsen.
Polizei betrieb hohen Aufwand bei Ermittlungen
Das alles kostete die Stadt Buxtehude knapp 8500 Euro im Monat. Auch ein mehrmonatiger Aufenthalt in einem Erziehungsheim in Rumänien gehörte zur richterlichen Anordnung. Fernunterbringungen werden in der Regel erst als Mittel gewählt, wenn vorherige Maßnahmen keinen Erfolg haben.
Erst durch die Verurteilung der Anführer der Bande kehrte in Buxtehude wieder Ruhe ein. Entscheidend dafür war, dass städtisches Buxtehuder Jugendamt, Polizei und Justiz dort sehr intensiv zusammenarbeiteten. Die Polizei betrieb zum Beispiel einen sehr hohen Ermittlungsaufwand, um die Straftaten nachweisen zu können.
Das Ende der Bollwegbande war allerdings nicht das Ende der kriminellen Karriere einiger Bandenmitglieder. Es gab auch nach der Zerschlagung Prozesse und Verurteilungen von ehemaligen Bollwegbanden-Mitgliedern.
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