TLNG: Grünes Licht für die Gasleitung aus dem Stader Hafen nach Deinste
Eine Leitung wird künftig das Gas von Stade-Bützfleth nach Deinste transportieren. Foto: Stefan Sauer/dpa
Es muss schnell gehen. Ende nächsten Jahres soll Gas aus dem LNG-Import im Stader Seehafen ins deutsche Netz transportiert werden. Der Bau der Leitung dafür soll jetzt beginnen.
Stade. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat jetzt für die Energietransportleitung (ETL) 179.200 „Bützfleth – Deinste“ den vorzeitigen Beginn einiger Teilbaumaßnahmen zugelassen. Die von der Gasunie Deutschland Transport Services GmbH (Gasunie) geplante ETL 179 soll das landbasierte LNG-Terminal, das am Elbufer in Bützfleth gebaut werden soll, an das Fernleitungsnetz der Gasunie im Raum Deinste anbinden.
Neue Gasleitung ab Stade ist 18 Kilometer lang
Der etwa 18 Kilometer lange Abschnitt ist der zweite Teil der gesamten Leitung. Er schließt an der Station Bützfleth an die bereits bestehende ETL 179.100 an und soll westlich um Stade herum bis zur Station Deinste führen. Die Leitung soll mit einem Innendurchmesser von 900 Millimeter und einem maximalen Betriebsdruck von 84 bar realisiert werden. Verlegt werden soll die mindestens einen Meter tief verlaufende Leitung in überwiegend offener Grabenbauweise, teilt das Landesamt für Bergbau mit.
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In sensiblen Bereichen würden einzelne Abschnitte in geschlossener Bauweise zum Beispiel mittels Horizontalspülbohrverfahren ausgeführt, um die Beanspruchung der Oberfläche zu minimieren. Aufgrund der zeitlichen Vorgaben im durch das Energiewirtschaftsgesetz vorgesehenen Netzentwicklungsplan Gas hatte das Unternehmen für einige Teilbaumaßnahmen den vorzeitigen Beginn beantragt.
Mehrere Kommunen von Bauarbeiten betroffen
Durch die jetzt anstehenden Bauarbeiten und den Anlieferverkehr sind mehrere Kommunen im Landkreis Stade betroffen. Im Einzelnen sind das die Samtgemeinden Fredenbeck, Lühe und Oldendorf-Himmelpforten sowie die Hansestadt Stade. Im Verfahren wurden die Träger öffentlicher Belange, die anerkannten Naturschutzvereinigungen sowie die Öffentlichkeit beteiligt.

Die neue Gasleitung, die von Stade-Bützfleth gen Deinste führt, ist rot markiert. Foto: Landesamt
Als Ersatz für einen Erörterungstermin wurde eine Onlinekonsultation vorgenommen. Unter Berücksichtigung der Einwendungen und Stellungnahmen hat das LBEG anschließend festgestellt, dass es gegen die Planfeststellung für das Gesamtvorhaben aller Voraussicht nach keine unüberwindbaren Hinderungsgründe gibt, so die Presseerklärung.
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Die jetzt erteilte Zulassung ist mit zahlreichen Auflagen verbunden und umfasst zunächst nur Teilbaumaßnahmen des Gesamtvorhabens. Diese sind im Wesentlichen die Nutzung vorhandener und die Schaffung neuer Zuwegungen zum neben der Leitung verlaufenden Arbeitsstreifen und zu den Rohrlagerplätzen, die Freimachung des Baufeldes von Gehölzen, der Abtrag von Oberboden oder die Einrichtung von Baustelleneinrichtungsflächen und Rohrlagerplätzen.
Die Energietransportleitung ist für die sichere Gasversorgung Deutschlands erforderlich und damit im öffentlichen Interesse, so das Landesamt. Die Inbetriebnahme der ETL 179.200 ist bis Dezember 2026 vorgesehen.
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