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Sportstätte

TKosten doppelt so hoch: Kunstrasenplatz im Jahnstadion wird teuer saniert

Auf dem Kunstrasenplatz trainieren Fußballer und Footballer. Außerhalb der Vereinszeiten spielen hier aber auch viele Freizeitkicker.

Auf dem Kunstrasenplatz trainieren Fußballer und Footballer. Außerhalb der Vereinszeiten spielen hier aber auch viele Freizeitkicker. Foto: Wisser

Quarzsand statt kleiner Plastikkugeln: 2031 verbietet die EU den Verkauf von Mikroplastik-Produkten. Das hat Konsequenzen für den einzigen innerstädtischen Kunstrasenplatz.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 18.06.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. Der Kunstrasenplatz im Jahnstadion in Buxtehude soll grundsaniert werden. Die Politik hat einem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig zugestimmt. Allerdings brauchen die innerstädtischen Vereine Geduld. Die Sanierungsbedürftigkeit des 2010 in Betrieb genommenen Platzes ist bereits 2023 festgestellt worden. Dafür sind 300.000 Euro im Budget der Hansestadt vorgesehen gewesen.

Neuigkeit: Teile der Tragschicht sind kaputt

Neue Untersuchungen haben aber ergeben, dass der Sanierungsbedarf größer ist. Im Herbst 2024 ist festgestellt worden, dass die Tragschicht unterhalb des Belags kaputt ist und zumindest in Teilen saniert werden muss. Damit wird das Projekt deutlich teurer. 650.000 Euro soll die Herrichtung der beliebten Sportanlage kosten. Die Arbeiten werden im Frühjahr 2026 beginnen. Die Kosten müssen erst im Haushalt für 2026 abgesichert werden.

Der Kunstrasenplatz im Jahnstadion ist schon an vielen Stellen ausgebessert worden.

Der Kunstrasenplatz im Jahnstadion ist schon an vielen Stellen ausgebessert worden. Foto: Wisser

„Der Kunstrasenplatz ist für die innerstädtischen Vereine von außerordentlicher Bedeutung. Es ist der einzige Platz, der von Oktober bis März nutzbar ist“, schildert Stephan Griebel die Bedeutung des Kunstrasenplatzes. Der Vorsitzende des SV Ottensen ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Buxtehuder Sportvereine.

„Es wird höchste Zeit, wenn wir den Sport fördern wollen“, sagte Wolfgang Watzulik. Der langjährige Vorsitzende des Buxtehuder SV sitzt für die FDP im Schulausschuss. Bauausschuss und Schulausschuss haben die Sanierung in einer gemeinsamen Sitzung empfohlen.

In Buxtehude gibt es vier Kunstrasenplätze

Insgesamt gibt es vier Kunstrasenplätze in Buxtehude. Die anderen sind auf den Anlagen des TSV Eintracht Immenbeck (zwei) und der VSV Hedendorf-Neukloster gebaut worden. Dort wird aktuell sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich der höherklassige Fußball gespielt. Der Platz im Jahnstadion wird vom Buxtehuder SV, von der SG Buxtehude-Altkloster und dem SV Ottensen genutzt. Neben den Fußballern trainieren hier auch die Jackrabbits-Footballer.

Für die Fachgruppe Schule und Sport stellte Martina Czojor die Bedeutung des Kunstrasens klar. „Das Jahnstadion und der Kunstrasenplatz ist der Sportmittelpunkt der Stadt“, sagte sie. Dort gebe es zum Beispiel 20 bis 30 Trainingsstunden in der Woche. Die Anlage werde auch von vielen Freizeitkickern genutzt.

Sanierung wird nicht aus der Sportförderung bezahlt

Czojor äußerte sich auch zu Gerüchten, dass die Sanierung des Kunstrasenplatzes aus der Sportförderung bezahlt werden solle. Das sei falsch. „Wir haben in diesem Jahr bereits 150.000 Euro an die Vereine ausgezahlt“, sagte sie.

Der Kunstrasenplatz im Jahnstadion wird seit 2010 genutzt. Besonders im Herbst und Winter, wenn die Rasenplätze oft nicht bespielbar sind, ist hier viel los.

Der Kunstrasenplatz im Jahnstadion wird seit 2010 genutzt. Besonders im Herbst und Winter, wenn die Rasenplätze oft nicht bespielbar sind, ist hier viel los. Foto: Wisser

Die Sanierung soll auch genutzt werden, um das beim Bau des Platzes in der Granulat-Füllung verbaute Mikroplastik durch Quarzsand zu ersetzen. Die EU verbietet ab 2031 den Verkauf von Mikroplastik und Produkten, bei denen Mikroplastik verwendet wird. Dazu zählt auch die Granulat-Füllung von Kunstrasenplätzen.

Mikroplastik: Deshalb wird das Granulat ersetzt

Das Problem: Durch Wasser, Wind und die Sportschuhe kommen die Kügelchen in die Umwelt und sondern Mikroplastik ab – winzige, bis zu fünf Millimeter große Plastikteilchen, die schwer abbaubar sind und giftige Zusatzstoffe in die Umwelt abgeben können.

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