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TKandidatensuche für den Bundestag: Bei der SPD herrscht absolute Funkstille

Bei der CDU sind schon mehrere Kandidaten für die Bundestagswahl bekannt. Wie sieht es bei der SPD im Kreis Stade aus? Tritt Kai Koeser erneut an?

Bei der CDU sind schon mehrere Kandidaten für die Bundestagswahl bekannt. Wie sieht es bei der SPD im Kreis Stade aus? Tritt Kai Koeser erneut an? Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Während die CDU im Kreis Stade ihre Kandidatensuche für die Bundestagswahl transparent durchführt, herrscht bei der SPD verordnete Funkstille. Es gibt aber Hinweise, dass sich eine Überraschung anbahnt. Verschenkt die SPD ihre gute Ausgangsposition?

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Von Karsten Wisser
Sonntag, 12.05.2024, 15:50 Uhr

Landkreis. Im Grunde können sich die Sozialdemokraten die Kandidatensuche der CDU für das Direktmandat im Wahlkreis Stade I / Rotenburg II für die Bundestagswahl im Herbst 2025 ganz entspannt anschauen. Sie haben mit Kai Koeser eigentlich einen vorzeigbaren Kandidaten.

Koeser ist für viele in der SPD der geborene Kandidat

Der Co-Vorsitzende des Unterbezirks Stade und Vorsitzende des Stader Ortsvereins hatte CDU-Amtsinhaber Oliver Grundmann 2021 auf Anhieb an den Rand einer Niederlage gebracht. Kai Koeser bekam im Landkreis Stade sogar mehr Stimmen als Dauersieger Grundmann. Dessen Mandat retteten die traditionell konservativen Wähler im Altkreis Bremervörde. Dass Koeser 2025 eine zweite Chance gegen einen dann neuen CDU-Kandidaten bekommt, gilt bei vielen Sozialdemokraten als gesetzt.

Kai Koeser.

Kai Koeser.

CDU und SPD sind bisher die einzigen Parteien, die im Landkreis Stade Bundestagsdirektmandate gewinnen konnten. Deshalb hat die Frage, wer für die beiden Parteien antritt, große Bedeutung.

SPD: Keine Auskunft zur Kandidatenlage

Wie die CDU hat die SPD um Bewerbungen für die Bundestagskandidatur bis zum 31. Mai gebeten. Damit enden aber die Gemeinsamkeiten zwischen den Beiden. Die SPD gibt auf Nachfrage nicht bekannt, ob Bewerbungen vorliegen. Auch von Kai Koeser heißt die Antwort auf diese Frage „kein Kommentar“.

Die offizielle Begründung für die Verschwiegenheit ist laut Parteivorstand der Fokus auf die Europawahl am 9. Juni. Danach wollten sich die Unterbezirksvorstände Stade und Rotenburg zusammensetzen und mit einem gemeinsamen Vorschlag an die Öffentlichkeit gehen.

Offenbar sucht die SPD jetzt eine Kandidatin

Das klingt nach Hinterzimmer-Politik. Es könnte zudem abschreckende Wirkung auf potenzielle Bewerbungen haben, dass viele nicht wissen, dass Koser wohl verzichtet. Eine Kampfkandidatur gegen ihn dürfte aussichtslos sein. Treten dagegen nur auf dieser Ebene neue Kandidaten an, verändert sich das radikal.

Tatsächlich gibt es in den vergangenen Tagen verstärkt Signale, dass Kai Koeser nicht bei der Bundestagswahl antritt und die SPD eine weibliche Kandidatin sucht - der Frauenquote geschuldet. Die Namen von Frauke Langen aus Harsefeld und Elena Brückner aus Stade werden gehandelt. In der öffentlichen Wahrnehmung außerhalb der Partei spielen sie anders als Kai Koeser keine Rolle. Diese Wende dürfte es für die SPD schwerer machen, der CDU den Wahlkreis abzujagen.

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