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Salzstock

TKeine Endlagersuche: Was Geologen in Harsefeld vorhaben

Das Bild zeigt beispielhaft ein sehr kleinräumiges und dadurch sehr hochaufgelöstes 3-D-Datenvolumen aus Messungen bis in 135 Metern Tiefe.

Das Bild zeigt beispielhaft ein sehr kleinräumiges und dadurch sehr hochaufgelöstes 3-D-Datenvolumen aus Messungen bis in 135 Metern Tiefe. Foto: LIAG

Bei Hollenbeck rüttelt es im Auftrag der Wissenschaft. Das Forschungsprojekt wird durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung gefördert. Was das für die Geest bedeutet.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 03.03.2025, 05:50 Uhr

Hollenbeck. Es sieht aus wie ein kleines Fahrzeug auf dem Acker, kann aber Erschütterungen erzeugen, als würde ein großer Lkw vorbeifahren. In den nächsten Tagen soll es zwischen Klein Hollenbeck und Hollenbeck an einem Feldweg seinen Platz beziehen und geophysikalische Messungen an der Erdoberfläche ermöglichen. „Es rüttelt, aber es ist völlig ungefährlich“, sagt Greta Clasen, Sprecherin vom Forschungsprojekt GeoMetEr.

Geologie durch seismische Wellen sichtbar machen

Untersuchungsgebiet ist der Salzstock Harsefeld. Die dort vorhandene Infrastruktur und die Informationen aus früheren Messungen eignen sich aus Sicht der Wissenschaftler für die methodischen Arbeiten besonders.

Ein Vibrationsfahrzeug erzeugt seismische Wellen am Erdboden: Diese werden unterschiedlich reflektiert, wodurch die Geologie erkennbar gemacht wird.

Ein Vibrationsfahrzeug erzeugt seismische Wellen am Erdboden: Diese werden unterschiedlich reflektiert, wodurch die Geologie erkennbar gemacht wird. Foto: LIAG

Das eingesetzte Vibrationsfahrzeug erzeugt seismische Wellen am Erdboden. Die Schallwellen werden im Untergrund an den Sediment- und Gesteinsschichten unterschiedlich reflektiert, wodurch die Geologie erkennbar gemacht wird.

Elektromagnetische Messungen aus der Luft

Ergänzt werden die Messungen durch das Sammeln von Daten aus der Luft via Drohne und Hubschrauber. Es handelt sich um elektromagnetische Messungen. Anhand der unterschiedlichen elektrischen Leitfähigkeit im Untergrund sollen Rückschlüsse auf die verschiedenen Sediment- und Gesteinsschichten getroffen werden.

Anschließend ist geplant, bis zum Ende des Projektes 2028 die gewonnenen Ergebnisse durch eine Forschungsbohrung zu verifizieren.

Bundesgesellschaft für Endlagerung fördert Projekt

Das Vorhaben wird durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gefördert. „Das Gebiet mit dem Salzstock bei Klein Hollenbeck ist als Endlager aufgrund des dortigen Bergbaus bereits ausgeschlossen“, betont Greta Clasen. Im weiteren Verfahren wird es nicht berücksichtigt. Auch deshalb ist es für das Projektteam des LIAG-Instituts für Angewandte Geophysik, eine eigenständige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Hannover, interessant.

Bergakademie Freiberg und Universität Münster beteiligt

Das LIAG koordiniert wissenschaftlich das Projekt und arbeitet mit acht weiteren Forschungseinrichtungen und Industriepartnern, darunter die Technische Universität (TU) Bergakademie Freiberg und die Universität Münster, zusammen.

Ziel ist es, Antworten auf gesellschaftlich relevante Fragen in den Bereichen Grundwasser, Geogefahren und Georeservoire als Energiequelle und Energiespeicher zu geben. Die im Rahmen von GeoMetEr weiterentwickelten und erprobten Messmethoden und Auswerteverfahren könnten aber auch zukünftig die Erkundung möglicher Standorte für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle unterstützen, so das Team um Projektleiter Professor Gerald Gabriel.

Zwei Professoren geben in Harsefeld Auskunft

Wer mehr zum Forschungsprojekt wissen möchte, ist zu einem Infoabend im Kino-Hotel in Harsefeld eingeladen. Dort werden Professor Gabriel und Professor Thomas Günther von der TU Freiberg am Mittwoch, 5. März, von 18 Uhr an bis 19.30 Uhr Pläne und Arbeit vorstellen. Auch soll der Informationsabend eine Plattform bieten, um über das Thema Endlagersuche in den Austausch zu gehen und aufzuklären. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber die Plätze sind begrenzt. Mehr als 50 Personen können nicht teilnehmen, weshalb rechtzeitiges Erscheinen den Zutritt sichert.

Das Projekt wird im Internet auf der Seite www.leibniz-liag.de/geometer detailliert vorgestellt.

Das Bild zeigt beispielhaft ein sehr kleinräumiges und dadurch sehr hochaufgelöstes 3-D-Datenvolumen aus Messungen bis in 135 Metern Tiefe.

Das Bild zeigt beispielhaft ein sehr kleinräumiges und dadurch sehr hochaufgelöstes 3-D-Datenvolumen aus Messungen bis in 135 Metern Tiefe. Foto: LIAG

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